"Es geht ihnen gut.", immer wieder beete ich diese Worte vor mich hin, wie ein Mantra. Doch leider hat es nicht den erwünschten Effekt. Immer mehr spüre ich, wie das Zittern meiner Hände meinen gesamten Körper übernimmt. Nervös blicke ich nach vorn auf die Straße und versuche mir nichts anmerken zu lassen. Doch es nützt nichts. In der Zwischenzeit zittere ich so stark, dass mir die Kraft fehlt um das Lenkrad in der Spur zu halten. "Hannah, fahre rechts ran, ich übernehme wieder.", Colin sieht mich besorgt an. "Nein nein es geht schon.", antworte ich ohne den Blick von der Straße zu nehmen. "Hannah, es ist gut!", Colin scheint ebenfalls angespannt zu sein, denn sein Ton wird härter. Doch ich kann mich nicht rühren und fahre immer weiter. "Verdammt Hannah, es reicht jetzt.", als ich seine Hand auf meinem Arm spüre ist es wie ein Impulse der gefehlt hat. Auf einmal kann ich den Kopf in seine Richtung drehen und ihn kurz ansehen. Ein Blick in sein Gesicht, dass Angst und Sorge ausstrahlt reicht um mich endlich aufzuwecken. Stumm nicke ich und fahre dann an den Seitenstreifen. Das Auto steht aber ich kann meine Hände nicht lösen. Doch Colin hat sich bereits von seinem Gurt befreit und ist in wenigen Sekunden auf meiner Seite. Schnell öffnet er die Fahrertür und befreit auch mich von meinem Gurt. "Komm Kätzchen, ich helfe dir.", ganz vorsichtig streicht er mir über den Arm. Dabei redet er immer wieder auf mich ein. Erst als er mit seinen Fingern vorsichtig mein Gesicht zu sich dreht, gebe ich nach und sehe ihn an. Langsam drehe ich mich mit dem Rest in Colins Richtung. Er hebt meine Beine aus dem Auto und zieht mich dann fest in seine Arme. Leise flüstert er mir ins Ohr "Es ist alles gut Kätzchen. Du hast Emily selber gehört, keinem ist etwas passiert.", ich deute mit einem Nicken an das ich ihn verstehe. "Komm mit, das Beste wird es sein wenn du dich hinten im Van etwas ausruhst. Ich werde Matt kurz Bescheid sagen dass wir auf dem Weg sind, es aber noch einen Moment dauern wird.", wieder nicke ich und lasse mich von Colin nach hinten führen. Vorsichtig öffnet er die Tür und schiebt den Rollstuhl beiseite damit ich auf der Sitzbank einen Platz finde. Bevor er telefoniert, gibt er mir ein Wasser und reicht mir ein Sandwich. "Woher hast du...?", lächelnd sieht er mich an. "Ich wollte auf alles vorbereitet sein.", wieder nicke ich. "Danke."
Während Colin mit Matt spricht, trinke ich Wasser und knabbere ewas an dem Sandwich, als mein Blick auf einmal in die Ecke des Vans fällt. Auf dieser Seite lagern wir immer die Instrumente für ein Konzert, daher ist es nicht verwunderlich, dass dort Colins Gitarre steht. Doch mein Blick verharrt auf etwas neben der Gitarre.
Ganz hinten in der Ecke steht mein Keyboard."Nein! was macht das Keyboard hier?", suchend sehe ich mich nach Colin um, muss aber feststellen dass er noch immer telefoniert. Also gut. Ich atme mehrmals tief durch und gehe einige Schritte auf das Keyboard zu. Doch weiter schaffe ich es nicht. Ich hätte nie damit gerechnet, denn eigentlich hatte mich für immer von der Musik verabschiedet. Doch in diesem Moment ziehen mich die Tasten magisch an. Wie gern würde ich sie einfach nur kurz berühren. Dieses Gefühl erleben, wenn durch wenig Druck die schönsten Töne aus ein Instrument kommen. Gerade als ich meine Hände danach ausstrecken will, steht Colin hinter mir. "Ich wollte es dir erzählen Süße, aber im Keller haben wir einen Wasserschaden und hätte ich es nicht hoch geholt, dann wäre es nicht mehr zu gebrauchen.", stumm starre ich weiter auf die Ecke und mein Keyboard. Als ich weiterhin nicht reagiere, dreht mich Colin energisch zu sich. "Hannah, du machst mir langsam etwas Angst. Vielleicht sollten wir ins Krankenhaus fahren.", fragend sieht er mich an. "Es geht mir wirklich gut und den Kindern auch Colin. Ich bin nur überrascht.", antworte ich ihm. "Aber wieso? Du siehst aus, als ob du das Keyboard zum ersten Mal siehst." "Nein nein, dass ist es nicht." antworte ich ihm. Dann hole ich einmal tief Luft bevor ich mich wieder setze und Colin zu mir ziehe. "Setz dich. Dann erkläre ich es dir.", erwartungsvoll sieht Colin mich an und ich beginne damit, wie es mir ging als er mich verlassen hat. Von den Songs die ich geschrieben habe und wieviel Schmerz es mir bereitet hatte Musik zu machen. Denn jedes mal wenn ich etwas spielen wollte, wurde ich an den Schmerz erinnert und daran, dass Colin mich verlassen hatte. Bis dahin, war es immer die Musik die mir aus emotionalen Tiefs geholfen hatte. Doch auf einmal konnte auch sie mich nicht mehr glücklich machen. Ich erzähle ihm vom Hudson und wie ich an der Stelle wo er mich damals gefunden hat, die Kiste vergraben habe. Das Ende meiner musikalischen Karriere. Colin hört mir die ganze Zeit zu ohne mich zu unterbrechen. Danach nimmt er eine Hand. Küsst sie und sieht mir in die Augen. "Hör zu Süße. Ich weiß, dass ich damals einen riesigen Fehler gemacht habe, doch wie viel ich damit zerstört habe, sehe ich leider von Tag zu Tag immer mehr. Die Musik war immer ein Teil von mir doch erst mit dir zusammen wurde es zu einer Sinfonie. Du bist für die Musik geboren. Ich habe noch nie einen Menschen gesehen, der so von innen leuchtet wenn er Musik macht. Sie wird immer ein Teil von dir sein. Auch wenn du im Moment den Glauben daran verloren hast, so ist sie ganz tief immer noch ein Teil von dir.", zärtlich streicht er mir über die Wange und küsst mich. Gerührt von seinen Worten erwidere ich seinen Kuss. Immer mehr geben wir uns unseren Gefühlen hin. Die Küsse werden fordernder während unsere Hände uns gegenseitig erkunden. Wie sehr habe ich das in den letzten Wochen vermisst. "Ich will dich.", flüstere ich leise. Colin löst sich von mir und sieht mich liebevoll an. "Du hast keine Vorstellung davon, wie sehr ich jetzt weitermachen würde Doch wir stehen hier mitten auf dem Highway und es gibt eine ganze Hochzeitsgesellschaft die bereits auf uns wartet.", wieder kommt er näher um mir noch einen kleinen Kuss zu geben. Sofort nutze ich die Gelegenheit und ziehe ihn wieder an mich. Lachend erwidert er meinen Kuss, um sich dann aber sanft von mir zu lösen. "Sei vernünftig Hannah, du wolltest doch unbedingt die gesamte Hochzeit von Ryan und Emily miterleben. Und wenn ich meinen Gefühlen nachgeben würden, dann kommen wir definitiv zu spät. Sie warten bestimmt schon alle auf uns.", widerwillig gebe ich nach und drehe mich von ihm weg. Natürlich hat er Recht. Mein Kopf weiß das auch, aber meine Körper sehnt sich so sehr nach ihm, das im Moment schon die kleinste Berührung reicht, um in Flammen zu stehen. Colin geht es genauso, denn auch er bringt etwas Abstand zwischen uns und verlässt den Van durch die Hintertür. Dann geht er auf die Fahrerseite und steigt auf den Sitz. Lächelnd dreht er sich zu mir und klopft mit der Hand rechts neben sich auf den Sitz. "Komm schon Süße." Schnell trinke ich noch einen Schluck Wasser und setze mich dann schmollend neben ihn. Colin beugt sich zu mir und flüstert mir liebevoll ins Ohr. "Aufgehoben ist nicht aufgeschoben.", dann küsst er mich und startet den Motor. "Auf nach Fire Island."
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is it Love Colin Fanfiction
Фэнтези2 Monate ist es nun her, das ich Colin gesagt habe, er soll seinen Traum von einer Solokarriere leben. Das es schwer wird wusste ich, jedoch nicht wie schwer. Ich schreibe hier eine Fanfiction, angelegt an die Spiele von Otome Is it Love Colin 1 vo...