Kapitel 29

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Noch immer Lukes p.o.v

Mit meinem Essen ging ich ins Wohnzimmer, wo Dad gerade fern schaute. Es lief „Auf Streife“. „Spannend?“ fragte ich ihn. „Immer.“ Antwortete er. Dann konzentrierte ich mich ebenfalls auf den Fernseher.

Nachdem ich aufgegessen und die Folge zu Ende geschaut habe, ging ich wieder nach oben. In Akiras Zimmer war es nun Ruhig. Ich dachte darüber nach reinzugehen. Was ich letztendlich auch tat. Akira stand ausgepowert vor ihrem Boxsack. Man konnte ihr aber die Wut noch ansehen. >Weshalb ist sie so wütend?< wollte ich wissen.

Da ich sie noch nicht ansprechen wollte, setzte ich mich erstmal auf ihr Bett. Ich wartete einfach ab, bis sie sich dazu bereit fühlt mit mir zu reden. Dazu brauchte sie nicht lange. „Einfach gemein soetwas! Haben mich einfach rausgeschickt! Und offensichtlich nicht begriffen, wie wichtig ich für Sophie bin!< sagte sie sauer und schlug ein weiteres mal auf ihren Boxsack ein. „Sie kennen dich nur ein paar Minuten lang. Deswegen können die doch gar nicht wissen, dass du der Schlüssel zu Sophies vertrauen bist.“ Sagte ich zu ihr, während ich mich mit dem Rücken an die Wand lehnte. „Sie wollen das sich ein Psychologe um ihre Menschenangst kümmert! Was aber nicht die Lösung des Problems ist! Sophie wird sich auf vor dem verstecken!“ sagte Akira und ich hörte ihren Frust raus. Ich hatte keine Worte mehr parat. Auch sie wollte da anscheinend nicht mehr drüber reden. Dann klopfte es plötzlich an der Tür.

„Ja?“ sagte Akira und die Tür öffnete sich. Herein kam Dad. „Ich wollte euch fragen, ob ihr Lust hättet mit mir ein wenig nach draußen zu gehen? Wir sollten mehr Zeit miteinander verbringen.“ Fragte er uns. Ich stimmte dem zu. Akira ebenfalls.

Sie wollte sich davor aber noch umziehen. Ich war schon soweit fertig und ging schon mal nach unten, um mir Schuhe und Jacke anzuziehen. Nur wenig später war Akira fertig und wir könnten los gehen. Luna kam selbstverständlich auch mit. Wir liefen in Richtung Rheinufer.

Dort spazierten wir ein wenig lang. Und ich muss sagen, dass es mich echt entspannte. Auch Akira wirkte entspannter. „Hättet ihr Lust ein paar meiner Kollegen kennenzulernen?“ fragte Dad uns. Ich hatte nichts dagegen und nickte. Auch Akira und Luna stimmten dem zu. „Dann kommt.“ Sagte er und lief voraus.

Nach nur ein paar Minuten erreichten wir einen Streifenwagen. Die Besatzung saß drin. Uns hatten sie scheinbar noch nicht bemerkt. Deswegen klopfte Dad an die Scheibe. Der Fahrer des Streifenwagens erschrak und schaute Dad mit einem Dein-Ernst? -Blick an. Dad musste lachen. Dann stiegen die beiden Polizisten aus. „Musste das sein Markus?“ fragte der Fahrer lachend. „Da ihr uns sonst nicht bemerkt hättet. Ja.“ Antwortete unser Vater mit einem Grinsen. „Und das sind deine Kinder oder?“ wollte der Beifahrer wissen. „Ne… die habe ich entführt weißt du?“ sagte Dad und wir mussten Lachen. „Ja. Das sind meine Kinder.“ Sagte Dad, nachdem wir uns alle wieder einigermaßen beruhigt hatten.

Er zeigte auf mich und Akira. „Das sind meine beiden ältesten. Akira und Luke. Die beiden sind Zwillinge.“ Stellte Dad uns beide vor. „Wir hatten ja schon die Ehre. Mein Name ist Cem Kaya.“ Stellte er sich uns vor und reichte uns die Hand. Ich und Akira erwiderten den Händedruck. „Und ich bin Robin Sturm.“ Stellte sich der zweite vor. Auch er reichte uns die Hand. Wir erwiderten erneut. Dann stellte Dad Luna vor. „Die jüngste in der Familie. Luna.“ Luna gab ein leichtes lächeln von sich. Man sah ihr an, dass das mobbing in der Schule echt Einfluss auf sie hat. Normalerweise ist sie echt Lebensfroh. Doch aktuell eher zurückhaltend.

„Nett, dass wir deine Rasselbande mal kennenlernen dürfen.“ Sagte Herr Sturm zu Dad. „Früher oder später hätte ich die beiden großen sowieso mal mit auf die Wache genommen. Aber ich habe euch gerade gesehen und mir gedacht mal hallo zu sagen.“ Sagte Dad. „Akira. Warst du nicht das Mädchen, welches sich da beim Kölner Dom gegen ein paar Jungs behauptet hat, um ein kleineres Mädchen zu schützen?“ fragte Herr Kaya Akira. „Ja… die bin ich.“ Sagte Akira nickend. „Deine selbstverteidigungskünste sind echt beeindruckend.“ Sagte er. „Danke. Dafür habe ich auch echt hart trainiert.“ Bedankte sie sich für das Lob.

„Ihr seid euch also schon begegnet?“ fragte Herr Sturm seinen Kollegen. „Ja… Paul war an diesem Tag mein Streifen Partner. Sie hat sich echt gut geschlagen bei dem Einsatz.“ Klärte Herr Kaya seinen Kollegen auf. „Schon mal darüber nachgedacht später zur Polizei zu gehen?“ fragte Herr Sturm Akira. „Ne… Noch nicht. Aber mal schauen,  was die Zukunft so bringt.“ Antwortete Akira ihm. Dann wurden die beiden zu einem Einsatz gerufen. „Wir müssen los. Machts gut.“ Sagte Herr Sturm zur Verabschiedung und stieg in den Streifenwagen. Herr Kaya tat es ihm gleich und nur einen Augenblick später fuhren sie mit Blaulicht und Martinshorn zu ihrem Einsatz. Wir setzten unsern Weg fort.

Nach etwa einer weiteren Stunde, machten wir uns langsam auf den Rückweg.

Zuhause ging ich erstmal mit Akira auf ihr Zimmer.  „Ich muss Morgen noch den ganzen verpassten Schulstoff nachholen.“ Sagte sie und ließ sich seufzend auf ihrem Schreibtischstuhl nieder. „Ist halt blöd gelaufen mit deiner Lungenentzündung.“ Sagte ich und lehnte mich mit dem Rücken an die Wand. „Kannst du mir nicht wenigstens ein wenig helfen?“ fragte sie mich. „Diesen Wunsch werde ich dir wohl kaum abschlagen können.“ Meinte ich und musste lächeln. „Danke. Du rettest mir das Leben!“ sagte sie und ließ sich fast vom Stuhl rutschen. Nun hang sie da auf halb acht, was ziemlich komisch aussah. „Setz dich bitte wieder richtig hin.“ Sagte ich mir das Lachen verkneifend. Das tat sie dann auch.

Der restlichte Tag war nicht mehr so spannend. Akira und ich spielten Karten oder gingen uns einfach gegenseitig auf die Nerven.

Der nächste Tag war Sonntag. Ich frühstückte zusammen mit Akira und half ihr anschließend bei ihren Aufgaben. Auch mit meiner Hilfe tat sie sich bei Mathe ein wenig schwer und ich war kurz davor zu verzweifeln. Doch nach ein paar weiteren Versuchen, es ihr zu erklären, verstand sie es auch endlich. Gegen Nachmittag waren wir endlich fertig und konnten den restlichen Tag genießen.

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1019 Wörter

Das nächste Kapitel für euch. 😊 Ich hoffe es hat euch gefallen.

[ASDS] Angst vor IhnenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt