Der Alltag mit einem Rollstuhl gestaltet sich doch etwas schwieriger als ich es mir vorgestellt habe. Aber das ist mir egal. Morgen ist die Hochzeit und ich werde dabei sein. Das allein zählt. Auch wenn ich mich an den Rollstuhl erst gewöhnen muss, so geht es mir dennoch von Tag zu Tag besser. Es habe mich seit 2 Tagen nicht mehr übergeben. Auch der Schwindel und die Übelkeit lassen immer mehr und mehr nach. Vielleicht ist es ja bald überstanden und ich kann mich endlich auf unsere Hochzeit vorbereiten. Heimlich habe ich mir im Internet schon viele Brautkleider angesehen. Doch leider kommt keines auch nur annähernd dem meiner Großmutter nahe. Ich sehe es noch genau vor mir. Ein Traum von Creme. Spitze um Spitze umschmeichelt den Körper meiner Oma. Es lässt sich wirklich schwer in Worte fassen es war einfach wunderschön. Vom Hals ab bis zu den Hüften umhüllte filigrane Spitze ihre Kurven und von der Hüfte abwärts fiel es ganz leicht und fließend auf dem Boden. Umhüllt wurde sie von einem langen Spitzenschleier, der ebenfalls bis auf dem Boden fiel. Auf einen Schleier kann ich verzichten. Mir schwebt für meine Hochzeit eher etwas romantisches vor. Ein Blumenkranz aus Biedermeierrosen zum Beispiel. Doch erst benötige ich ein Kleid. Leider ist das Kleid meiner Oma verschwunden. Obwohl sie es mir es mir immer für meine Hochzeit ersprochen hatte. Nach ihrem Tod begann ein furchtbarer Streit um ihre Habseligkeiten zwischen ihren Hinterbliebenden und da war es auf einmal spurlos verschwunden. Am Anfang habe ich mich mehr darüber geärgert, wie man direkt nach dem Tod eines geliebten Menschen so pietetlos sein und bereits auf der Beerdigung um das Erbe streitet. Jetzt bedauere ich den Verlust des Kleides. Es war so perfekt für unseren großen Tag. Schwermütig erinnere ich mich an meine Recherche der letzten Tage. Da ich ja immernoch an das Bett gefesselt war, blieb mir nur das Internet. Colin kann ich ja schlecht Colin fragen ob er mit mir in eine Brautmodengeschäft fährt. Vielleicht wenn Lisa und Emily nach deren Hochzeit Zeit für mich und mein Traumkleid hätten. Wenn alles vorbei ist werde ich sie fragen. Mit Emily muss ich so oder so noch einmal in Ruhe sprechen. Ich habe lange darüber nachgedacht, doch irgendwie war es mir sofort klar da ist diese enorm starke und unerklärliche Bindung zueinander. Außerdem hat sie mich ohne zu fragen oder zu verurteilen, bei sich aufgenommen und das obwohl es ihr selber nicht besser ging. Lisa wird es verstehen, da bin ich mir sicher. Aber alles erst nach der Hochzeit.
Die Hochzeit, vorsichtig fahre ich mit dem Rollstuhl zu meinem Schrank und starre meine Klamotten an. Was ziehe ich an? Die kleine Wölbung auf meinem Bauch macht es mir etwas schwerer schnell zu wählen. Man soll es nicht für möglich halten, aber einige Kleider passen mir jetzt schon nicht mehr. "Na toll, wenn das so weiter geht, kann ich mich in einpaar Wochen komplett neu einkleiden.", stöhne ich. Sofort steht Colin hinter mir. "Hey Süße, was ist denn los? Weißt du noch immer nicht was du morgen anziehen wirst?", ich schüttle den Kopf. "Jedes mal wenn ich denke jetzt habe ich ein Kleid, dann passt es nicht mehr.", ich bin etwas ratlos. Colin beugt sich zu mir runter und küsst mich innig. Dann greift er hinter mir in seinen Teil des Schrankes und holt eine Schachtel heraus. Würdevoll legt er sie mir auf den Schoß. "Für mich? Was ist das?", aufgeregt öffne ich die Schachtel. Was ich dort sehe verschlägt mir den Atem.
Vor mir liegt ein atemberaubendes Kleid in azurblau. Passend zu Colins Augen. Ich nehme es aus der Schachtel und halte es mir im Sitzen an. Das Oberteil besteht aus einer zarten Spitze diese fast bis hoch zum Hals geht. Gehalten wird dieses von zarten Spaghettiträgern die am Rücken leicht an den Seiten auslaufen. Dort verbinden sie sich wieder mit dem Kleid sodass der Blick auf einen atemberaubenden Rücken frei bleibt. Der untere Teil des Kleides fällt fließend auf den Boden. "Fantastisch. Wie wusstest du? Woher? ..." Colin lacht und küsst mich erneut. "Da du selber ja nicht nach einem neuen Kleid suchen kannst, habe ich es einmal versucht.", "Wenn das nur ein Versuch war, dann freue ich mich schon darauf, wenn du es Ernst meinst.", antworte ich ihm lachend. Nach einer kurze Pause in der wir beide vom Lachen überwälltigt werden, schaue ich Colin ernst mit großen Augen an. "Als du so am versuchen warst, hast du es dann zufällig auch mit einer Handtasche und Schuhen versucht? Vielleicht passend zum Kleid?", wieder sieht er mich lachend. Dann greift er noch einmal an mir vorbei und holt wieder etwas aus seinem Schrank. Erneut habe ich einen Karton auf meinem Schoss und kurz darauf auch schon einen zweiten. Aufgeregt wie ein kleines Kind öffne ich erst den einen und finde dort wunderschöne cremefarbene Riemchensandaletten. "Fantastisch.", das ist alles was ich sagen kann. Als nächstes öffne ich den letzten Karton, indem sich die passende Handtasche befindet. Ebenfalls in creme. "Du scheinst echt ein Händchen dafür zu haben. Ich sollte dich immer Sachen für mich kaufen lassen." Ohne mir Gedanken zu machen was passieren könnte, stehe ich vorsichtig aus meinem Rollstuhl auf und werfe mich Colin in die Arme. Ich bin so überwältigt von all den Opfern die er jeden Tag bringt, nur damit es mir gut geht. Auch all die kleine Gesten und Beweise seiner Zuneigung. Als hätte er das Gefühl etwas gutmachen zu müssen. "Das ist so lieb von dir und wäre nicht nötig gewesen.", flüstere ich an seinem Hals. Zärtlich haucht er mir eine Kuss auf die Haare. Dann hebt er mein Kinn an damit ich ihm in die Augen sehe. "Meine Liebe, mein Herz, mein Leben. Zweifle nie wieder an uns und meiner Zuneigung zu dir, denn sie ist größer als alles was ich je erfahren und fühlen durfte. Das bisschen was es Bedarf damit es dir gut geht, ist keine Opfer sondern eine Freude für mich. Es gibt nichts schöneres für mich, als dich glücklich zu sehen. Und wenn ich dazu beitragen kann, dass du glücklich bist, macht es mich glücklich.", Tränen laufen mir über die Wangen vor so viel Gefühlen. Fest zieht er mich in seine Arme und drückt meinen Kopf an sich. "Ich liebe dich Kätzchen und auch wenn es dir nicht immer gefallen wird, ich werde es mir unser ganzes Leben lang zur Aufgabe machen dich glücklich zu machen. Davon kann und wird mich nichts abbringen." Wieder küsst er mich.Eine Weile stehen wir eng umschlugen im Zimmer. Doch plötzlich spüre ich wie mich meine Kräfte verlassen. Mit zittrigen Beinen sinke ich zu Boden. Wie soll es auch anders sein, Colin ist sofort zur Stelle. Bevor ich auf dem Boden lande, hebt er mich hoch und trägt mich vorsichtig aufs Bett. "Ich denke wir sollten es nicht übertreiben. Ruhe dich lieber aus, damit du für morgen erholt bist. Ich werden nebenan noch etwas arbeiten." "Wie läuft es denn mit deinen Recherchen? Bist du schon weiter gekommen?", dass sind meine letzten Worte bevor ich einschlafe.
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is it Love Colin Fanfiction
Fantasy2 Monate ist es nun her, das ich Colin gesagt habe, er soll seinen Traum von einer Solokarriere leben. Das es schwer wird wusste ich, jedoch nicht wie schwer. Ich schreibe hier eine Fanfiction, angelegt an die Spiele von Otome Is it Love Colin 1 vo...