Kapitel 113

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Noch immer Chris POV

Aber vor was hatte er Angst? Vor mir? Wäre zumindest das einzig logische. Ich hab ihn nämlich das eine mal da festgehalten, bis er vor lauter Panik das Bewusstsein verlor.
Aber meine Absicht war das nicht. Das ist nur meine Art mich vor doofen Gedanken nach Einsätzen zu schützen. Doch, dass ich damit auch anderen Schadete, war mir noch nie wirklich bewusst geworden. Aber nun sah ich ja, was mein Verhalten für Nachwirkungen hat.
Wir schauten uns nun einfach schweigend an. Keiner von uns beiden wusste, wie man nun ein Gespräch aufbauen sollte. Also blieb es beim Schweigen, bis jemand den richtigen Anfang gefunden hat.
„Eh.. Hallo...", kam es nun von dem Jungen und ich konnte die Angst aus Seiner Stimme heraus vernehmen. „Hallo", erwiderte ich die Begrüßung. „Ich.. Eh.. Nunja..", begann er nun vor sich hin zu stammeln. „Schon okay... aber ich tu dir nichts.", sagte ich einfach mal, ohne überhaupt richtig zu wissen, was er eigentlich wollte.
Sein leicht skeptischer und noch immer ängstlicher Gesichtsausdruck zeigte mir jedoch, dass er nicht so einfach drüber hinweg sehen konnte, dass ich ihn behandelt habe, wie ich ihn behandelt habe.
„Weißt du...", begann ich und schaute ihm in die Augen. „Es tut mir leid... ich wollte dir das eine mal da nicht so eine Angst ein jagen...", entschuldigte ich mich für mein doofes Verhalten. „Wieso?", kam da nur die einsilbige Frage von ihm. „Nun... ich... hatte nen ziemlich doofen Tag.", antwortete ich.
Er musterte mich weiterhin. Aber immerhin war das zittern verschwunden. Er schien mir also zu glauben. „Hast du... solche Tage öfter?", war seine nächste Frage. „Leider ja...", kam die ehrliche Antwort von mir. Dann drehte ich mich wieder zum Wasser zurück und betrachtete dieses.

Lukes POV

Er sagte die Wahrheit. Denn seine Augen hätten ihn verraten. Aber nichts war auch nur ansatzweise zu sehen, dass er log. Nein. Er hatte mir die Wahrheit gesagt. Es tat ihm leid. Sehr sogar. Ich blieb aber trotzdem auf Sicherheitsabstand.
Sein Blick war nun wieder aufs Wasser gerichtet und er schien extrem nachdenklich. Ich beobachtete ihn einfach mal weiter. Und da er mir die Wahrheit gesagt hatte, machte ich nochmal zwei Schritte auf ihn zu. Wieso ich das wollte war mir ein Rätsel.
„Sie haben mir... enorm Angst gemacht an diesem Tag... ich hatte Todesangst.", sprudelte es plötzlich aus mir raus und ich hielt mir ne Hand vor den Mund. Denn eigentlich wollte ich das nicht sagen. „Das... war nicht meine Absicht...", hörte ich leise von ihm.
Seine Ausstrahlung hatte sich plötzlich geändert. Sie beinhaltete nun ebenfalls Angst... eventuell sogar Schuldgefühle. Denn er hatte sich enorm angespannt. „Sorry! Ich... .wollte das nicht!", entschuldigte ich mich. „Ist okay... du hattest mit deiner Aussage recht. Ich hab dir Angst gemacht. Todesangst sogar. Und ich hab's zu diesem Zeitpunkt einfach nicht bemerkt.", sprach er. Er hatte enorme Schuldgefühle. Und ich konnte es nicht rückgängig machen.
Wütend auf mich selbst kickte ich einen kleinen Stein ins Wasser. „Du hast nur die Wahrheit gesagt. Du hast mir deine Meinung gesagt. Zu meinem extrem bescheuerten Verhalten. Also musst du nicht wütend auf dich sein.", versuchte er mich wieder ein klein wenig zu beruhigen. „Nein! Man... I-ich sehe doch wie schlecht es ihnen geht... ich möchte nicht, dass es ihnen durch meine Aussage noch schlechter geht!", versuchte ich ihm meinen Standpunkt nun klar zu machen.
Eine Weile lang kam nichts. Kein Wort wurde gesprochen. „Bitte... hör auf dich für deine Aussage zu rechtfertigen... du hattest es nötig das los zu werden. Und eine weitere Bitte. Du kannst mit duzen. Ich heiße übrigens Christian... möchte aber nur Chris genannt werden.", kam von ihm. Eine Sekunde schaute ich ihn fragend an. „Ich heiße Luke.", gab ich auch ihm meinen Namen Preis.

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624 Wörter

Heyho ^^

Und weiter geht es. 🍪🍪🍪😄💕

[ASDS] Angst vor IhnenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt