5. Das Problem

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......
Doch ich hätte ihn nicht hinunterschicken sollen...
......

Hailey? Kam es von unten. Was ist?/Kann ich ein paar Kartoffeln haben?/Ich kann dir gebackene Kartoffeln geben, wenn du willst. Roh sind sie nicht soo lecker./Ich hole mir später welche. Ich legte Kohle in den Ofen und schob die Kartoffeln darüber rein. Ich entschied mich, kein Brot zu backen, denn eigentlich hatte ich vor, mein Haus weiter zu bauen. Mein Haus brauchte noch ein Schlafzimmer, damit ich in einem eigenen Zimmer schlafen konnte. Einen Raum zu haben ist echt nicht genütlich.
Deswegen nahm ich mir 2 Stacks Holz aus der Truhe und ging hinaus. Block für Block legte ich einen Bogen um den Plaz, den ich gerne für das Schlafzimmer haben wollte. Doch ich schaute immer wieder ins Haus. Könnte ja sein, dass Masy sich aus dem Staub machen wollte.
Ich riss die Wand von meinem Haus ein und stellte eine Tür hin. Dann baute ich die Wand etwas höher und ließ Zwischenräume für das Glas frei.

Doch plötzlich hörte ich auf. Es war still. Zu still. In meinem Keller hörte ich kein Schaf mähen oder keinen Masy herumgehen. Ich wurde misstrauisch und ging wieder ins Haus hinein.
Es ist alles gut, Hailey. Bin kurz eingenickt. Hörte ich Masy aufatmend sprechen. Mir kam nur so vor als... Ach, schon gut. Masy hatte sehr lange Tage hinter sich, also ließ ich ihn in Ruhe. Doch es war schon merkwürdig, dass ich kein Schaf mehr hören konnte.
Doch mir war es eigentlich egal und wollte wieder hinausgehen, als ich von unten ein Stöhnen hörte.
Aaahh... Mann... Lass mich in Ruhe... Masy stöhnte vor sich hin, da war ich besorgt. Masy? Gehts dir gut? Doch ich bekam keine Antwort mehr. Masy? Ich schlich Richtung Leiter, um zu sehen, ob alles in Ordnung war. Mit besorgter Miene stieg ich die Leiter hinab und schloss die Augen. Immer, wenn ich Angst hatte, schloss ich die Augen und dachte an mein altes Haus, das ich in der Stadt hatte. Ich bekam immer ein Glücksgefühl, wenn ich das machte, aber diesmal war dieses Gefühl nicht vorhanden. Meine Sorgen um Masy waren größer. Solche Sorgen hatte ich noch nie.
Es konnte sein, dass er wirklich ein junger Erzmagier Masytrix wäre und falls er starb, wäre es meine Schuld. Der Erzmagier würde auch sterben. Er war mein bester Freund. Es lieg plötzlich ein verbrannter Duft in der Luft, da öffnete ich die Augen wieder.
Meine Schafe wurden alle getötet, doch was mir mehr auffiel war, dass ich ein Knirschen und ein Knacksen hörte. Irgendwoher kannte ich dieses Knacksen. FEUER!

Holz fiel zu Boden und überall um mich herum stand alles in Flammen. Als ich die Leiter wieder hochsteigen wollte, fiel mir noch etwas ein. Wo war Masy? Ich rannte so schnell ich konnte zum Feld. Überall um mich herum lag alles in Trümmern oder fiel zu Boden. Der Rauch hüllte den ganzen Raum ein. Da ging ich zu Boden und kroch weiter. Eine Gestalt lag am Feld. Es war der Körper von Masy.
Masy kannst du mich hören? Sag doch was! Sein Brustkorb bewegte sich, also atmete er noch. Ein Stein fiel mir vom Herzen. So froh war ich, dass er noch am Leben war. Ich bemerkte, dass er etwas in der Hand hielt. Es war ein Feuerzeug.
Er hat hier den Laden angezündet? Warum tat er mir soetwas an? War er verrückt geworden? Doch ich musste ihn retten, ein 2. Mal.
Da nahm ich seinen Körper wieder auf die Schultern und rannte zur Leiter. Mir war es nun egal, ob er schwer war oder nicht, hauptsache er war in Sicherheit.
Schnell und flink trug ich ihn die Leiter hinauf und trat die Eingangstür von meinem Haus ein. Schweratmend sprang ich aus dem Haus auf die Wiese mit Masy, der plötzlich wach wurde.
Was habe ich getan?/Du hast mein Haus angezündet. Er sprach nichts weiter, sondern starrte auch auf das Haus, das vor unseren Augen abbrennte. Toll, jetzt habe ich noch weniger als vorher. Eine Träne kullerte an meiner Wange hinunter. Damit Masy sie nicht sehen konnte, wischte ich sie mir gleich weg. Deine Tür hat aber nicht lange gehalten./Das war die 10. Tür von diesem Haus. Ich konnte wieder etwas lächeln.
Plötzlich wurde mir klar, dass ja Masy mein Haus abbrannte. Warum hast du das gemacht?/Ich war das nicht./Wer dann? Du hast das Feuerzeug in der Hand gehabt, du kannst nichts leugnen. Oder war da ein Mann, der dir einfach so das Feuerzeuug in die Hand gedrückt hat und sich einfach wegteleportiert hat. Wut brannte in meinen Augen. Ich wurde Rot vor Wut. Wenigstens hast du noch deine Tasche. Ich hab jetzt nur noch mein Schwert. Ich kann wieder von vorne anfangen. Ich stand auf und setzte mich an den Rand des Berges und sah mir den Sonnenuntergang an. Masy setzte sich neben mich. Geh weg. Doch das tat er nicht. Schweigend saßen wir da und sahen uns die Sonne an.

Plötzlich fing Masy an zu reden.
Als ich in Empire aufwachte, hatte ich auch garnichts. Halb verhungert schaute ich den Magierturm hinauf, als ich eine Stimme hörte. Doch sie war wieder schnell verschwunden. Ein Drache hat mich zu Essen geführt und sich völlig dumm aufgeführt. Er erzählte mir von Jonas und Gaia. Doch am liebsten erzählte er mir über seinen Papa Earlischboysch. Ich dachte wirklich, Earli hieß so. Drachi hat gesagt, ich darf bei ihm bleiben, bis sein Papi nach Hause kommt. Dann habe ich Earlischboysch kennengelernt. Masy lachte etwas und grinste.
Dann lernte ich Jonas kennen. Jonas, ein sehr mächtiger Magier, der alles daran setzt, Gaia zu besiegen. Er war mein Mentor. Ich fühlte mich mit ihm eins. Als wären ich und Jonas eine Person. Immer wenn ich mit Jonas rede, kommt mir sovor, als gäbe es eine Verbindung. Er war ein verrückter, aber weiser Magier. Manchmal kam mir auch vor, als wäre er ein Erzmagier, doch dann fiel mir ja ein, dass die doch eine Robe mit Kapuze meistens tragen.
Dann sah Masy traurig auf den Boden. Ich musste ihn ansehen, irgendetwas war falsch mit ihm, doch ich wusste einfach nicht was.
Als ich Maverick kennenlernte, kannte ich auch die andere Welt. Dass es da draußen auch böse Menschen gab. Doch irgendwann drang Maverick in meinen Geist ein und ich hatte Träume. Ich konnte sehen, was Maverick sehen konnte.
Als ich erfuhr, dass er mich manchmal kontrollieren konnte, ohne dass ich es bemerkte, bekam ich Angst und brach bei Allen den Kontakt ab. Bei Earli, bei Drachi... Nur Jonas vertraute ich noch. Bei ihm fühlte ich mich sicher. Mir kam echt vor, als hätte er das schon einmal erlebt. Dann kam ihm die Idee mit der Mission, dass ich mich nicht in Gefahr bringen konnte. Er schickte mich weit weg, damit ich nichts mehr mitbekam, was in Empire geschah. Aber hinter Jonas Rücken kommunizierte ich noch mit den anderen um ihnen zu helfen. Als ich hörte, dass sie es schafften, war ich überglücklich, doch ich fühlte mich so nutzlos...

Er fing an zu weinen.
Maverick kann mich nun kontrollieren, wann er will. Seitdem diese Blitze in mich einschlugen, habe ich den Verstand verloren. Ich rede mit mir selbst, um mich zu beruhigen. Er ist wie ein Dämon, der sich immer weiter in meinen Körper reinfrisst. Jedes Mal, wenn ich nicht aufpasse, nutzt er den Moment und wird stärker.
Es tut mir leid, aber ich habe nicht aufgepasst und habe Maverick aus mich heraus gelassen. Dann musste er wohl dein Haus angezüdet haben. Alles tut mir so leid, wenn ich nicht freundlich war oder so. Ich kann mich nicht mehr bändigen. Verzeih mir... Ich habe sonst niemand anderen mehr.
Er wischte sich die Tränen vom Gesicht.
Nein... Mir tut es leid. Ich hätte dich nicht so streng behandeln sollen. Vielleicht wärst du dann nicht so angreifbar geworden. Ich hatte auch keinen Kontakt mehr mit Menschen und kann mit ihnen nicht gut umgehen. Ich wurde ziemlich unfreundlich in letzter Zeit. Eigenlich geschieht es mir recht, dass mein Haus niedergebrannt wurde.
Masy lächelte wieder. Ich musste aber einfach einen Witz bringen. Aber besser ist, dass ich die Türe zerstöre und sie nicht abbrennt, dann geht die Tradition nicht weiter. Wir lachten beide, so fröhlich war ich schon lange nicht mehr, obwohl ich alles verloren hatte...

Die Sonne war schon untergegangen und mir wurde plötzlich kalt. Alles war verkohlt und zerstört. Da stand ich auf und ging zur Ruine meines Hauses.
Ich sah, dass meine Truhe noch stand und machte sie daher auf. Hey, anscheinend hat Gott mir verziehen und nicht meine ganzen Sachen verbrannt. Das Problem ist nur, dass das ganze Essen verkohlt ist. Masy sah in den Ofen. Vielleicht Lust auf schwarzes Brot? Er holte das Brot heraus, das völlig verkohlt war. Dann bröselte es zu Boden. Ich hätte eher Lust auf Asche. Ich konnte noch aus meiner Kiste ein paar Eisenbarren, Holz und eine Schere fischen. Ich zeigte Masy das Holz. Er sah mich schief an. Oder Eisenspäne auf Holzauflauf?/Nee, ich vertrage kein Eisen./Du auch nicht? Wir lachten wieder.
Dennoch hatte ich Hoffnung, dass noch etwas von meinem Haus übrig blieb. Masy ging dorthin, wo mein Bett stand. Dann hob er aus den Trümmern etwas hervor. Hailey, was ist das? Er pustete die Kohlspäne von dem Ding ab. Es war eine Smaragdschaufel. Sowas kann man nicht machen. Smaragde sind doch viel zu wertvoll und man kann daraus kein Werkzeug craften./Die Schaufel hat mir Masytrix geschenkt. Ich nahm sie Masy ab. Da schaute ich auf die Hinterseite der Schaufel.
„Für Hail, die beste Mitbewohnerin Kingdoms."
Als ich zu ihm zog, hat er mir das geschenkt. Es soll als Erinnerung an ihm dienen. Ich habe es unter das Bett als Glücksbringer gelegt. Es ist unzerstörbar, werde es aber nie benutzen. Ich steckte mir die Schaufel auf den Gürtel. Jetzt hast du schon mehr als vorher. Masy lächelte mich an und stieg aus der Ruine heraus.

Wir kletterten den Berg hinunter, ohne dass ich einen Blick auf mein Haus riskierte. Nun musste ich wieder einen neuen Lebensabschnitt beginnen...

Nein, es wird keine Liebe zwischen Hailey und Masy geben. Naja, irgendwie schon, aber lasst euch überraschen...

1 Körper, 2 Seelen (Masytrix FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt