Kapitel 46

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Noch immer Lukes POV

Ich kniff meine Augen zusammen und spannte jeden nur erdenklichen Muskel an. Auch wenn es wehtat. Die Angst übertönte den Schmerz. Mittlerweile hatte ich nicht nur panische Angst vor der Situation, sondern auch, dass ich das Gefühl hatte jeden Moment zu ersticken. Ich hatte in dieser Situation nun wirklich auch noch einen Asthmaanfall bekommen.
„Luke. Schau mich mal bitte an.“ Hörte ich jemanden sagen. Die Stimme war mir vertraut. Aber sollte ich ihm trauen. Ohne weiter drüber nach zu denken öffnete ich die Augen und versuchte weiter verzweifelt irgendwie Luft in meine Lungen zu bekommen. Meine Augen benötigten einen Augenblick, um die Person zu fokussieren, die ca zwei Meter vor mir saß. Es war Alex. „Ich bins. Alex. Versuch dich mal bitte jetzt ganz auf deine Atmung zu konzentrieren. Und so ruhig wie möglich ein und aus zu atmen.“ Sagte er zu mir. >Soll ich ihm vertrauen?< ging es mir durch den Kopf. Doch die Frage war schnell beantwortet. Den Blickkontakt haltend begann ich damit mich auf meine Atmung zu konzentrieren. Denn ich wollte aus dieser Situation lebend raus kommen. „So ist’s gut. Schön weitermachen. Darf ich näher kommen?“ fragte er mich.
Er ist Arzt. Also prinzipiell nein. Aber da mir mein leben gerade doch irgendwie wichtig war, nickte ich leicht. Und ich hatte in der Vergangenheit schon n paar mal mit ihm zu tun gehabt. Mir ist nie was passiert. Später denke ich bestimmt, wie naiv ich in dieser Situation wohl war. Doch die Angst mein Leben zu verlieren war meiner Angst vor Ärzten etc gerade weit überlegen.
Alex kam also zu mir. Er saß nun direkt vor mir. „Nicht erschrecken. Ich streife dir jetzt so ne Maske über. Da kommt Sauerstoff raus. Also nichts was weh tut.“ Sagte er und das ziemlich ruhig. Wieder ein leichtes nicken von mir. Dann streifte er mir die Maske über. Im ersten Moment machte es alles nur noch schlimmer, doch nach n paar Sekunden gewöhnte ich mich langsam dran und spürte, dass ich ein wenig besser Luft bekam.
„Ich weiß, dass du das absolut gar nicht magst. Aber ich möchte dir nen Zugang legen. Ist das okay? Du weißt. Ich bin vorsichtig.“ Fragte er. Wieder flammte die Panik in mir auf. >Weg! < hallte es in meinen Gedanken. Nun spürte ich, wie jemand meine linke Hand nahm. Sofort zog ich sie weg. „Luke. Würde ich dir was tun wollen? Würde ich dich irgendwie verletzen wollen?“ wollte er von mir wissen. Ich schaut ihm erstmal für nen Moment in die Augen und wendete meinen Blick dann ab. Kurz darauf schüttelte ich leicht mit dem Kopf. Er hat mir mittlerweile schon ein paar mal gezeigt, dass er mir wirklich nur helfen möchte.
Also sammelte ich meinen gesamten Mut, der mir gerade zur Verfügung stand und reichte ihm meine linke Hand. Nun schaute ich ihn auch wieder an. Er lächelte leicht. „Danke.“ Sagte er und nahm die Sachen zu Hand, die er für einen Zugang braucht. Ich beobachtete ihn dabei sehr genau. Bereit meine Hand jederzeit zurück zu ziehen.
Er machte mir das komische Stauband um den Arm und schaute auf meinem Handrücken dann nach ner geeigneten Vene. Diese fand er wohl auch. Als nächstes zog er sich Handschuhe an, desinfizierte die Stelle und nam den Zugang zu Hand und packte diesen aus. Hätte ich zu diesem Zeitpunkt noch normal atmen können, dann wäre das spätestens jetzt nicht mehr der Fall gewesen. Ich spannte mich wieder an. Alex schaute mir in die Augen. „Atme mal tief ein und aus.“ Gab er mir die Anweisung. Und ich tat es. Dadurch löste sich ein Teil meiner Anspannung. „So ist super. Und jetzt bitte unter allen Umständen nicht die Hand weg ziehen.“ Sagte er und blickte wieder auf meine Hand.
Ich gab mit große Mühe so „ruhig“ zu bleiben, wie ich es gerade war. Dann spürte ich den Stich. Das verlangen meine Hand weg zu ziehen war so enorm, doch mir fiel ein, dass Alex mich dann nochmal stechen müsste, was ich nicht wollte. Also ließ ich meine Hand brav da wo sie ist. „Ich bin stolz auf dich. Du hast dir, ohne dass dich jemand festhält, nen Zugang legen lassen.“ Meinte er leicht lächelnd zu mir, spülte dann den Zugang und fixierte diesen. Auch ich schaffte es ein ganz leichtes lächeln über die Lippen zu bringen, was er natürlich unter der Maske nicht sehen konnte. Ich war auch irgendwie stolz auf mich selbst. Und ich glaube, dass durfte ich in diesem Moment auch mal sein.

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751 Wörter

Ich kann es gerade iwie nicht lassen weiter zu schreiben xD. Es ist einfach zu spannend.. 😄 ich hoffe euch hat Das Kapitel gefallen. 🍪💕

[ASDS] Angst vor IhnenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt