Die kommenden Tage vergehen wie im Flug. Er hat einen wichtigen Fall bei seiner Arbeit bekommen und war nur selten daheim, doch sein Rabe war da und ich habe die Fußfessel wiederbekommen. Die meiste Zeit habe ich in dem Bett, dass wir uns noch immer teilen müssen verbracht und wurde nur zum Essen in die Küche gebracht. Wirklich viel konnte ich aber nicht essen und somit habe ich mir jedes Mal einen finsteren Blick von Master Ilja eingehandelt, aber nie hat er etwas dazu gesagt.
Auch jetzt, fast eine Woche nachdem ich hier angekommen in, wenn ich meinem Schlafrhythmus so einigermaßen trauen kann, sitzen wir am Tisch und er hat Waffeln zum Frühstück gemacht. Ich knabbre leicht an meiner ersten Waffel und schaue lustlos auf den Tisch, doch anscheinend hat es ihm nun gereicht und er legt seine Sachen weg. „Es reicht mir langsam. Du isst zu wenig!", mault er und ich mache mich ein wenig kleiner und meine Finger beginnen zu zittern. „E-es tut m-mir leid Sir...", hauche ich minimal und bekomme nur ein genervtes Seufzen als Reaktion. „Ilja! Ich heiße Ilja und nicht Sir. Versteh das doch bitte!", seufzt er genervt und ich nicke leicht.
Doch nun steht Master Ilja auf und geht um den Tisch herum zu mir. Ehe ich mich versehen kann, werde ich auf den Arm genommen und halte mich angespannt an seiner Schulter fest. Hat er nun die Nase voll? Er geht mit mir aus dem Zimmer und direkt ins Bad. Will er es schnell saubermachen können? Wird es viel Blute~ Stop. Er hat gesagt, er wird mir nicht weh machen und ich werde mich an dieses Versprechen klammern. Ich werde nicht in das schlechte Denken verfallen. Er... Er hat versprochen mir nicht weh zu tun und ich muss ihm glauben... Muss ihm vertrauen.
Wir kommen in Bad an und er stellt sich mit mir zusammen auf die Waage. Verwirrt runzle ich meine Stirn und halte einfach still, werde nun aber wieder in die Küche gebracht und mir wird noch eine weitere Waffel auf den Teller gelegt. Unsicher, was ich nun machen darf und soll und was nicht, halte ich mich einfach zurück und esse nach einer Weile leise meine erste Waffel weiter. Es ist zwar um einiges angenehmer, feste und leckere Nahrung zu sich zu nehmen, aber ich habe einfach wegen all den Wochen zuvor nicht wirklich großen Appetit.
„Ich wiege ungefähr 70 Kilogramm, wenn ich also das abziehe bleiben noch 45 Kilogramm übrig. Das ist noch immer nicht genug! Du musst noch 10 Kilo zunehmen um gesund zu sein. Wir werden dich jetzt jeden Tag wiegen und wenn ich in einer halben Woche keine positiven Erfolge sehe, setzen wir die Sonde wieder. So geht das nicht weiter Lukas!", erklärt er und klingt dabei.... Besorgt? Wieso bin ich ihm so wichtig?
Eher unsicher, ob ich das nun gut oder schlecht finden soll, sage ich einfach nichts dazu und bekomme daher nur ein genervtes Schnauben von Master Ilja. Schon ist er weg und ich wieder ganz alleine in der Küche. Nach einer Weile stehe ich unsicher auf und gehe, mich an der Wand etwas stützend, heraus. Ich bewege mich langsam in die Richtung, aus der ich Master Ilja höre und bleibe am Kopf einer Treppe stehen. Diese ist hinter einer nun offenen Türe verborgen gewesen und führt in die Tiefen eines Kellers. Unsicher ob das eine gute Idee ist, gehe ich langsam die Treppe hinunter und unwillkürlich kommen mir Bilder von dem Loch in den Kopf.
Bilder, an die ich nicht mehr denken will... Eine dunkle Treppe bis auf den kalten und nassen Boden... Eine Treppe, die ich schmerzlich am gesamten Körper spüren konnte. Einen Moment muss ich meine Augen schließen und tief durchatmen, ehe ich weiter hinab gehe und auf die einzige Lichtquelle zulaufe. Mitten im Keller eine von drei Türen. Hell erleuchtet und eindeutig Master Ilja.
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Shadow - Versklavt aber Frei
HorrorLukas WAR ein gewöhnlicher 17-jähriger Junge. Er hat eine normale Vergangenheit, eine normale Familie und ein normale Umgebung und WAR somit eine ganz normale Person. Er hatte mit den ganz normalen Problemen in seinem Alter zu kämpfen. Pickel, Geld...