Kapitel 10

532 34 7
                                    

...ich schrecke hoch und spüre wie die Dunkelheit mich umgibt. Ich liege in einem große weißen Himmelbett und versuche mich vorsichtig zu orientieren. Wo bin ich? Wo ist Colin? Nachdem ich mich an die Dunkelheit gewöhnt habe, stehe ich auf und folge einem langen schwarzen Gang der vom Bett wegführt. "Colin?" rufe ich, doch er antwortet nicht. Verdammt nochmal, was ist hier los, denke ich und gehe weiter bis ich an eine große rote Metalltür komme. Vorsichtig versuche ich sie zu öffnen. Sie ist sehr schwer und fast gelingt es mir nicht. Doch plötzlch gibt sie nach und ich stehe ich auf einer Bühne inmitten von Roten Rosen. Zwischen den Rosen steht ein Klavier. Wie in Zeitlupe werde ich magisch von diesem Klavier angezogen. Wie eine Motte vom Licht, immer näher und näher. Aufeinmal stehe ich vor dem Klavier und setzte mich. Automatisch legen sich meine Hände auf die Tasten. Zärtlich streichel ich darüber. Wie von Geisterhand verwandeln sich die Rosen in kleine schwarze Noten. Sie fliegen um mich herum. "Wie schön sie sind." Erst langsam dann immer schneller drehen sie sich. "Wirklich wunderschön." Doch auf einmal verändern sie ihre Flugrichtung. Sie fliegen nicht mehr um mich herum nein, sie kommen immer näher und versuchen mich irgendwie einzuengen. Ich spüre wie sie mich streifen und kleine Risse auf meiner Haut hinterlassen. "Aua" schreie ich und versuche sie abzuwehren. Dabei schlage ich immer wieder nach ihnen. Doch es interessiert sie nicht. Sie drehen sich weiter und weiter und weiter und steigen dabei höher und höher. Als sie mein Gesicht streifen, halte ich meine Hände schützend davor. Doch sie sind zu klein und finden ihren Weg trotzdem. Ich schreie, denn plötzlich spüre ich nur noch einen brennenden Schmerz in meinem Gesicht. Warum hilft mir denn keiner?.......

"Hey, hey, hey es ist alles gut. Ich bin hier Kätzchen." Colin hält meine Handgelenke und zieht mich in seine Arme. Vorsichtig streichelt er mir über den Rücken und wiegt mich dabei wie eine Mutter ihr weinendes Kind, hin und her, hin und her. "Schht Schht Schht." Noch immer zittere ich wie Espenlaub und weine. "Weine doch nicht" fleht er mich an während er mir kleine Küsse auf mein Haar haucht. "Du hast nur geträumt." Diese Worte wiederholt er immer wieder und wieder wie ein Mantra. Irgendwann habe ich keine Tränen mehr und ich falle müde in einen traumlosen Schlaf. 
Als der Wecker klingelt fühle ich mich müde und matt. Colin liegt halb auf mir und hält mich noch immer in seinen Armen. Ich schaue ihn an und streichel dabei über seine Wange. Wie schön er ist, bei diesem Gedanken huscht mir ein Lächeln übers Gesicht. "Guten Morgen Kätzchen. Wie geht es dir heute?" In der Hoffnung das er keine weiteren Fragen stellt, lächle ich ihn an. "Es geht mir gut. Doch dass kann sich schlagartig ändern, wenn du mich nicht ins Bad lässt." Er grinst und dreht sich auf den Rücken. Schnell springe ich aus dem Bett. Nachdem ich die Tür hinter mir geschlossen habe, ziehe ich mein Schlafshirt und den Slip aus. Ich drehe das warme Wasser auf und  stelle ich mich darunter. Unfähig mich zu bewegen, lasse ich das Wasser über meinen Kopf an mir herunter laufen. Colin klopft an die Tür. "Brauchst du noch lange Hannah, ich habe Frühstück gemacht und wenn du pünktlich bei Carter Corp sein willst, solltest du dich fertig machen." Ich schrecke auf. "Ich bin gleich soweit" antworte ich, drehe dass in der zwischenzeit kalt gewordene Wasser aus und wickele mich in eine Handtuch ein. Schnell putze ich mir die Zähne und schminke mich für den Tag. Die absolute Wunderwaffe einer Frau... Make-up. Mit wenigen Handgriffen und Pinselstrichen verwandele ich mich vielleicht nicht in eine Prinzessin, doch die Spuren der Nacht kann ich damit sehr gut kaschieren. Ich muss lächeln als ich mein Spiegelbild sehe. Schnell ziehe ich mich an und folge dem Kaffeegeruch der mir entgegenkommt. Im Wohnzimmer werde ich von einem Frühstücksbuffet überrascht. Brötchen, Marmelade, Obst, Joghurt alles was ich mag. Ich bin überwältigt. Er hat sich solche Mühe gegeben. Nur blöd das ich keinen Hunger habe. Kaffee, dass ist alles was ich am Morgen brauche. "Du glaubst nicht wirlich dass ich dich ohne ein Frühstück gehen lasse." Verdammt, erwischt. "Ich habe dir doch gesagt, dass ich mich um deine Ernährung kümmern werde. Setz dich und iss etwas, denn ohne Frühstück kommst du nicht durch diese Tür." Er nimmt meine Hand und schiebt mich zum Sofa. Widerwillig setze ich mich und gieße mir Kaffee ein. Colin reicht mir ein halbes Brötchen und eine Schale mit Joghurt und Obst. "Versuche es wenigstens, für mich." Ich seufze und nehme den Joghurt. Gehorsam schiebe ich mir einen Löffel nach dem Anderen in den Mund. Danach stelle ich sie zurück auf den Tisch und nehme meinen Kaffee, er hat jetzt genau die richtige Temperatur zum trinken. Perfekt. Die ganze Zeit spüre ich Colins Blick auf mir. Ob er merkt das es mir doch nicht so gut geht? Ich fürchte die letzten Wochen haben ihre Spuren hinterlassen. Das Beste wird sein, wenn ich mich auf den Weg zur Arbeit mache. "Es war sehr lecker, ich denke daran könnte ich mich gewöhnen." Lächelnd gebe ich ihm einen Kuss. "Ich muss los." Colin hält mich an meinem Arm. "Warte, ich komme mit." "Wie meinst du dass? Ich bin schon großes Mädchen und kann alllein zur Arbeit." "Ich habe einen Termin mit Ryan Carter." Fragend sehe ich ihn an. "Was für einen Termin?" Er grinst. "Ich brauche einen Job und Ryan sucht jemanden im IT Bereich, perfekt für mich." "Aber was ist denn mit der Tour?" "Die habe ich abgesagt. Höhr zu Hannah. Alles was ich dir gesagt habe war mein Ernst. Ich möchte mir ein Leben mit dir aufbauen und da ist es nicht sehr hilfreich, wenn ich wieder auf Tournee gehe. Das werde ich nur noch mit dir gemeinsam machen." Schnell blicke ich weg. Alles bloß dass nicht. Keine Musik, auch nicht mit Colin. Bei dem Gedanke schnürrt sich mein Magen sofort wieder zu. Ich versuche ach Luft zu schnappen, doch vergeblich. Ich laufe ins Bad und übergebe mich. Soviel zum schönen Frühstück. Besorgt sieht Colin mich an. "Vielleicht solltest du heute nicht zur Arbeit gehen und dich krank melden." "Es geht schon wieder" antworte ich.  Verärgert sieht mich Colin an. "Es reicht jetzt Hannah. Du wirst heute nicht zur  Arbeit gehen. Meinst du wirklich ich bekomme nicht mit, dass du mir etwas vormachst? Es geht dir nicht gut und ich werde den Teufel tun und dich in diesem Zustand arbeiten gehen zu lassen. Du legst dich ins Bett und ich gehe zu meinem Termin bei Carter Corp. Danach komme ich nach Hause und kümmere mich um dich. Wirst du einmal auf mich hören und das machen was ich dir sage?" Ohne eine Antwort abzuwarten nimmt er mich auf seine Arme und trägt mich ins Bett. Dort zieht er mir die Jeans und die Strümpfe aus und deckt mich zu. "Ich koche dir noch schnell einen Tee." Doch das höre ich schon nicht mehr, ich bin eingeschlafen.
Ein Klingeln an der Tür weckt mich. "Einen Moment, ich bin gleich da" rufe ich und ziehe mir meine Hose über. Barfuß öffne ich die Tür, ein Päckchen liegt dort. Ich hebe es verwundert auf. Es ist für mich, leider wieder ohne Absender. Ich fühle mich noch immer etwas wackelig und gehe zurück ins Bett. Dort setze ich mich und schaue das Päckchen an. Für Rosen ist es zu klein, bestellt habe ich auch nichts, vielleicht ist es ja von Colin. Vorsichtig hebe ich den Deckel und erstarre. Alle Sachen die ich von Colin und mir vergraben habe, liegen dort. Das Shirt, die Karten, das Buch mit den Texten und Fotos. Das heißt es waren wohl mal Fotos. Vorsichtig hole ich sie heraus und setze sie zusammen. Es sind Bilder von mir und Colin, doch er wurde aus allen herausgeschnitten. Was soll dass? Mit zittrigen Händen durchsuche ich weiter das Päckchen. Ganz unten auf dem Boden steht in roten Buchstaben eine Botschaft: "Du gehörtst mir, nur mir, vergiss dass nicht." Panisch werfe ich die Sachen vom Bett, Tränen laufen mir übers Gesicht. Ich nehme die Decke und hülle mich darin ein. Dann lege ich mich weinend auf den Boden. Ich habe wirklich Angst!

is it Love Colin Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt