|~64~|

1.5K 109 49
                                    

Das erste was ich wahrnehme ist wärme

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Das erste was ich wahrnehme ist wärme. Um mich herum ist alles warm und ich gebe ein erfreutes Brummen von mir. Ich drehe mich auf die Seite und ziehe meine Beine an. Die Warme Decke über mir rutscht an meinen Schultern etwas herab, aber ich ziehe sie nur wieder nach oben und schmatze leicht. Ich habe gut geschlafen. Ich fühle mich vollkommen entspannt und alle Sorge der letzten Tage sind von mir abgefallen. Aber etwas verwirrt mich... WO genau bin ich gerade?

Verschlafen mache ich meine Augen auf und blinzle einige Male, doch der Raum in dem ich mich befinde ist dunkel und man kann nicht wirklich etwas erkennen. Dennoch erkenne ich, dass ich auf einem ganz normalen Bett mit grauem Bettbezug liege und ich mich alleine in dem Zimmer befinde. Mit meiner Hand fahre ich mir einmal durch meine Haare und setze mich dann ein wenig auf. Mh... Ich kenne diese Art von Zimmern... Es sieht aus, als wäre ich in einem Einzelzimmer bei Master Baranow.

Das würde natürlich Sinn ergeben. Das letzte an das ich mich vor meinem Einschlafen erinnern kann ist, dass ich vor der Eingangstüre eingeschlafen bin. Also muss ich es wohl geschafft haben, dann nun bin ich ja eindeutig nicht mehr dort.

Außer.... Was, wenn ich da draußen gestorben bin? Und was, wenn dass hier jetzt das Leben nach dem Tod ist? Mit einem unsicheren Bauchkribbeln setze ich mich komplett auf und merke, dass meine Schuhe fehlen. Ebenso bemerke ich nun auch, dass ich ein anderes Oberteil anhabe und auch die Hose gehört nicht mir. Verwirrt streiche ich darüber und stehe dann auf. Einen Moment schließe ich meine Augen, da mir de Kreislauf droht weg zu kippen, doch dann schaue ich auf und gehe auf die Türe zu.

Ich lege meine Hand auf die Klinke und in dem Moment, in dem ich diese nach unten drücke, wird mir klar, dass die Türe sowieso abgeschlossen ist. Doch zu meiner großen Überraschung kann ich die Türe ohne Probleme öffnen und schaue in den Gang. Es sieht wirklich wie bei Master Baranow aus und verwirrt laufe ich den Gang entlang. Eine meiner Hände lasse ich dabei an der Wand streifen um mir auch sicher zu sein, dass die Wand wirklich da ist. Als ich um die nächste Kurve biege, bleibe ich überrascht stehen und sehe direkt vor mir eine Person. Wären wir nicht beide stehen geblieben, wären wir ineinander gerannt, doch nun schauen wir uns einfach nur an.

Ein Glücksgefühl macht sich in mir breit und ich schaue direkt zu Boden und gehe auf die Knie. Er ist zwar nicht mein aktueller Master, dennoch ist er einer der, die das sagen haben und ich unterwerfe mich voller Freude. Selbst wenn das, das Leben nach dem Tod ist.... Ich könnte damit leben!

Ich warte einen Augenblick auf eine Reaktion und schaue dann auf den Boden und somit zu seinen Füßen. Dann kann ich eine Hand auf meiner Schulter spüren und hebe etwas meinen Kopf. Er drückt leicht zu und ich verstehe ihn ohne Worte. Also stehe ich auf und folge ihm mit gesenktem Kopf. Mein Bauch fühlt sich seltsam an. Ich kann nicht definieren, was für Gefühle ich gerade habe. Aber es ist alles positiv. Glück, Aufregung, Freude, Sicherheit. Ich habe nichts falsch gemacht und bin wieder da, wo ich als das was ich bin geschätzt werde.

Vor mir wird eine Türe aufgemacht und mir wird angedeutet hinein zu gehen. Kaum habe ich den ersten Schritt gemacht, werde ich umgerissen und mache Bekanntschaft mit dem Boden. Leise keuche ich auf und kneife meine Augen zusammen, versuche erfolglos aufzustehen und merke nur, wie sich Arme um mich schlingen. „Wieso?", bekomme ich als Frage an den Kopf geschissen, „Wieso bist du wieder hier? Du warst frei!"

Bei der Person, die mich umgerissen hat, handelt sich es ohne Zweifel um Julian. Doch entgegen meiner Erwartung, dass er mich freudestrahlend begrüßt, wirft er mir nur mein Zurückkommen vor. Ich lasse jegliche Spannung aus meinem Körper und kaum einen Augenblick später, hat er mich losgelassen und ich kann seinen Blick auf mir spüren. Doch ich bewege mich einfach gar nicht und das Gefühl, dass ich nun spüre, kenne ich nur zu gut. Enttäuschung.

Ich hätte nicht herkommen sollen. Julian will mich nicht mehr sehen. Es war ein Fehler. Aber... Vielleicht bringt es mir dennoch meinen Master zurück. Dann hätte ich wenigstens einen halben Sieg. „Lukas... Jetzt bitte rede mit mir. Ich bin es doch... Julian! Oder hast du mich vergessen?", fragt er nun und ich schaue direkt erschrocken auf. „Nein! Ich könnte dich nie vergessen... Aber du bist sauer auf mich. Ich hätte wegbleiben sollen. Hätte dich vergessen sollen. Dann wärst du glücklich oder?", werfe ich ihm vor und stehe mit einer Kraft, die ich nicht beschreiben kann auf. Ich wende mich an Ace und sehe in seinem Blick einen Hauch von Trauer aber auch Überraschung und senke meinen Kopf störrisch. „Ich möchte wieder auf mein Zimmer. Bitte Ace, Sir!", bitte ich ihn und kann hinter mir das erschrockene Einatmen von Julian hören.

Aber Ace bringt mich nun wieder auf mein Zimmer und kaum bin ich alleine, lasse ich mich auf dem Bett nieder und merke, wie mir die ersten Tränen kommen. Ich weiß nicht, wieso ich so sauer auf Julian geworden bin, aber es hat mich einfach verletzt. Die ganze Zeit werde ich nur belogen. Alle von vorne bis hinten. Angefangen bei meinen Eltern und den Ärzten, geendet bei meinen Freunden und Silas. Und dann finde ich die Wahrheit heraus und schaffe es zurück zu kommen.... Und werde deshalb nur angemeckert.

Ich kralle meine Finger in das Kissen und schluchze immer wieder stark auf. Ich wollte das alles doch nie. Ich wollte immer ein normales Leben doch das geht nun einfach nicht mehr. Ich will es mir nicht eingestehen, aber Master Baranow hat genau das erreicht, was er erreichen wollte. Er hat mich gebrochen und zu einem willenlosen Sklaven gemacht. Aber ich kann und will es nicht mehr rückgängig machen. So weiß ich wenigstens, was von mir verlangt wird und muss mir keine Gedanken mehr machen, wie ich den kommenden Tag überleben soll, wenn ich mal keine Arbeit habe und nicht mehr bei meinen Eltern wohnen darf.

Ich habe einen wunderbaren Master gefunden. Er ist lieb zu mir gewesen und hat mir Sicherheit gegeben. Ich will doch nur ihn zurück. Doch was ist, wenn er mich mit Absicht frei gelassen hat? Irgendjemand muss das alles doch organisiert haben und so wie ich mich erinnere, wenn es kein Traum war, hat er es doch sogar zugegeben... Aber wieso? Habe ich etwas falsch gemacht? Oder war ich ihm einfach zu langweilig? Aber er hätte doch auch einfach mit mir reden können... Ich hatte mich für ihn geändert...

Ich habe nicht bemerkt, wie sehr ich meine Hände verkrampft habe, aber als diese mit einem Mal von warmen, rauen Händen geöffnet werden starre ich erschrocken auf. Ich habe nicht mitbekommen, wie ich noch immer so am weinen war und auch nicht, wie jemand in mein Zimmer gekommen ist. Ich schaue unsicher auf und erkenne, dass es Julian ist. Seine Augen sind rot unterlaufen und ich sehe, wie seine Lippen leicht beben. „W-was ist Los Lukas? I-ich meinte das doch nicht so gegenüber dir... Ich meine... I-ich freue mich doch, dass du wieder da bist a-aber ich erkenne dich nicht wieder... Der alte Lukas wäre vor Freude in die Luft gesprungen, wenn er Daheim bei seiner Familie ist und alles okay ist..."

Doch ich schüttele nur meinen Kopf. „Der alte Lukas, hätte sich gefreut. Doch der neue nicht. Der ist nur noch ein Schatten... Ein Schatten der ohne seinen Master zu nichts fähig ist... Julian... Ich will zu Master Ilja!"

 Ich will zu Master Ilja!"

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
Shadow - Versklavt aber FreiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt