Aber natürlich trifft dies nicht zu. Mit einem leeren Gefühl im Magen und Kopfschmerzen wache ich auf und öffne gequält meine Augen. Das erste, was ich in dieser Dunkelheit erkennen kann, ist eine Zimmerdecke. Ich weiß jedoch nicht, zu welchem Zimmer diese gehört und erst nach und nach kann ich mich wieder auf meine Sinne verlassen. Ich kann immer mehr Wärme wahrnehmen und bin froh darüber. Seit der Strafe im Loch, wo Demian und ich erfroren sind, mag ich die Kälte nicht mehr. Sie macht mir zwar nichts aus, aber genau das ist das Problem. Ich kann die Kälte nicht mehr richtig wahrnehmen und merke so auch nicht, wenn es wieder einmal zu kalt wird.
Daher bevorzuge ich nun eher die Wärme. Sie gibt mir Halt und Hoffnung darauf, in Sicherheit zu sein. Nach und nach kann ich nun auch die Geräusche in meiner unmittelbaren Umgebung erkennen. Ich kann das Ticken einer Uhr hören und das gleichmäßige Atmen einer Person. Zudem das leichte Prasseln, das vermutlich von draußen kommt und ich denke, dass es regnet. Alles in allem also lauter beruhigende Geräusche. Entsannt schließe ich wieder meine Augen, bis ich realisiere, dass das gleichmäßige Atmen nicht von mir kommt.
Erschrocken reiße ich meine Augen auf und erkenne eine Person direkt neben mir. Durch die Dunkelheit kann ich sie zwar nicht genau erkennen, aber ich gehe mal davon aus, dass es mein Master ist. Und er schläft. Mit mir. In einem Bett. Direkt wird mir wieder schlecht und ich presse meine Hand auf meinen Mund. Vorsichtig weiche ich immer weiter zurück und stehe schlussendlich auf. Zumindest habe ich das versucht, denn im nächsten Moment begrüße ich den Boden und kann mir nur mit Mühe einen Aufschrei zurückhalten. Geistesabwesend lasse ich meinen Blick meinen Körper entlang wandern und erkenne nun, dass meine linke Hand an das Bett gefesselt wurde. Zudem hat mein Körper nicht wirklich Kraft und zittert unkontrolliert.
Das alles führte also dazu, dass es mir nicht möglich war, das Bett zu verlassen und dass ich nun auf dem Boden sitze. Immer mehr lege ich meinen Fokus darauf, dass ich gefesselt wurde. An ein Bett. An meinen Master. Unterbewusst nehme ich wahr, wie meine Atmung schneller und flacher wird und ich mich langsam beginne etwas vor und zurück zu bewegen. Ich will nicht hier sein. Ich will nicht gefangen sein. Ich will nicht mit ihm schlafen.
Oh Gott! Was, wenn er mich schon lange benutzt hat und deshalb zu erschöpft war, mich wieder aus dem Bett zu schmeißen? Was, wenn er meinen verdorbenen Körper schon durchgenommen hat, als ich ohnmächtig war? Was wenn~
„Was machst du den...?", werde ich durch eine raue und tiefe Stimme wieder in die Gegenwart gebracht. Ich schrecke auf und weiche unmittelbar weiter zurück, wobei ich wohl oder übel meine linke Hand zurücklassen muss und nun schwer atmend und mit weit aufgerissenen Augen zu ihm schaue. Er schaut von dem Bett auf mich herab und reibt sich seine blauen Augen, ehe er sich noch mehr aufsetzt und seine Füße über den Rand schwingt. Ich fasse mich wieder und schaffe es, mich in die Sub-Pose zu bringen und lege nun meine Stirn auf den Boden und schließe meine Augen und warte auf die nächste Anweisung.
Doch das nächste was ich höre ist ein seufzen, ehe ich seine warmen Hände an meinen Seiten spüre. Ich spanne meinen Körper an und wimmere leise auf. „B-bitte.... S-Sir...", hauche ich und möchte mich entschuldigen. Möchte von ihm erlöst werden. Doch er zieht mich einfach nach oben wieder ins Bett und legt seine Arme um meinen Torso. „Ilja. Mein Name ist Ilja.", meint er mit seiner rauen Stimme und ich merke, wie ich eine Gänsehaut bekomme. Doch er ignoriert dies vollkommen und ich kann spüren, wie er beginnt mit seinem Daumen meinen Bauch zu streicheln. Ich getraue mich nicht einmal zu atmen und hoffe einfach, dass er schnell fertig wird.
Doch entgegen meiner Erwartung macht er einfach nichts, außer so zu liegen und mich festzuhalten. Nichts kann ich in dieser Position machen, mich nicht bewegen und nicht von ihm wegkommen. Die Erinnerung daran, dass ich zudem auch noch an das Bett gefesselt bin, bringen mich dazu mich noch unwohler zu fühlen. Er hält mich fest, raubt mir meine Freiheit. Sperrt mich ein.
Trotz allem beginnt sich mein Körper zu entspannen. Ich merke wie ich mich immer mehr seiner Nähe hingebe, wie sich mein Puls und meine Atmung normalisiert und ich die Anspannung, die meinen Körper beherrscht, fallen lasse. Meine Augen schließe ich ebenfalls und lehne nun meinen Kopf ergeben an seine Schulter. Ich kann hier nicht weg und wenn er die Nähe so von mir erwartet, will ich sie ihm geben. Besser als alles andere, was er von mir erwarten könnte...
„So ist gut und nun schlaf noch ein wenig... Wir haben erst drei Uhr...", murmelt nun die leise Stimme von ihm und ich merke erneut ein wohliges Kribbeln in meinen Wangen. Den Anfang einer Gänsehaut. Auch wenn ich es nicht zugeben will, ich mag diese tiefe Stimme irgendwie und so döse ich kurz darauf wirklich nochmal ein, wobei man aber nicht von Schlaf sprechen kann.
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Shadow - Versklavt aber Frei
Kinh dịLukas WAR ein gewöhnlicher 17-jähriger Junge. Er hat eine normale Vergangenheit, eine normale Familie und ein normale Umgebung und WAR somit eine ganz normale Person. Er hatte mit den ganz normalen Problemen in seinem Alter zu kämpfen. Pickel, Geld...