Kapitel 22

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Emily ist wirklich toll. Nachdem ich ihr unter Tränen alles erzählt habe, hat sie mir angeboten, bei ihr zu wohnen. Sie ist zwar zu Ryan gezogen, jedoch ihre Wohnung, hat sie noch nicht aufgegeben. Fürs erste kann ich dort bleiben. Als ich das Gespräch beendet habe, fällt mit trotz aller Probleme ein Stein vom Herzen. Wie sagt man so schön, irgendwo am Ende des Tunnels ist ein Licht und dieses Licht ist Emily Stone. Sie hat mir hoch und heilig versprochen meinem Wunsch zu entsprechen und keinem auch nur ein Wort zu erzählen. Keinem, bis auf ihrem zukünftigen Ehemann. Denn ihn anlügen, dass kann sie nicht und dass würde ich auch nicht von ihr verlangen. Selbstverständlich kann ich ihr dass nicht antun, nicht nachdem sie mir so sehr hilft. Jetzt, wo ich endlich etwas nach vorn schauen kann, werde ich mich nur noch um die Zwillinge und ihre Mutter kümmern. Sofort lege ich mich wieder in mein Kissen und schließe die Augen. Jetzt erst einmal wieder zu Kräften kommen.
Das Klingeln meines Handy erschreckt mich. Auch ohne auf das Display zu schauen, weiß ich wer es ist, Colin. Mit zittrigen Fingern greife ich auf den Nachttisch und stelle den Ton aus. Auf keinen Fall werde ich mit ihm sprechen. Ich verstehe sowieso nicht, warum er mich ständig anruft. Er kann doch froh sein, dass ich ihm die Last genommen habe. Jetzt kann er endlich mit der blonden Tussi und ihrem gemeinsamen Baby glücklich werden. Bei dem Gedanken an Colin und diese Frau zieht es mir mein bereits zerbrochenes Herz zusammen. Es tut so weh. Erneut laufen mir Tränen übers Gesicht. Zum Glück bin ich in diesem Moment allein und kann meine Gefühle raus lassen. Genau dass tue ich.
Irgendwann öffnet sich die Tür und Schwester Rosa kommt mit einem Tablet herein. "Ich bringe ihnen etwas zu essen. Sie müssen wieder zu Kräften kommen." Schnell wische ich mit einem Tuch die Tränen weg. Schüchtern versuche ich zu lächeln. "Die Hormone", entschuldige ich mich. "Bitte machen sie sich keine Gedanken. Ich bin auch immer sehr nahe am Wasser gebaut. Da reicht schon ein Film im Fernsehen und Bäche brechen über mir zusammen." Sie lacht. "Jetzt denken wir aber erstmal an sie und ihre Babys." Sie klappt den Tisch aus und stellt das Tablett darauf. "Miss Cooper, gefüllte Hähnchednbrust auf Gemüserisotto. und als Nachtisch eine Vanillecreme mit frischen Himbeeren. Eine Empfehlung des Chefkochs." Ich muss lachen. "Wenn der Chefkoch es empfiehlt, dann kann es nur gut sein." Ich nehme meine Gabel und probiere einen Bissen. Sie hat Recht, es schmeckt wirklich sehr gut. "Ich werde sie jetzt in Ruhe lassen. Wenn sie irgendwas benötigen, klingeln sie einfach. Ich komme dann zu ihnen." "Ich danke ihnen Schwester Rose, sie sind wirklich ein Engel." Lächelnt verlässt sie den Raum und ich witme mich wieder meinem Essen. Es schmeckt wirklich sehr gut, doch wenn ich ehrlich bin, habe ich trotzdem keinen Appetit. Ich muss mich regelrecht zwingen etwas zu essen. Doch ich kann jetzt nicht mehr nur an mich denken. In meinem Leben gibt es zwei kleine Mäuse, die nur mich haben. Sie verlassen sich darauf, dass ich alles tun werde, damit es ihnen gut geht. Und genau dass, werde ich auch machen. Wieder werden meinen Gedanken durch mein Handy unterbrochen. Natürlich ist es Colin. Dieses mal hat er mir eine Sprachnachricht geschickt. Doch auch diese bleibt ungehört und unbeantwortet. Stattdessen werde ich mich einfach etwas ablenken. Dafür schalte ich den Fernseher ein. Ein wenig schalte ich durch die Sender, bis ich bei einer Dokumentation über Zwillinge lande. Man kann nie früh genug damit anfangen, sich zu informieren. Ich lehne mich im Bett zurück und konzentriere mich auf die Sendung. Plötzlich klopft es an meiner Tür und ich schrecke zusammen. Vorsichtshalber nehme ich den Knopf um Hilfe zu rufen, in die Hand. Als sie die Tür öffnet, stockt mir der Atem. Mit der Person, die jetzt durch die Tür kommt, hätte ich nicht gerechnet. Ryan Carter steht in meinem Zimmer. In der einen Hand eine kleine Reisetasche und in der anderen einen Strauß Blumen. "Mr. Carter, was machen sie denn hier?" Lächelnt kommt er auf mich zu, stellt die Tasche auf einen Stuhl am Fenster und die Blumen in einer Vase auf meinen Nachttisch. "Emily schickt mich." Ich verstehe und nicke. "Das ist wirklich sehr nett von ihnen." "Ryan", antwortet er. "Bitte nenn mich Ryan." "Gern." "Wie geht es dir?" "Ich denke soweit ganz gut. Die Ärzte meinen, dass ich sehr viel Ruhe brauche. Auch wenn ich und die Babys soweit stabil sind, ist es das Wichtigste, dass ich mich schone." "Das Wichtigste ist, dass es euch gut geht. Emily hat mir einige Sachen zum anziehen und Utensilien zum waschen für dich mitgegeben." "Das ist so lieb von ihr, also ich meine von euch. Ich weiß, dass ihr eigentlich mit...." Wieder dieser bekannte Schleier vor meinen Augen. Ryan reagiert sofort und reicht mir ein Taschentuch aus Stoff. "Danke." "Wenn du entlassen wirst, kommst du ersteinmal zu uns. Dass heißt, nicht nur Emily hat ihre Wohnung noch, auch ich habe mein Penthouse noch. Ich denke dort bist du besser aufgehoben und du hast deine Ruhe. Niemand wird dich dort vermuten." Ich schüttele den Kopf. "Aber, dass ist viel zu viel. Emily und du, ihr habt jetzt schon so viel für mich getan. Das kann ich nicht annehmen." Ryan lächelt mich an. Und schüttelt den Kopf. "Emily hat mich vorgewarnt, dass du nicht damit einverstanden sein wirst. Doch in ihrer Wohnung, besteht die Gefahr, dass man dich findet. Und so wie ich es verstanden habe, möchtest du im Moment niemanden sehen." Ich nicke. "Es ist einfach zu viel passiert. Ich kann und will ihn nicht sehen. Nicht nachdem was er getan hat." Ryan sieht mich ernst an und legt meine Hände in seine. "Ich werde dir bestimmt nicht sagen was du machen sollst, aber bist du dir sicher, dass das was du gesehen hast auch die Wahrheit ist? Ich kenne Colin schon eine Weile. Und genau deshalb kann ich mir einfach nicht vorstellen das es die Wahrheit ist. Ich habe Colin noch nie so glücklich erlebt. Wenn du ganz tief in dich hinein hörst, glaubst du wirklich, dass er dir freiwillig solche Schmerzen zufügen würde?" Ich wende den Blick ab um die erneuten Tränen zu verbergen. Doch es gelingt mir einfach nicht. Vorsichtig legt Ryan seine Hand auf meinen Rücken. Er versucht mich zu beruhigen. "Hannah, hör mir bitte zu. Auch wenn du im Moment nicht dazu bereits bist. Denke darüber nach Colin wenigstens die Möglichkeit zu geben, es dir zu erklären. Wer weiß, vielleicht ist es ja doch ganz anders als du denkst." Eine Weile grübele ich über seine Worte nach. Dann drehe ich mich ihm zu und flüstere leise. "Er hat alles zerstört. Colin wird mich und die Kinder nicht mehr wieder sehen. Ich habe hier angegeben, dass ich nicht weiß wer der Vater ist und diese Antwort bekommt auch jeder andere, der mich nach dem Vater fragt!"

is it Love Colin Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt