Kapitel 17

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Sophies p.o.v

Akira versuchte meinen Vater am Boden zu halten, doch sie schien immer schwächer zu werden. Vorher war sie auch extrem heftig mit dem Kopf gegen die Wand geschlagen. Nach wenigen Sekunden fiel sie dann von meinem Vater herunter und blieb regungslos am Boden liegen. Plötzlich ging die Tür auf und eine Krankenschwester kam ins Zimmer. Sie entdeckte meinen Vater und auch die am Boden liegende Akira. Sie machte irgendwas und wenige Sekunden später stand ein Team aus drei oder Vier Personen vor der Tür. Diese kamen alle rein und versuchten meinen Vater davon abzuhalten Akira etwas anzutun.

Ich hatte extreme Panik und war kaum in der Lage dazu mich irgendwie zu bewegen. Mein Vater wurde irgendwie ruhig gestellt und aus dem Zimmer befördert. Zwei Ärzte blieben im Zimmer. Einer kümmerte sich um mich und die andere um Akira. „Alles okay? Hat er dir wehgetan?" wurde ich gefragt. Keine Reaktion meinerseits. Meine Aufmerksamkeit war voll und ganz bei Akira. Sie hatte sich zwischen mich und meinen Vater gestellt. Sie hatte gesehen, dass ich Panik hatte. Deswegen hat sie mich versucht zu beschützen. Dafür aber ihre eigene Gesundheit aufs Spiel gesetzt. Und das für mich! War ich das Wert? Ich hatte Schuldgefühle. Obwohl ich wusste, dass ich in dem Moment nichts hätte machen können.

Mein Gedankengang wurde von dem Arzt unterbrochen, der mir gerade mit einer Lampe in die Augen leuchtete. Schnell schlug ich die Hand weg. Er war mir zu nahe gekommen. Akira war noch immer nicht wieder wach. Ein Team aus zwei Ärzten kümmerte sich um sie. >Sie hat mich beschützt!< ging es mir durch den Kopf.

Akiras p.o.v

Alles war schwarz um mich herum. Ich wollte das aber nicht und versuchte dagegen anzukämpfen. Es verblasste und ich nahm leichte schläge gegen meine Wangen und ein schmerzhaftes Rubbeln an meinem Brustbein wahr. Mein Kopf tat weh. Genau so wie mein Brustkorb. „Mach mal die Augen auf!" bekam ich die Anweisung. Dies versuchte ich und bekam es tatsächlich hin. Jedoch waren meine Augen nur einen kleinen Spalt weit geöffnet. „So ist es gut... Weißt du was passiert ist?" wurde ich gefragt. Ich nickte. „Kannst du mir sagen, was passiert​ ist?" fragte man mich. „Auseinandersetzung mit dem Mann... bin mit dem Kopf gegen die Wand.." kam gequält von mir. „Du hast dir also den Kopf an der Wand angehauen?" wollte der Arzt sich absichern. Ich nickte vorsichtig.

Meine Augen wurden wieder schwerer und ich hatte das Gefühl, dass ich jeden Moment wieder weg war. „Hey! Mach die Augen wieder auf!" bekam ich die Anweisung. Ich versuchte es. Doch dieses mal klappte es nicht. Dann wurde mir wieder gegen die Wangen geschlagen. Aber ich war einfach zu schwach, um zu reagieren. Kurz darauf wurde ich auch schon wieder in das schwarze Loch gezogen.

Sophies p.o.v

Akira war anscheinend kurzzeitig​ wieder wach. Ich sah aber, dass sie genauso schnell wieder weg war. Mein Blick war auf sie gerichtet. Den Arzt neben mir ignorierend. Akira wurde aufs Bett gelegt und aus dem Zimmer geschoben. Auf die Tür starrte ich noch eine ganze Weile, bis mir jemand vor den Augen her winkte. Erst dann nahm ich den Arzt wieder richtig war. „Alles Klar?" fragte er mich. Doch ich starrte auf meine Hände, die heftig am zittern waren. Der Schock steckte mir noch immer in den Knochen. Mit meinem Vater hatte ich auch gar nicht gerechnet. „Geht es dir gut?" wurde ich gefragt. Noch immer war ich nicht in der Lage dazu mich irgendwie mitzuteilen. Da ich sowieso nicht mit fremdem rede, bleib mir nur noch die Körpersprache. Doch das war eben auch nicht möglich. >Was soll ich denn jetzt machen?< fragte ich mich. Mir war irgendwie bewusst, dass ich gerade nicht viel tun konnte. Aber ich fühlte mich gezwungen was zu tun.

Ich schaffte es mich zurück zu lehnen und die Augen zu schließen. Niemand hielt mich davon ab einzuschlafen.

Nachdem ich das nächste mal wach wurde, erinnerte ich mich an das vergangene Ereignis. Sofort schaute ich rüber zu Akira. Sie war wach und starrte die Decke an. Dann tat ich etwas, was mir sehr schwer viel: „D-Danke..." sagte ich mit der Hoffnung, dass sie es hörte. Und tatsächlich! Sie schaute sofort zu mir herüber. Ihr Blick sprach Bände. Sie konnte es wohl nicht glauben, dass ich gerade was gesagt habe. Einem Moment später lächelte sie mich an. „Ich konnte doch nicht einfach zusehen!" sagte sie so, als sei es selbstverständlich. Doch das war es für nicht​ nicht.

„Mir ist nicht viel passiert. Ein paar blaue Flecke und eine mittelmäßige Gehirnerschütterung. Nichts tragisches." sagte sie. Aber sie war verletzt. Das war mir nicht egal! Sie hat ihre Gesundheit für meine aufs Spiel gesetzt! Das tat noch nie jemand für mich! „Mach dir keine Vorwürfe. Ich war angeschlagen und die Gehirnerschütterung hat mir den Rest gegeben. Deswegen bin ich bewusstlos geworden." versuchte sie mich von meinen Schuldgefühlen zu befreien.

Dann ging mal wieder die Tür auf und das Frühstück wurde gebracht. Ich machte mich gleich drüber her. Denn ich hatte zuletzt auch nur das Frühstück gegessen. Nachdem ich fertig war, war ich auch satt. Jedoch merkte ich, dass ich mal ganz dringend auf die Toilette musste. „Alles okay?" fragte Akira mich. Sie musste wohl mein ratloses Gesicht gesehen haben. „I-Ich müsste mal a-aufs Klo." sagte ich stotternd. „Soll ich auf den Knopf drücken? Dann kommt eine Schwester und begleitet dich." sagte sie. Ich schüttelte hektisch den Kopf. „Ich darf dich aber nicht begleiten." sagte sie und schaute mich an. „Alleine darfst du aber wahrscheinlich auch noch nicht gehen." ergänzte sie. Lange hielt ich nicht mehr durch. Plötzlich ging die Tür auf. „Guten Morgen. Visite." sagte die hereinkommende Ärztin. „Ich glaube wir kennen uns noch gar nicht. Ich bin Birgit Maas." stellte sich die Ärztin vor. Mein Blick wendete ich der Bettdecke zu.

„Wie geht es euch beiden?" fragte sie. „Mir geht es relativ gut. Die Kopfschmerzen halten sich in Grenzen." sagte Akira. „Und dir Sophie?" fragte mich Frau Maas. Aber ich brachte kein Wort über die Lippen. Stattdessen machte ich mir darüber Gedanken, irgendwie auf die Toilette zu kommen. „Alles okay bei dir?" fragte sie mich. Doch ich wendete meinen Blick nicht von der Bettdecke ab. „Ich glaube sie muss mal." sagte Akira. Daraufhin lief ich leicht Rot an. Dann kam Frau Maas zu mir und wollte mir aus dem Bett helfen. Jedoch zuckte ich stark zusammen, als sie mich nur leicht berührte. Sie schaute mich besorgt an. Das konnte ich im Augenwinkel sehen.

Ich schaffte es schlussendlich ohne ihre hilfe aufzustehen. Als ich jedoch die ersten Schritte ging, merkte ich, dass meine Beine weich wie Wackelpudding waren und fiel zu Boden. Frau Maas fing mich aber noch gerade so auf. Ich spannte alles an, während ich wieder auf die Beine gestellt wurde. „Wir gehen jetzt langsam ins Badezimmer okay?" fragte sie mich. Von mir kam noch nicht einmal ein nicken.

Langsam begaben wir uns zum Badezimmer. Als ich dann drinnen​ war, ging Frau Maaß raus und ich konnte mich endlich erleichtern. Nachdem ich fertig war, spülte ich ab und sie kam wieder rein, um mich zurück zu meinem Bett zu bringen. Anschließend wurden Akira und ich noch einmal durchgecheckt, wobei das bei ihr einfacher war als bei mir. Ich war froh, als ich damit durch war.

Es war einige Stunden ziemlich ruhig, bis das Mittagessen kam. Ich hatte bisher kein Wort mehr gesprochen. Als wir gerade fertig mit essen waren, wurde die Tür erneut geöffnet. Herein kam eine Person die ich nicht kannte. Deswegen schaute ich sofort woanders hin. „Hey Phil." begrüßte Akira die Person. „Hey Akira. Und? Wie geht es dir?" fragte dieser Phil Akira. „Mein Fieber ist besser geworden. Aber habe mir aufgrund eines kleinen Zwischenfalls eine mittelmäßige Gehirnerschütterung zugezogen." gab Akira ihm als Antwort. „Du sollst hier gesund werden. Die Rede war nicht von verletzten." sagte er zu ihr und ich konnte ein leichtes lachen heraushören. „Sorry, dass ich nett war." sagte Akira. Dann war es eine Weile still.

„Wie ich sehe hat sich deine Bettnachbarin mal unter der Bettdecke hervor getraut. Mein Herz begann zu rasen und ich konnte seinen Blick auf mir spüren. Es machte mir Angst. Es erinnerte mich an meinen Vater. Seine Blicke spürte ich auch immer, wenn ich was falsch machte. „Sophie..." sagte Akira mit ruhiger Stimme. „Phil ist echt nett. Du brauchst dich nicht so anzuspannen. Er wird dir nichts tun. Er ist genau wie ich. Hilfsbereit." redete sie auf mich ein. Ich vertraute ihr. Deshalb schaute ich leicht in ihre Richtung. Sie schauten mich beide an.

Ich war trotzdem komplett angespannt, was auf dauer echt unangenehm wurde. Dann schaute ich Akira in die Augen. Dies tat ich das erste mal mehrere Sekunden lang. Sie erinnerte mich an wen. Plötzlich hatte ich wieder Bilder vor Augen:

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1464 Wörter
Kapitel Nummer 17 für euch. 😊
Da ich gerade sowieso langeweile auf dem Nachhauseweg habe, habe ich mir gedacht, noch das Kapitel hochzuladen. Ich hoffe euch gefällt es. Ich freue mich immer über Rückmeldung in den Kommentaren.

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