Kapitel 40

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Noch immer Akiras Pov
Ich war ein einziges Fragezeichen. Aber mein Gefühl sagte mir, dass hier etwas ganz und gar nicht okay war. „Sie ist vorhin von der Heimleiterin ausm Zimmer geholt worden. Danach hörte ich vor der Tür das rum Geschimpfe der Heimleiterin. Ich konnte teilweise verstehen, was sie sagte… Ein Wort was ich ganz sicher vernommen habe war -Psychologen- ...“ erzählte Elena mit dem Blick zum Boden. „Also hat… die Heimleiterin Sophie zu nem Psychologen geschleift…“ sagte ich feststellend und verfinsterte meinen Blick. „Das ist noch nicht alles…“ sagte sie. „Du weißt noch mehr?“ fragte ich und zog eine Augenbraue nach oben. Elena nickte leicht. „Leider ja…“ sagte sie leise. „Sag mir alles was du weißt!“ forderte ich sie auf. „Vor etwa zwei Stunden kam ein Betreuer hier ins Zimmer und hat angefangen Ne Tasche zu Packen. Mich hat es natürlich interessiert warum. Also hab ich gefragt…. Er antwortete mir dann, dass die Sachen für Sophie sind. Ich hab natürlich sofort nachgefragt, wo sie ist…“ sie stoppte. „Hast du ne Antwort bekommen?“ fragte ich und ich ahnte Böses. Wenn sich meine Befürchtung als wahr herausstellt, dann Frage ich mich wirklich, ob die Heimleiterin noch alle Nadeln an der Tanne hat… „Sophie ist im Krankenhaus auf der Psychischen Station…“ gab Elena mir nun Preis.

Meine Kinnlade verabschiedete sich nach unten. Luke legte mir ne Hand auf die Schulter. „Akira… Du kannst da jetzt nichts dran ändern…“ sagte er zu mir. Und eigentlich hatte er ja recht… Aber aufgeben ist mal so gar nicht meine Stärke. Ich versuchte mich wieder zu fangen, was mir so semi gelang. „Danke dir Elena…“ bedankte ich mich bei ihr. „Mh-m…“ kam jedoch nur von ihr. „Man sieht sich sicherlich mal wieder… bis dann…“ verabschiedete ich mich und verließ das Zimmer. Luke folgte mir und schloss die Zimmertür hinter uns. „Was hast du nun vor?“ wollte er von mir wissen. „Na was wohl…“ sagte ich mit ner gewissen kälte in der Stimme. „Du willst Sophie da raus holen hm?“ fragte er. Mein Blick wurde Entschlossen und ernst zugleich. „Das nehme ich mal als Ja…“ sagte er. „Aber sei dir bitte im Klaren, was das für Konsequenzen haben kann…“ ergänzte er noch. „Mh-m…“ war das einzigste, was von mir kam.

In mir drin brodelte es nur so. Eigentlich hasste ich dieses Gefühl… Das Gefühl bald die Kontrolle an die Wut abzugeben. Aber zu diesem Zeitpunkt war es mir egal… So was von egal… Ich war wütend auf die Heimleiterin. „Wenn du nicht mit willst, dann Folge mir bitte ab jetzt nicht mehr…“ sagte ich nach wie vor mit Kälte in der Stimme. „Mach bitte nichts, was du später bereuen würdest.“ Sagte er noch und ging dann.

Nun stand ich hier. Alleine und mit brodelnder Wut in meinem Inneren. Wenig später machte ich mich auf den Weg zum Krankenhaus. Dieses erreichte ich auch nach einem guten Stück Fußmarsch. Ich betrat es und schaute auf die Ausschilderung, wo welche Station war. >Dritte Etage also…< dachte ich Mir und machte mich auf den Weg zu den Aufzügen.

Kurz bevor ich da jedoch ankam, wurde ich angesprochen: „Was machst du denn hier Akira?“ Die Stimme erkannte ich sofort. Es war Phil.

Ich blieb stehen, drehte mich aber nicht um. Die Schritte hinter mir verrieten mir, dass Er auf mich zu kam. „Alles okay bei dir? Du wirkst so.. Abweisend...“ fragte er. Ich stand noch immer mit dem Rücken zu ihm gedreht. „Ich hab grad keine Zeit… Tut mir leid.“ Kam es von mir. „,Sag mir bitte was los ist.“ Sagte er bittend und ich konnte das kleine bisschen Sorge aus seiner Stimme heraushören. „Mir geht es gut… Und wenn du mich jetzt bitte entschuldigen würdest… Ich hab was zu erledigen.“ Sagte ich kalt und setzte mich wieder in Bewegung.

Doch Phil ließ sich anscheinend nicht so einfach abwimmeln. Denn er packte mich an der Schulter und drehte mich zu im um. Er wollte offensichtlich was sagen, doch sein Blick wurde auf einmal erschrocken. Auch loslassen tat er mich. Wahrscheinlich konnte man meine Wut in meinen Augen ablesen. Luke sagte mir mal, dass diese dann anfangen würden zu funkeln. Ich drehte mich wieder mit dem Rücken zu Phil. Dieser gab keinen Ton von sich. „Man sieht sich Phil…“ sagte ich nach wie vor kalt und setzte meinen Weg fort. Diesesmal hielt er mich nicht auf.

Ich rief mir n Aufzug und schaute nicht zurück zu Phil. >Komm schon Aufzug!  Beeil dich!< dachte ich mir und tippelte ungeduldig mit dem Fuß auf dem Boden rum. Nach ner Gefühlten Ewigkeit kam dann auch der Aufzug. Ich betrat diesen, drückte auf die 3 und wartete. Nach nem kurzen Augenblick schlossen sich auch die Türen und es ging aufwärts. Auf der Dritten Etage angekommen öffneten sich die Türen wieder und ich verließ den Aufzug.

Zu aller erst schaute ich mich um. Auf dieser Etage war ich schließlich noch nie. Ich entdeckte den Empfang nur wenige Meter von mir entfernt. Daneben eine Tür, welche gut gesichert schien.

Ein kalter Schauer lief mir den Rücken runter und verursachte eine Gänsehaut bei mir. Ich schüttelte mich kurz und versuchte mich wieder auf mein Ziel zu konzentrieren. Doch irgendwie beschlich mich ein komisches unangenehmes Gefühl. Ich schüttelte den Kopf.  >Du bist wegen Sophie hier!  Konzentrier dich!< ermahnte ich mich selbst in meinen Gedanken.

Ich war so in meinen Gedanken vertieft, sodass ich kaum etwas davon mitbekam, was um mich herum passierte. „Alles klar bei dir?“ wurde ich plötzlich gefragt. Ich zuckte kurz zusammen, zwingte mich aber dann, mich zusammen zu reißen. Erst jetzt schaute ich um mich, um die Person zu finden, die mich angesprochen hat. In den Blick kam mir ein etwa 40 Jähriger Mann.

Meine Ausstrahlung war nun wieder ernst und gefasst. Zumindest Äußerlich… Ich musterte denn Mann. Dabei entdeckte ich ein Namensschild. Auf diesem Stand: „Markus Leitner“. Das ist wahrscheinlich sein Name und darunter stand: „Psychotherapeut“.

Gesagt hatte ich bisher noch nichts. Er schaute mich skeptisch an. „Kann ich dir iwie helfen?“ wollte er von mir wissen. „Mir sagen, wo Sophie Clinton ist!“ sagte ich so gefasst wie nur Möglich. „Das darf ich leider nicht… Tut mir leid.“ Sagte dieser Leitner zu mir. „Also ist sie hier!“ sagte ich und verfinsterte meinen Blick wieder. „Sagen sie mir auf der Stelle wo Sophie ist!“ sagte ich ernst und ich spürte, wie meine Wut solangsam die Kontrolle übernahm.

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[ASDS] Angst vor IhnenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt