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Vollkommen verwirrt bleibe ich einige Zeit einfach liegen, ehe ich mich zusammen Kauer und vorsichtig zur Türe schaue. Ich verstehe nicht, was gerade vorgefallen ist. Zuerst gibt er mir eine Waffe und sagt, ich soll machen was ich will... Dann will ich mich erschießen und es ist doch nicht recht... Aber ich meine, wahrscheinlich hat er eine Menge Geld für mich zahlen müssen und will noch seinen Spaß haben, bevor er mir ein Ende setzt. Oder.... Er hat nichts für mich zahlen müssen weil mein Körper sowieso schon verdorben genug ist... Was er dann aber mit mir vorhat, kann ich mir nicht denken und somit gehe ich doch eher davon aus, dass er zahlen musste. Wieso er jedoch mich gekauft hat, verstehe ich nicht. Ich bin ein nichts. Ein schwacher Junge... Der sogar schon einmal Tod war. Ich glaube langsam, dass an diesem Tag etwas von mir wirklich gestorben ist. Was genau, weiß ich aber nicht. Ich schließe meine Augen und kauere mich noch mehr zusammen. Alles ist einfach zu viel gerade. Zuerst ist er gemein, dann nett und dann wieder gemein. So brutal... So... Unberechenbar. Er sieht zwar wirklich nett aus, aber kaum ist man mal nicht zu einhundert Prozent perfekt, hat man eine Backpfeife.

Meine Wange brennt noch immer und langsam bekomme ich Hunger, doch ich bleibe einfach liegen und rühre mich keinen Millimeter. Ich habe nicht das Recht darauf, wünsche zu äußern. Wenn mein Master mir nichts zum Essen gibt, dann ist das so. Vielleicht ist ja genau das seine Strafe. Er bestraft mich nicht mit Schlägen sondern mit Hungern... Psychische Bestrafung fand ich schon immer schlimmer als Körperliche. Mein Körper ist sowieso schon verunstaltet. Verdorben. Benutzt. Unrein. Nichts wert. Aber meine Psyche... Die versuche ich so gut es geht rein zu halten. Ich versuche sie zu beschützen, auch wenn ich selber merke, dass es nicht ganz funktioniert. Ich bin schon lange nicht mehr der, der ich früher war...

Nun, wenn ich so zurück blicke, verstehe ich nicht, wie ich jemals darüber gemeckert haben sollte, dass meine Schwester einen Freund hat und ich keine Freundin. Ich verstehe nicht, was an einer Beziehung so toll sein kann. Es wird immer einen stärkeren geben und nach dem, was ich erfahren habe, leidet der andere Partner unter dem Starken. Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr verstehe ich auch, dass selbst wenn ich nun wieder entkommen könnte, selbst wenn ich frei sein könnte, ich würde niemals ein normales Leben führen können. Ich bin geschädigt. Vertrauen ist so wertvoll... ich könnte nie wieder wie früher einfach jedem, der nett scheint und mit dem ich mich gut verstehe vertrauen. Noch nicht einmal meinen Eltern könnte ich zu dem jetzigen Stand vertrauen... Sie haben es immerhin nicht geschafft mich zu finden... Wenn sie mich überhaupt noch suchen... Ich meine, vielleicht haben sie auch erkannt, wie wertlos und unnütz ich bin... Was für eine Schande ich ihrer Familie bin... Wie sehr ich doch au~

Meine Finger haben sich automatisch um mein Halsband geschlossen und ich kann die Konturen meiner Marke ertasten. Meine Marke... Ich mache mir das Halsband ab und betrachte es, beginne mit meinen Fingernägeln das Leder an der Seite auf zu machen und so meine Marke heraus zu holen. Es ist lange her, seit ich sie wieder so frei sehe... Sie ist noch immer dieselbe. Mein Name, mein Geburtstag... Alles ist da und doch ist es, als schaue ich ein Teil meiner Vergangenheit an. Ich habe diese Merke immer mit Stolz getragen. Ich wollte wie mein Vater sein. So tapfer und großartig, engagiert, beliebt. Doch alles was ich bin ist ein Sklave. Ich habe nicht das Recht, diese Merke zu tragen und es ist nur Wunschdenken wenn ich mir vorstelle, dass es so wird wie früher.

Es wird nie wieder wie früher... „Geb sie mir.", kann ich die tiefe Stimme des Mannes hören. Als ich meinen Blick etwas hebe sehe ich auch, dass dieser wieder bei mir ist. Ich senke meinen Kopf und reiche ihm ohne weiter darüber nachzudenken mein Halsband und meine Marke. Aus den Augenwinkeln kann ich sehen, dass er beides entgegennimmt und meine Marke ohne sie anzuschauen in seiner Tasche verschwinden lässt. Dann schaut er sich das Halsband an und seufzt.

„Jetzt ist es kaputt...", meint er schlicht, aber ich kann den Vorwurf in seiner Stimme heraus hören. Natürlich, was habe ich mir auch gedacht. Das Halsband gehörte nicht mir und ich mache es einfach kaputt. Ich bringe meinen Körper dazu, sich wieder zu offenbaren und schließe meine Augen. „Entschuldigen Sie Sir. Ich werde dafür die Strafe in Empfang nehmen.", hauche ich ganz leise und warte mal wieder darauf, dass er mich schlägt. Doch auch jetzt bekomme ich keinen Schlag ab und schaue vorsichtig wieder auf.

Sein nachdenklicher Blick liegt auf mir und ich kann es förmlich rattern sehen. Dann aber schüttelt er den Kopf und geht zur Türe. „Nein. Hier ist ein friedvoller Ort ohne Bestrafungen. Entspann dich und schlaf vielleicht etwas.", meint er und ich schaue ihm verwirrt zu, wie er dieses Mal aus dem Zimmer geht und die Türe hinter sich abschließt.

Friedvoller Ort? Das ich nicht lache. Es ist eine.... Nein es ist meine persönliche Hölle und ich seufze ergeben aus. Es bringt doch alles nichts mehr. Ich bin hier gefangen du er ist mein Meister. Wie Noir auch ist er anfangs vielleicht nett doch früher oder später wird auch er komplett böse. Aber vielleicht ist es besser so. Vielleicht hat er ja doch irgendwann keine Lust mehr auf mich und tötet mich. Dann wäre es wenigstens endlich vorbei...

 Dann wäre es wenigstens endlich vorbei

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Shadow - Versklavt aber FreiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt