Ich werde wach, weil die Umgebung um mich herum wackelt. Instinktiv drücke ich mich mehr an die Wärmequelle unter mir und kann nun auch einen verstärkten Druck an meinem Rücken wahrnehmen. Als ich soweit wach bin um zu registrieren, was um mich herum passiert, erkenne ich, dass ich soeben auf einem Bett abgesetzt worden bin und reiße meine Augen auf. Doch direkt entspanne ich mich wieder und gähne entspannt, ehe ich leise schmatze und meinen Master beobachte. Er hat mich wohl aus dem Auto getragen und hier hingebracht, nur geht er jetzt wieder und ich schaue ihm etwas betölpelt nach. Was macht er? Wieso bleibt er nicht hier?
Langsam und noch verschlafen gehe ich ihn nach und sehe, dass er wieder zum Auto geht und da fällt es mir ein. Neo! Natürlich. Ich sehe, wie mein Master die Türe öffnet und einen Moment einfach nur auf den schlafenden Körper schaut, sich dann aber in das Auto hineinbeugt und auch Neo auf seinen Arm nimmt. Ein leichtes Lächeln schleicht sich auf meine Lippen und ich beobachte, wie er mit Neo auf mich zukommt. „Wach?", fragt er sanft und lächelt mich liebevoll an und ich nicke nur, ehe ich die Türe hinter uns beiden schließe und ihn beobachte, wie er Neo auf dem Bett ablegt, welches nun ja nicht mehr von mir belegt wird.
Kaum hat er ihn hingelegt, lege ich eine Decke über ihn und ziehe dann meinen Master aus dem Zimmer. Schön und gut, dass es Neo jetzt gut geht... Aber ich habe einiges nachzuholen. Master Ilja lässt sich mitziehen und schaut ich dann etwas besorgt an, als ich ihn auf das Sofa stoße und mich direkt auf seinem Schoß niederlasse. „Ist alles okay Lukas?", fragt er und ich schaue ihn einen Moment einfach nur stumm an. Ob alles okay ist? Ich wurde entführt, geschlagen und musste... Mit Neo... Nein. Nein es ist nicht alles okay. Die Einsamkeit, die Verzweiflung der letzten Stunden bricht auf mich ein und ich drücke mich schnell an ihn, ehe ich auch schon die ersten Tränen an seinem Hals verliere.
Direkt spüre ich seine starken Arme um mich und werde näher an ihn gedrückt. Er hält mich. Er gibt mir Sicherheit. Ich schluchze eine Weile, aber in seinen Armen kann ich mich schnell beruhigen. Mittlerweile liege ich einfach nur noch so in seinen Armen und genieße seine Nähe. Er streichelt sanft meinen Rücken und ich beginne nach einer weile wohlig zu seufzen. Dann aber setze ich mich ein wenig mehr auf und schaue ihm tief in die Augen. „Mas~...", ich unterbreche mich selber und schließe einen Moment meine Auge, ehe ich ihn wieder anschaue und richtig weiterrede, „Ilja... Versprichst du mir, mich nie wieder alleine zu lassen? Immer für mich da zu sein?", frage ich leise und er schaut mich lächelnd an. Dann nickt er leicht und haucht: „Ja, ja das werde ich dir versprechen!" Ich strahle und beuge mich zu ihm, lege meine Lippen sanft auf die seinen und spüre, dass er direkt sanft meinen Kuss erwidert.
Ich lasse mich auf den Kuss ein, öffne ihm meine Lippen und spüre schon schnell seine Zunge an der meinen. Ein wohliges Gefühl geht durch meinen Körper und ich presse mich immer näher an ihn, schlinge meine Arme mehr um seinen Hals und kralle meine eine Hand fest in sein Oberteil. Nichts und niemand wird mich je wieder von ihm trennen! Doch alles hat ein Ende und so lösen auch wir unsere Lippen nach einer ganzen Weile wieder voneinander. Schwer atmend schaue ich ihm in seine dunkelblauen Augen und sehe nichts als Liebe und Zuneigung. Genau die Emotionen, die auch meinen Körper durchströmen.
Dann schaue ich aber zur Uhr und dann zur Türe. „Was wird nun mit Neo passieren? Du wirst ihn nicht zurück zu Franjo geben oder?", frage ich leise und spiele mit meinen Händen etwas nervös an seinen Haaren im Nacken. Er schaut mich eine Weile nur schweigend an und seufzt dann leise. „Das ist komplizierter Lukas... Er ist Eigentum von Noir.", meint er dann und ich erstarre bei diesem Namen. „A-aber du hast doch gesagt, d-dass er nicht mehr lebt...?", stelle ich die Aussage eher als Frage und merke, wie mir etwas schlecht wird. Wenn er doch noch lebt... Mich erneut findet... Er wird mich wohl kaum erneut so zimperlich behandeln...
„Ja. Ich habe ihn eigenhändig umgebracht. Ich bin mir sicher, er ist mäusetot!", stellt er nun aber fest und seine Stimme klingt dabei irgendwie... kalt und abweisend. Eine Gänsehaut bildet sich auf meinem Rücken und ich schlucke leicht. Auch entferne ich mich ein wenig von ihm und schaue ihn etwas ängstlich an. Hat er gerade einfach so zugegeben jemanden getötet zu haben? Und es macht ihm nichts aus? Er scheint wohl auch bemerkt zu haben, dass etwas nicht stimmt und schaut mich nun etwas verwirrt an. Dann aber schaut er eher erschrocken und setzt mich neben sich ab, sodass er aufstehen kann.
Er geht vor mir auf und ab und es macht mich nervös wie nachdenklich und abgeschalten er gerade wirkt. Habe ich etwas falsch gemacht? Unsicher ziehe ich meine Beine an meinen Körper und beiße mir auf meine Zunge. Dann hält er inne und fokussiert mich mit seinem Blick. Er geht aufs mich zu und geht genau vor mir in die Hocke. Seine Hände legt er links und rechts neben mich und ich schaue ihm unsicher in die Augen. Was hat er jetzt vor? Wird er mich bestrafen, weil ich etwas falsch gemacht habe? Oder wird er mir nun doch mitteilen, dass er mich nicht liebt und mich mit Neo zusammen zurückbringt?
„Lukas... ich glaube es wird Zeit, dass du meine Geschichte erfährst. Dass du mich kennenlernst, wie ich wirklich bin und wer ich wirklich bin. Wenn du dann nichts mehr mit mir zu tun haben willst, kann ich es gut verstehen. Aber ich will ehrlich zu dir sein. Ich werde dir alles erzählen und ich werde dich nicht aufhalten, wenn du mich danach hasst.", erklärt er und schaut mir dabei eindringlich in die Augen. Ich bekomme eine Gänsehaut und mein Bauch rumort, aber ich nicke nur schwach und schlucke den Kloß in meinem hals hinunter, der sich vor lauter Angst gebildet hat.
Wenn jemand schon so anfängt, kann es ja nicht gut enden...
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Shadow - Versklavt aber Frei
HorrorLukas WAR ein gewöhnlicher 17-jähriger Junge. Er hat eine normale Vergangenheit, eine normale Familie und ein normale Umgebung und WAR somit eine ganz normale Person. Er hatte mit den ganz normalen Problemen in seinem Alter zu kämpfen. Pickel, Geld...