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Erschöpft hocke ich mich auf den Boden. Die Hälfte meiner Flasche ist bereits leer und mein Hals schreit nach Wasser, doch ich bin sehr sparsam, weshalb ich mir selbst verbiete zu trinken.

Ich lehne mich an einen Baum und starre in den Himmel. Wie lange geht das ganze noch? Wie lange werde ich dieser Angst noch ausgesetzt sein? Wie lange?

Kalte Wut durchströmt mich, ich würde am liebsten aufstehen und in Richtung der Kameras schreien, was für widerliche Wesen die Kapitolaner doch sind.

Aber ich behalte mich unter Kontrolle. Mein Gesicht ist ausdruckslos, während in mir der Hass sprudelt. Ich möchte leben. Aber ich kann es nicht. Egal in welcher Form ich die Arena verlassen werde, ob als Sieger oder Toter, ich werde nicht mehr leben. Nie mehr. Nie mehr werde ich diese Bilder aus dem Kopf bekommen, nie mehr werde ich ohne Angst und Alpträume leben können. Nie mehr.

Ich hebe meinen Kopf und blicke in die Sonne, die wie eine große Laterne über mir scheint. Langsam geht sie unter und versinkt, sie versinkt irgendwo weit weg und plötzlich habe ich Angst, dass ich nie wieder die warmen, hellen Strahlen auf meiner trockenen Haut spüren werde.

Ich erhebe mich, meine Augen starren matt auf den Boden, hoffnungslos.

Es wird immer dunkler, und meine Angst wird größer. Mit jedem verschwindenden Strahlen der Sonne wird die Hoffnung kleiner. Denn jede Sekunde, jede Minute, realisiere ich, dass es nie eine Hoffnung für mich gab. Und das es auch nie Hoffnung für mich geben wird.

Für keinen von uns gibt es noch Hoffnung auf ein Leben. Auf das Leben, voller Liebe und Glück. Nein, niemand von uns wird so ein Leben je haben.

Aber für die Menschen dort draußen. Für sie gibt es Hoffnung, für sie gibt es noch eine Chance auf ein besseres Leben. Auf ein besseres Panem.

Mittlerweile ist es komplett dunkel und ich stehe immer noch an der gleichen Stelle und blicke geistesabwesend auf den Boden.

Es gibt keine Hoffnung.

Nicht für mich.

Und auch nicht für Marvel.

Und auch nicht für Katniss.

Oder Peeta. Oder Ian. Oder Clove. Oder Glimmer.

Oder alle anderen. Sie existiert nicht, die Hoffnung. Nicht für uns.

Der stechende Hunger im Magen weckt mich aus der Trance und ich stecke mir ein paar Nüsse aus der Packung in den Mund. Ich spüle sie mit einem kleinen Schluck Wasser hinunter, den ich in vollsten Zügen genieße. Wer weiß, ob ich jemals wieder etwas trinken werde...

Suchend blicke ich mich um. Wo soll ich schlafen?

Ich entschließe mich, wieder in einen dichten Busch zu klettern und dort zu schlafen. Als ich den passenden Busch entdeckt habe, liege ich kurz darauf auch schon gut versteckt unter ein paar Blättern und schließe die Augen.

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Bumm.

Ich springe auf, meine Augen sind weit aufgerissen, voller Angst.

Wer war das? Wer ist gerade gestorben?

Panisch stehe ich da.

Ein gellender, hoher Schrei erklingt, der mir das Blut in den Adern gefrieren lässt. War das Clove? Oder Glimmer? Oder Katniss? Oder Rue?

Bumm.

Ein weiterer Kanonenschuss erklingt. Zwei Tote...

Ein etwas tieferer Schrei ertönt und ich springe leicht zurück, denn er ist nur einige Meter vor mir.

Fᴜᴄʜsɢᴇsɪᴄʜᴛ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt