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Teil 1/3

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Teil 1/3

Eine Welt bricht für mich zusammen. Ich starre komplett verwirrt in die Runde und sehe, wie mich alle nur mitleidig ansehen. Dann kommt die Frau, die ich meine Mutter nannte zu mir und legt mir eine Hand auf den Kopf. "Ach Lukas... Es ist doch alles okay...", meint sie und denkt hoffentlich nicht, dass ich ihr das abkaufe. Aber ich nicke nur artig und schaue auf die Seite.

"Entschuldigt mein Benehmen...", meine ich und halte mir dann den Kopf, "ich habe Kopfschmerzen und werde mich noch einmal hinlegen... Bis nachher zum Abendessen..." Damit verabschiede ich mich von ihnen und gehe wieder hoch in mein Zimmer. Ich lasse mich auf meinem Bett nieder und starre meine Hände an. Sie sind rau und haben an einigen Stellen kleine Risse, fast schon Narben vorzuweisen. Narben... Genau.

Unsicher stehe ich also auf und gehe leise ins Bad. Die Türe schließe ich erneut hinter mir, auch wenn es ein ungutes Gefühl in mir auslöst. Dann gehe ich zu dem Spiegel und schaue mich das erste mal richtig an. Mir schaut ein komplett zerstörter junger mann entgegen. Meine Haare sind hässlich ausgeblichen und meine Haut ist fahl und eingefallen. Meine Augen haben eine leichte trübe grünfärbung und von dem Funkeln, dass ich sonst immer darin gesehen habe, fehlt jede Spur. Angewidert wende ich meinen Blick von meinem Spiegelbild ab und ziehe mein Oberteil aus. 

Eigentlich darf ich das daheim nicht und wenn es jemand heraus findet, werde ich bestimmt Ärger bekommen. Aber ich muss es wissen... Muss wissen, ob es stimmt, was sie sagen. Momentan ist mein Oberkörper noch geziert von einem Verband, doch ich nehme die Nagelschere meiner Schwester und beginne den Verband aufzuschneiden. Vorsichtig und Stück für Stück löse ich ihn von meiner Haut und beseitige die Überreste im Mülleimer. 

Dann atme ich tief durch. Meine Augen habe ich geschlossen. ich bin verdammt unsicher. Will ich wirklich sehen, was sich unter dem Verband befunden hat? Aber ich atme tief durch. Ich muss es wissen. Also öffne ich meine Augen und schaue unsicher auf. Zuerst fällt mir mein flacher Bauch auf. Nicht flach im Sinne von sportlich, sondern flach im Sinne von mager. Dann fallen mir die Rippen und leicht grünen Stellen auf. Meine Rippen, weil sie deutlich hervorstehen und die grünen Stellen sind wohl verblasste Blutergüsse. Dann, ganz langsam wende ich meinen Blick höher und merke, wie mein Puls automatisch auch höher wird. 

Es ist an meinem Schlüsselbein. Ein großes Pflaster verdeckt das, was darunter ist und ich schlucke leicht. Augen zu und durch. Meine zitternden Finger beginnen das Pflaster zu lösen und mir schaut eine Wunde entgegen, die ich so nicht erwartet habe. An den Rändern kann man deutlich erkennen, dass es sich um eine Brandnarbe gehandelt haben muss, aber ansonsten sieht es eher aus, als hätte man mir ein Stück Haut auf die Brust genäht.

Naja, wobei ich das vielleicht nicht unbedingt als Haut bezeichnen kann... Es sieht wirklich seltsam aus. Aber... Ich bin mir sicher, genau an der Stelle hätte das Brandmal von Mister Noir sein müssen. Und jetzt ist da nur.... Das. Sehr verwirrt lasse ich meinen Kopf sinken und nehme mir aus dem Verbandskasten ein Pflaster und kleb es auf die Wunde. Dann gehe ich zurück in mein Zimmer und schaue mich um.

Der Brief! Den hätte ich fast vergessen. Wenn er noch da ist, muss ich alles nur geträumt haben. Wenn er weg ist, dann ist das alles echt. Ales kommt auf den Brief an. Mit zittrigen Beinen gehe ich langsam auf das Fenster zu. Wenn der Brief jetzt weg ist, ist klar was ich mache. Ich gehe und versuche zu Mister Baranow und Julian zu kommen. Wenn der Brief allerdings nach da ist... 

Dann muss ich einsehen, dass alles nur ein Traum ist. Dass ich mir das allen eingebildet habe und nichts davon echt ist. Alles kommt auf den Brief an.

Alles.

Alles

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Shadow - Versklavt aber FreiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt