Kapitel 29

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Überglücklich sieht Colin mich an. "Ich bin so froh, dass du mir die Möglichkeit gegeben hast, dir alles zu erklären.", auch ich lächele. "Wenn ich ehrlich bin, hatte ich keine andere Wahl. Nachdem ich erfahren habe, das du deine Gesundheit aufs Spiel setzt. Ich bin vielleicht sturr und dickköpfig, aber dass habe ich wirklich nicht gewollt." Wieder spüre ich diesen Kloß im Hals und bin unfähig weiter zu reden. Colin sieht mich liebevoll an. "Ich denke wir haben beide nicht die beste Methode genutzt, mit so einer Situation umzugehen.", ich nicke. "Was hältst du davon, wenn wir jetzt nach vorne schauen und du mit nach Hause kommst?" Ich überlege einen kleinen Moment, was das Beste für alle ist. "Ja, ich würde sehr gerne mit dir nach Hause. Für Emily und Ryan wird es wohl auch besser sein. Sie waren wirklich lieb und haben sich um mich gekümmert. Dabei kämpft Emily selber mit den Symptomen der Schwangerschaft." "Du hast Recht. Sie sah wirklich nicht gut aus. Auf Dauer wäre es keine Lösung für euch zwei gewesen. Lass uns deine Sachen packen und dann bringe ich dich nach Hause." "Ich habe mir die meisten Sachen von Emily geborgt. Lass sie uns mitnehmen, waschen und dann zurück geben." Er nickt und geht dann ins Schlafzimmer. Kurze Zeit später kommt er mit einer gepackten Tasche zurück. "Wir sollten Bescheid sagen, dass wir gehen.", sage ich. Doch Colin schüttelt den Kopf. "Ich habe es gerade schon bei Ryan versucht, aber es war nur die Mailbox dran. Ich habe ihm eine Nachricht hinterlassen. Wenn wir Zuhause sind  versuchen wir es nochmal." Auf einmal überkommt mich ein ungutes Gefühl. Emily sah wirklich nicht gut aus. "Meinst du es ist alles un Ordnung?" Er zögert einen Moment, dann antwortet er mir zögernd. "Ich weiß es nicht genau. Normalerweise geht Ryan immer ran.", als er mein besorgtes Gesicht sieht, fügt er schnell hinzu: "Mach dir keine Sorgen, es ist bestimmt alles in Ordnung." Auch wenn mein Gefühl mir etwas anderes sagt, glaube ich ihm fürs Erste. Kurze Zeit später hat Colin meine Sachen zusammen gesucht und stellt diese in den Fahrstuhl, den er bereits gerufen hat. Dann eilt er zu mir zurück. Vorsichtig versuche ich mich aufzuraffen, doch leider fehlen mir dazu noch immer die Kräfte. Bevor ich wieder auf das Sofa zurück falle, ist Colin da. Als würde ich nichts wiegen, hebt er mich hoch und trägt mich zum Fahrstuhl. Auf meine Sicherheit bedacht, betreten wir diesen sehr vorsichtig. "Du hast abgenommen!", Colin sieht mich ernst an. "Ich weiß.", antworte ich zerknirscht. "Mach dir keine Gedanken Kätzchen, das wird schon wieder. Ich werde auf dich und die Kleinen aufpassen." Müde schmiege ich mich an ihn. Das ganze hat mich doch sehr erschöpft. Bevor wir mit dem Fahrstuhl unten ankommen, bin ich auch schon in Colins Armen eingeschlafen.

Als ich erwache liege ich in einem Bett. Schnell sehe ich mich im Zimmer um und muss glücklich feststellen, dass es mein Bett ist. Wie schön, endlich wieder Zuhause zu sein. Vorsichtig setze ich mich auf, als auch schon Colin mit einem Tablet durch die Tür kommt. Lächelnd stellt er mir ein großes Glas Bananenmilch auf den Nachtschrank. Dazu ein Sandwich, Kekse, Obst und eine Flasche Wasser. "Für wen hast du denn das alles gemacht?" "Nur für dich mein Herz. Für dich und unsere Mädels.", fragend schaue ich ihn an. "Lass mich raten, das sagt dir deine männliche Intuition." Lachend lässt Colin sich aufs Bett fallen. Zieht mich an sich, sodass ich meinen Kopf auf seine Brust legen kann.
Eine Weile liege ich einfach nur in seinen Armen und genieße es. Endlich haben wir uns wieder. Plötzlich klingelt Colins Telefon und wir lösen uns von einander. Ich sehe nur sein Gesicht während er telefoniert und weiß sofort, dass etwas nicht stimmt. Angst steigt in mir auf. Colin ergreift sofort meine Hand während er weiter spricht. "Und wie geht es ihr jetzt?... ja alles in Ordnung... sie ist bereits zu Hause... halte uns bitte auf dem Laufenden. Danke Lisa, ich sage es ihr." Er legt auf und richtet seine Aufmerksamkeit auf mich. Diese Aufregung nimmt mich wieder komplett ein. Ich versuche mich aufzurichten, doch allein schaffe ich es nicht. "Toilette!", das ist alles was ich noch sage kann. Colin reagiert sofort. Doch anstatt mir aus dem Bett zu helfen, läuft er los um Sekunden später mit einem kleinen Eimer wieder zu kommen. Ich kann gerade noch danach greifen, als ich mich auch schon übergebe. Colin setzt sich vorsichtig hinter mich und bindet mein Haar zusammen. Beruhigend streichelt er über meinen Rücken. Nach einer Weile geht es mir etwas besser und der Würgereiz lässt nach. Langsam versuche ich mich aus dem Bett zu schieben, doch schon ist Colin wieder schneller. Er nimmt mir einfach den Eimer aus der Hand und bringt ihn weg. Kurze Zeit später kommt er mit dem sauberen Eimer zurück und stellt sie neben mir ab. "Falls es doch noch einmal los geht.", sagt er und nimmt mich vorsichtig auf seine Arme. Meine Kopf drehe ich von ihm weg, denn es ist mir doch etwas peinlich, das er mich so gesehen hat. Colin macht es überhaupt nichts aus. Er küsst mich einfach auf die Wange und bringt mich ins Bad. Vor dem Waschbecken hat er einen Stuhl und meine Zahnputzsachen zurecht gelegt. "Du bist wundervoll.", danke ich ihm und putze mir die Zähne. Colin lächelt mich einfach nur an und lässt mir Wasser für ein Bad ein. Dannach hilft er mir aus meinen Sachen und hebt mich vom Stuhl, um mich vorsichtig in die Wanne zu legen. Er küsst mir die Stirn und setzt sich neben die Wanne. Vorsichtig versuche ich in der Wanne meine Position von liegend auf sitzend zu ändern. Warum fallen mir denn die einfachsten Sachen so schwer? Ich verstehe es einfach nicht. Ich kenne nur Mütter, die von ihren Schwangerschaften geschwärmt haben, warum ist es denn bei mir so schwer? Wieder fange ich an zu weinen. Wütend über mich selbst, schlage ich mit den Fäusten auf das Wasser. Colin ist sofort zur Stelle und hält meine Fäuste fest. "Hey, hey, hey. Hannah, höre auf." Noch immer wütend, schaue ich ihn an. "Lass mich doch einfach." "Nein, gemeinsam haben wir gesagt. Es tut mir wirklich leid mein Engel, dass du so unter der Schwangerschaft leidest. Aber es ist ja erst der Anfang und dein Körper muss sich an alles gewöhnen. Verzweifel bitte nicht.",vorsichtig hebt er mit seinem Finger meine Gesicht an, damit ich ihm in die Augen sehen kann. Noch immer in meinem Gefühlscaos gefangen, versuche ich mich abzuwenden. "Ich habe dich wirklich nicht verdient.", fragend sieht er mich an. "Wie kommst du auf so eine Idee? Ich bin derjenige der sich glücklich schätzen kann." Ich verstehe es einfach nicht. "Sieh mich doch an, ein Häufchen Elend, schwach, labil und hässlich." Wieder zwingt er mich ihn anzusehen. "Du bist die schönste Frau der Welt und du wirst es immer für mich bleiben. Gerade weil du alles auf dich nimmst, um unsere kleine Mädchen auf die Welt zu bringen. Ich liebe alles an dir und auch wenn bis zu Hochzeit noch einige Wochen Zeit sind, so werde ich es jetzt auch schon so halten. In Guten wie in Schlechten Zeiten. Das wird immer so sein."
Obwohl seine Worte mich wirklich berühren, zittere ich am ganzen Körper. Doch dieses mal, weil das Wasser sich abgekühlt hat. Mit Colins Hilfe stehe ich auf. Vorsichtig hebt er mich aus der Wanne stellt mich davor ab. Dann wickelt er mich in ein Handtuch und bringt mich ins Schlafzimmer. Nachdem ich frische Sachen übergestreift habe, lege ich mich wieder ins Bett. Ich bin doch sehr erschöpft. "Bitte versuche etwas zu Essen." Ich weiß, dass er Recht hat und trinke als erstes einen großen Schluck Bananenmilch. Colin reicht mir das Sandwich. "Hier, bitte." Widerwillig nehme ich es und versuche zu essen. Doch bei jedem Bissen, wird der Würgereiz wieder schlimmer. Nach der Hälfte gebe ich auf und greife nach dem Eimer. Bitte nicht schon wieder, ist alles was ich noch denken kann,m. Doch es ist zu spät.
Die Milch und das Sandwich landen, so wie ich sie zu mir genommen habe, im Eimer. "Ich werde später mit deiner Ärztin telefonieren. Du musst doch irgendwie etwas bei dir behalten. Gibt es denn nichts, was ich machen kann?" Es ist schrecklich ihn so zu sehen. Irgendwie verstört. Und da fällt es mir wieder ein. Der Anruf von vorhin. "Was war das vorhin am Telefon? Es ist doch etwas passiert!?", frage ich in zögernd. Colin sieht aus dem Fenster und dann wieder zu mir. "Ich weiß nicht wie ich es dir sagen soll. Bitte versprich mir, dass du dich nicht aufregen wirst. Denke an dich und die Kleinen. Ich bin mir sicher, es wird alles wieder gut." "Colin, es ist etwas passiert. Geht es um Emily. Ich hatte vorhin so ein ungutes Gefühl und sie kämpft auch selber mit der Schwangerschaft." Wieder sieht Colin nervös aus. "Also gut. Emily ist bei Carter Corp im Fahrstuhl bewusstlos gefunden worden. Keiner weiß was passiert ist, aber sie wurde ins Krankenhaus gebracht." Wieder spüre ich eine Welle von Emotionen in mir aufkommen, doch Colin nimmt mich in den Arm und drückt mich fest an sich. "Bitte mache dir keine Sorgen, es wird ihr bald wieder besser gehen. Schon bald werdet ihr zusammen sitzen und über die Startschwierigkeiten eurer Schwangerschaften lachen." Mit diesen Worten zieht er mich noch fester an sich und küsst mich liebevoll. "Versprochen."

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