Chapter Thirty Six
"Wenn du willst, können wir jetzt gehen", meint Trevor mit einer brüchigen Stimme.
Ich bin immer noch in einer Art Shockstarre, weshalb ich nicht sofort antworte.
Nach einigen Sekunden nicke ich kurz und auf einmal wandern meine Gedanken an Nick. Er wurde auf einem anderen Friedhof begraben, und ich habe ihn noch nicht besucht. Wahrscheinlich sollte ich das mal tun. Ich zwinge mich, meine Tränen zurückzuhalten und gehe zu Trevors Truck.
"Hey, alles gut?" Er hat bemerkt, dass ich an Nick gedacht habe.
"Ja."
Er startet den Wagen und wir fahren eine Weile, bis ich sehe, dass wir den falschen Weg fahren. "Hey, hier geht's gar nicht zum Campus!"
Er lächelt kurz. "Nein, tut es nicht."
"Und wohin fahren wir dann?"
"Siehst du dann."
"Sag schon!", beschwere ich mich. Als neugierige Person hat man es echt oft nicht leicht.
"Nope." Ich kann sehen, wie er krampfhaft versucht, seinen Kummer zu unterdrücken. "Macht es dir was aus, wenn ich dich für einen Abend entführe?"
Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. "Müsste keine Problem sein."
"Ich... Ich muss mit dir reden." Er überlegt, wie er anfangen soll. "Du, ich. Du weißt, dass da was ist. Aber ganz ehrlich, ich weiß nicht, ob ich das wahrhaben will. Weißt du noch, als ich dir damals sagte, ich empfinde nichts fürs dich? Tja, das war eine Lüge. Meine Gedanken drehen sich nur um dich, und ich kann es mich verhindern."
"Okay." Ich mache eine kurze Pause, bevor ich fortfahre. "Mir geht es genauso."
Seine Augen blitzen auf. "Du empfindest immer noch etwas für mich?"
"Ja."
Schließlich hält der Wagen an. Der Truck steht vor einem kleinen, alten Restaurant, fer zwar etwas heruntergekommen, aber trorzdem gemütlich aussieht.
"Ich komme gerne hierher", erklärt er. "Der Laden gehört meinem Onkel."
Wir betreten das Restaurant, das 'Zur schönen Aussicht' heißt. Kleine, runde Tische stehen unregelmäßig verteilt und sind umgeben von dunkelroten Holzstühlen.
Ein älterer Herr kommt lächelnd auf uns zu. "Trevor!", sagt er und umarmt ihn.
"Hey", antwortet Trevor und erwidert das Level. "Gordon, das ist Kate. Kate, das ist mein Onkel Gordon."
Sein Onkel grinst. "Willkommen in meinem Paradies." Er führt uns zu einem der Tische und bringt die Menu karten. Dann zwinkert er uns einmal zu und verschwindet wieder in der Küche.
"Was willst du essen?", erkundigt Trevor sich und ich werfe einen Blick auf die Speisekarte.
"Was empfiehlst du denn?"
"Ich bin kein Feinschmecker, ich liebe Burger. Der hier", meint er und zeigt auf ein Gericht, "ist super."
"Okay, dann nehme ich den und ein Glas Wasser."
Zwei Minuten später kommt Gordon wieder und wir geben unsere Bestellungen ab.
"Ich muss wissen, wie das zwischen uns weitergeht", murmelt er.
"Ich würde es auch gerne wissen, und ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung."
"Ich will dich nicht verletzen." Er sieht unsicher aus. "Aber eigentlich habe ich mir keine Beziehung während meines Studiums gewünscht. Ich hätte gern etwas... Abstand zwischen uns. Ist das okay für dich?"
Ein Kloß bildet sich in meinem Hals. Scheiße, so etwas habe ich nicht erwartet. "Klar", lüge ich. "Kein Problem." Ich unterdrücke das Zittern in meiner Stimme.
Er atmet erleichtert aus. "Okay, cool."
"Entschuldige mich bitte kurz", flüstere ich und ohne auf seine Antwort zu warten, stehe ich auf und haste zur Toilette.
Ich ignoriere seine Rufe und verschließe die Tür hinter mir. "Fuck", fluche ich und lasse mich auf den Boden sinken. Diese ganze Situation nimmt mich viel mehr mit als gewollt. Hilflos sehe ich zu, wie meine Tränen auf den Boden fallen.
Ich versuche nicht einmal, es zu verhindern, denn ich weiß, dass es eh nichts bringen wird.
"Scheiße, scheiße, scheiße", stoße ich hervor. Alles, aber nicht das.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass man das, was ich gerade spüre, nicht wirklich beschreiben kann. Es ist irgendeine Mischung aus Schmerz, Trauer, Verzweiflung und ein bisschen Wut. Wut auf mich selbst. Weil ich nicht schon viel früher losgelassen habe, weil ich mich energischer probiert habe, ich aus meinem Kopf zu drängen.
Wie, verdammt, wie konnte ich nur so naiv sein? Ich habe von Anfang an gewusst, dass es hoffnungslos ist. Aber immer gab es einen kleinen Teil in mir, das sich Träume ausgedacht hat. Träume, die Träume bleiben. Es gab immer einen kleinen Teil in mir, das gedacht hat, es gäbe doch noch Hoffnung.
Ich schnaube leise. Wie konnte ich nur so dumm sein? Zu glauben, Trevor und ich hätten eine Chance. Letzendlich ist er doch nur ein Typ aus meiner Universität, der nichts anderes als seinen Ruf im Kopf hat. Basketball und seinen Ruf.
Liebe spielt im seinen Leben keine Rolle. Gefühle, Emotionen, das alles ist ihm egal.
Ich blicke in den Spiegel. Meine Augen sind rot, man kann sofort erkennen, dass ich geheult habe. So darf Trevor mich nicht sehen.
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Personal Girl
Teen Fiction>pausiert< [ "Mr. Lennon, bitte." Trevor, der die Nummer 23 trägt, geht langsam auf die Reihe der Mädchen zu und sieht sich jedes genau an. Alle halten still, keiner sagt was. Ich persönlich finde das ziemlich absurd. Er hält vor mir an, un...