26. Der Rat der Magier

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Meine Augen öffneten sich, doch der Nebel war immer noch anwesend. Er war nicht mehr so dicht wie vorher, also konnte ich schon klarer sehen. Ich befand mich in einem ziemlich hellen Raum, weswegen ich ein paar Mal blinseln musste, um mich an das Licht zu gewöhnen.
Ich lag auf einer Fläche, soviel war klar. Es war kein Bett, dafür war es zu ungemütlich, ich lag auf einem Tisch. Über mir leuchtete hell eine Lampe. Ich befand mich in einem kleinen Raum mit einer Tür, die geschlossen war. Wo war ich bitteschön?! Neben mir kam immer wieder ein Piepsen, das mich völlig aus den Gedanken riss. Das war ein Gerät, zum Aufnehmen des Herzpulses, denke ich.

Als ich aufstehen wollte, ging die Türe auf und ein Mann kam herein. Er sah ziemlich komisch aus. Seine Augen hatten einen blutroten Stich, was mir sehr Angst machte. Er hatte schulterlange, rote Haare, die geglättet waren und hatte etwas an, das ich sofort erkannte. Eine Magierrobe!
Sie sind wach, das ist gut./Was ist das hier?/Sie sind beim Magierrat, Sie und Ihr Freund müssen vor dem Magierrat antreten und ihnen die letzten Geschehnisse erklären. Ihr Freund sagte, Sie wären krank, weswegen wir Sie vom Magierturm von Masytrix abgeholt haben./Und wer sind Sie, wenn ich das fragen darf?/Mein Name ist Kedavra, Soldat des Magiermilitärs. So, und nun möchte ich Sie bitten, dass Sie mit mir kommen.
Er half mir, damit ich vom Tisch runterkam. Doch als meine Füße den Boden berührten, knickte der linke Fuß weg und mein ganzer Körper fiel um und fiel zu Boden. Kedavra half mir sofort wieder auf. Natürlich war das der Fuß, der noch Gift in sich hatte.
Geht es? Er hatte immer noch dieses ernste Gesicht. Als ich nickte, legte er meinen Arm um seine Schulter und half mir beim Gehen. Wissen Sie das wegen meinem Fuß?/Ja, der Leones-cavernis-exeunt beim Wald der Prüfungen ist sehr gefährlich und giftig. Normalerweise greift er nicht einfach so Magierlose an./Magierlose?/Tut mir leid... Menschen. Die Magier benutzen diese Wörter. Sie finden Menschen dumm und haben keine Magie, also Magierlose. Warum sagte Masytrix nie dieses Wort? Mir kam so vor, als wäre das Wort „Magierlose" eine Art Schimpfwort für Menschen. Wahrscheinlich benutzte Masytrix es nie, wegen mir. Er mochte ja eigentlich Menschen.
Kedavra schleppte mich durch einen langen, schmalen Gang zu einer weiteren Tür. Er öffnete sie und ein riesiger Raum erstreckte sich vor uns. Eine Frau saß an einem Pult und schrieb gerade in ein Buch ein. Sie hatte Ohren wie ein Elf und war sehr blass im Gesicht. Sie sah aber nicht krank aus. Ihre grauen Haare waren zu einem Dutt zusammengebunden. Als sie uns sah, legte sie das Buch weg und sah uns höflich an.

Fräulein Kalt, wie geht es Ihnen? Ich erschrak, als ich meinen Nachnamen hörte. Sie kennen meinen Nachnamen?/Natürlich. Der Magierrat weiß alles und jeden. Wir wissen, dass Sie den Namen nicht sehr mögen, aber aus Höflichkeit tue ich es eben./Kennen Sie auch Samy? Der Blick der Frau wurde etwas ängstlicher. Fragen Sie nie nach jemanden, ohne Zustimmung des Magierrates. Sie werden früher oder später etwas über den jungen Mann etwas erfahren. Ich muss Sie nur anmelden und schon können Sie hinein./Und Masy?/Hm? Die spitzen Ohren bewegten sich etwas und die Frau bekam ein fragendes Gesicht. Masy... was ist mit ihm? Wo ist er?/Es tut mir leid, aber Masytrix liegt gerade im Sterben. Ich kann nichts weiter für Sie tun. Das liegt nicht in meiner Macht. Sie sah zu traurig zu Boden.
Kedavra flüsterte etwas in ihr Ohr, was ich aber verstehen konnte. Korsetta, sie meint das jüngere-Ich von Masytrix. Frau Kalt nennt ihn immer Masy. Korsetta nickte und blickte wiederzu mir. Masytrix hat gerade eine Sitzung mit den obersten Magierräten. Ich habe einen Termin für Sie. Sie warten bestimmt alle schon. Zuerst war ich verwirrt, doch dann wurde mir klar, dass sie ja Masy auch Masytrix nennt. Sie nimmt ja den Spitznamen nicht, da sie Masy nicht kannte.
Also kann ich schon reingehen?/Wo wollen Sie bitte reingehen?/Ja, gibt es denn keine Türen oder sonst was? Als ich mich umsah, wusste ich, was Korsetta meinte. Weit und breit waren keine Türen zu sehen. Nur die Türe, von der ich und Kedavra herauskamen.
Korsetta seufzte. Hach... Typisch Magierlose! Sie gab mir einen Zettel und einen Stift. Auf den Zettel musste ich unterschreiben. Es war eine Einverständniserklärung, dass ich beim Magierrat umgebracht werden könnte, wenn ich Schwierigkeiten machen würde. Ich unterschrieb den Zettel mit meiner saubersten Schrift der Welt, das meinte ich gerade sarkastisch, und gab Korsetta den Stift zurück. Die nahm sich das Blatt Papier und blickte kurz auf meine Unterschrift.
Halten Sie mir bitte Ihre Hand her, sodass ich auf den Handrücken schreiben kann./Warum wollen sie auf meine Hand schreiben?/Weniger fragen, mehr machen! Ohne weitere Widerrede hielt ich ihr meine Hand hin. Wie befohlen war der Handrücken nach oben gerichtet. Nun wusste ich, warum Masytrix diese Leute vom Magierrat anstrengend fand. Sie sind nervig, angeberisch und hassen Menschen.
Die Frau schrieb mir mit dem Stift, mit dem ich die Einverständniserklärung unterschrieben hatte, auf den Handrücken die Zahl „2". Plötzlich fing diese Schrift zu leuchten an und ich spürte, wie ich wegteleportiert wurde...

1 Körper, 2 Seelen (Masytrix FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt