Ich merke, wie ich mich direkt ein wenig anspanne und mich aufrechter neben Ilja setze. Er wendet seine Aufmerksamkeit dadurch zu mir und schaut mich leicht besorgt an. "Es wird alles gut gehen... Schau... Silas ist auch dabei und er hat noch jemanden mitgebracht um das ganze aufzulockern...", meint er und ich schaue in dieselbe Richtung. Und tatsächlich... Es kommen vier Personen auf uns zu. Drei männliche und meine Mutter.
Kaum sieht sie uns, rennt sie auch schon los und kaum ist sie an unserm Tisch, zieht sie mich auch schon in eine Umarmung. Ich erstarre einen Moment, doch als ich merke, wie ihr Körper bebt und ich ein leises Schluchzen höre, schmerzt meine Brust und ich erwidert die Umarmung mit glasigen Augen. Sie drückt mich fest an sich und ich habe das Gefühl, dass sie nicht mehr loslassen möchte, kann sie Schluchzen hören und werde dadurch ebenfalls traurig gestimmt. Hatte sie mich so sehr vermisst?
"M-mach das nie wieder!", verlangt sie mit rauer und vom weinen krächzender Stimme von mir und ich verstehe nicht genau, was sie gerade meint. "H-hau nicht einfach wieder ab.... Ich hatte dich d-doch gerade erst wieder!", haucht sie dann leiser weiter und löst sich ein wenig von mir, sodass sie mich anschauen kann. Ihre Augen sind gerötet und auch ihre Nase sieht rot aus. So als ob sie viel geweint hat. Zudem hat sie unter ihren Augen tiefe Augenringe und sieht ans ich eher mager aus. Ist das alles wegen mir?
Dann spüre ich, wie sie sanft auf die Seite geschoben wird und ehe ich mich versehe, befinde ich mich in den starken Armen meines Vaters. Im Gegensatz zu meiner Mutter weint er nicht und ich seufze wohlig, als ich auch seine Umarmung erwidere. Es ist ein gutes Gefühl. Wieder mit meinen Eltern verbunden zu sein... Sie so nahe bei mir zu haben, ohne dass sie mir etwas vormachen... Als er sich nun ebenfalls von mir löst, sehe ich aber auch, dass er leicht glasige Augen hat... Harte Schale, weicher Kern würde ich mal sagen.
Dann wenden sie aber ihre Aufmerksamkeit auf die Person hinter mir. Diese hat nämlich gerade seine Arme um mich gelegt und schmiegt sich nun von hinten an mich. Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen, als ich über meine Schulter zu ihm hinaufschaue und ich lege meine Hände auf die seinen. Dann lehne ich mich leicht an ihn und schaue wieder zu meinen Eltern. Diese starren beide meinen Ilja an und ich bekomme ein leicht ungutes Gefühl. Doch er löst einfach eine Hand von mir und streckt sie ihnen entgegen.
"Guten Mittag, ich bin Ilja!", stellt er sich vor und mein Vater ist der erste, der die Initiative ergreift und den Handschlag annimmt. "Ich bin Florian. Lukas Vater und das hier...", er deutet auf meine Mutter und diese ergreift nun seine Hand und nickt leicht. "Lena." Sie mustert uns genau und ich denke, es wäre die ein oder andere merkwürdige Frage aufgekommen, wenn Silas uns nicht unterbrochen hätte. "Lasst uns doch erst einmal hinsetzen. Dann haben wir genügen Zeit zum Reden."
Und so kommt es, dass wir uns erneut setzen. Ilja setzt sich links hin und ich mich genau neben ihn. Meine Eltern setzen sich gegenüber von uns an den Tisch und Silas nimmt neben meiner Mutter Platz. Das heißt wiederum, dass die weitere Person sich neben mich setzt und bei einem kurzen Seitenblick erkenne ich auch, wer es ist und starre ihn mit großen Augen an. "Neo...?!"
DU LIEST GERADE
Shadow - Versklavt aber Frei
HorrorLukas WAR ein gewöhnlicher 17-jähriger Junge. Er hat eine normale Vergangenheit, eine normale Familie und ein normale Umgebung und WAR somit eine ganz normale Person. Er hatte mit den ganz normalen Problemen in seinem Alter zu kämpfen. Pickel, Geld...