Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, steht er vom Sofa auf und steht kurze Zeit später mit seinem Laptop vor mir. Er setzt sich neben mich und reicht mir den Laptop. Vorsichtig und mit zittrigen Händen öffne ich die Abdeckung und lese die Schlagzeile.
10 Tote bei Zugunfall
Am frühen Nachmittag kollidierten zwei Züge in der Nähe von Graniteville. Der eine Zug war auf einem Nebengleis abgestellt. Ein weiterer Zug voll mit Passagieren, wurde ebenfalls wegen einer falsch gestellten Weiche auf das Nebengleis geleitet. Beide Züge kollidierten und die beiden Lokomotiven engleisten. Ebenso 16 Wagen des Passagierzuges.
Während des Unglücks starben 15 Personen darunter auch der Lokführer des auffahrenden Zuges. Weitere 45 Personen wurden schwer verletzt darunter auch 2 kleine Mädchen im Alter von 3 Jahren die hierbei ihre Eltern verloren. ...
Tränen laufen mir über das Gesicht und ich schließe schnell die Augen. Als ich sie öffne, sitze ich wieder in diesem Zug. Neben mir Betty die panisch meine Hand hält. Ich sehe mich um und entdecke sofort den toten Mann. Panisch versuche ich aufzustehen und zu ihm zu laufen. "Daddy du musst aufstehen. Daddy bitte, stehe auf." Ich weine und schreie doch meine Daddy hört mich nicht. Er sitzt mir einfach nur gegenüber und durch seine Brust ragt eine Eisenstange. "Kitty meine Süße. Beruhige dich. Alles wird wieder gut." "Mommy!" weinend laufe ich zu ihr. Auch Betty ist mir gefolgt und liegt nun in den Armen unserer Mutter. Zärtlich streicht sie über unsere Köpfe und redet dabei beruhigend auf uns ein. "Es wird alles wieder gut meine Süßen. Daddy ruht sich nur etwas aus. Geht es euch gut? Tut euch etwas weh?" Mit Tränen überströmten Gesichtern sehen wir zu ihr hinauf. "Mein Kopf weine ich.", sofort nimmt sie mein Gesicht in die Hände und küsst mir die Stirn. "Es wird bald besser versprochen." Während es um uns herum immer lauter und hektischer wird, spüre ich wie meine Mutter immer langsamer atmet und hebe den Kopf. Sie sitzt mit geschlossenen Augen im Sitz und hält uns beide noch immer fest in ihren Armen. "Mommy", rufe ich ängstlich. Auch Betty wird immer ängstlicher und versucht sie zu wecken. "Mommy bitte bitte Mommy, nicht schlafen." Wie durch ein Wunder öffnet sie mit einem mal die Augen und sieht uns traurig an. "Mommy ist etwas müde, ansonsten geht es mir gut. Macht euch keine Sorgen meine Süßen. Ich liebe euch und werde euch immer lieben." "Wir lieben dich auch Mommy", antworten wir ihr gemeinsam. "Ich werde mich etwas ausruhen. Passt immer aufeinander auf und vertraut auf euch. Nichts ist stärker als die Familie. Auch wenn Mommy und Daddy nicht für immer bei euch sein können, unsere Liebe zu euch ist unendlich. Wir sind in euren Herzen und geben auf euch acht.", auch wenn wir in diesem Moment nur die Hälfte von dem was sie zu uns sagte verstanden haben, wussten wir das es ihr sehr wichtig war. Zeitgleich nickten Betty und ich und schmiegten uns an unsere Mommy." Die uns wieder eng umschlang bevor sie einschlief. Irgenwann wurde ihr Atem immer schwächer und noch etwas später, hob sich auch nicht einmal mehr ihr Brustkorb, auf dem unsere Köpfe ruhten. "Mommy?" Doch es war zu spät. Genau wie unser Daddy war auch unserer Mommy gestorben und hatte uns allein gelassen. Es gab nur noch meine Zwillingschwester Betty und mich Kitty...
Als ich wieder zu mir komme liege ich auf dem Sofa und Colin läuft aufgeregt im Zimmer hin und her. Vorsichtig versuche ich mich aufzusetzen. Sofort überkommt mich wieder dieser unangenehme Schwindel. "Was ist denn passiert?" Sofort eilt Colin zu mir uns setzt sich neben mich. "Hannah, da bist du ja wieder.", er zieht mich in seine Arme und küsst mich immer wieder. "Es war eine furchtbare Idee es dir zu zeigen. Bitte verzeih mir." "Es ist alles in Ordnung Colin. Mach dir keine Gedanken. Wenn ich ehrlich sein soll, bin ich echt froh das du es mir gezeigt hast.", irritiert schaut er mich an. "Was meinst du damit?", lächelnd sehe ich ihn an. "Ich weiß endlich was es mit meinen Träumen auf sich hat. Durch den Artikel habe ich mich wieder erinnert." Noch immer scheint Colin nicht so recht zu wissen was ich ihm eigentlich sagen will. Also erzähle ich ihm alles woran ich mich erinnern kann. Während ich noch einmal in die Erinnerung tauche und den Unfall wieder durchlebe, spüre ich sofort wie mich die Gefühle überwältigen. Doch wie so oft ist Colin da und fängt mich auf. Ich muss mich sehr überwinden um weiter zu machen. Dort es wird Zeit sich der Vergangenheit zu stellen und so erzähle ich Colin wie unsere Mutter ihre letzten Kräfte mobilisiert hat um ihren kleinen Mädchen das Gefühl zu geben, sie wären in Sicherheit.
"Geht es dir gut?", fragt Colin als ich mit meinen Ausführungen geendet habe. Weinend liege ich in seinen Armen. All diese Gefühle dich in den letzten Tagen immer und immer wieder erlebt habe, setzen mir doch sehr zu. "Es geht schon.", antworte ich. "Brauchst du etwas?" Ich merke das Colin etwas überfordert ist mit der Situation und auch ich muss mich erst einmal wieder sammeln. "Ich denke ich lege mich etwas hin sage ich und will gerade vom Sofa aufstehen, als Colin aufspringt und mich hochheben will. Es ist wirklich toll das er für mich da ist, aber manchmal erdrückt er mich mit seiner Führsorge doch sehr. Vielleicht ist es auch die Schwangerschaft, die mich etwas härter reagieren lässt als ich es wollte. "Ich schaffe es allein Colin. Ich bin nicht aus Zucker. Außerdem bist du nicht meine Mutter." herrsche ich ihn an. Entsetzt sieht er mich an. Damit hat er nun wirklich nicht gerechnet. Doch das interessiert mich im Moment nicht wirklich. Es ist alles zu viel und ich möchte eigentlich nur etwas Zeit für mich. Also springe ich vom Sofa auf und stampfe an Colin vorbei. Kaum das ich den Flur erreiche, dreht sich mir der Magen um und ich spüre das Sandwich von vorhin. Schnell laufe ich ins Bad und knie mich vor die Toilette. Sofort steht Colin hinter mir und hält mir die Haare. Natürlich ist es ein super Liebesbeweis und jede andere hätte es toll gefunden, das ihr Mann ihr so beisteht. Doch wenn einem gerade das ganze Leben auf den Kopf gestellt wird und das Gefühlseben Achterbahn fährt, reagiert man nicht immer richtig. Und so stoße ich ihn erneut weg. "Ich brauch deine Hilfe nicht. Ich war fast immer auf mich selbst gestellt, da werde ich das wohl auch allein schaffen." Eigentlich sollte es mir leid tun, denn Colin versucht mir zu helfen. Doch ich kann einfach nicht anders. Noch immer etwas wackelig stehe ich vom Boden auf, während Colin mich nicht aus den Augen lässt. Langsam gehe ich zum Waschbecken und spüle mir den Mund aus. Danach richte ich meine Haare und kontrolliere mein Make-up. Im Spiegel sehe ich wie Colin mich beobachtet. Ich erkenne soviel Liebe und Zuneigung. Wieder sehe ich mich im Blick und frage mich mit einem Mal, wen er eigenlich liebt. Immer wieder verschwimmt das Bild vor mir und ich sehe die kleinen Kitty und dann wieder Hannah. Wer bin ich ist das letzte was ich denke bevor ich mich umdrehe und aus dem Bad laufe. Als nächstes sehe ich nur noch wie ich nach der Wohnungstür greife und sie öffne.
Ich muss hier raus...
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is it Love Colin Fanfiction
Fantasía2 Monate ist es nun her, das ich Colin gesagt habe, er soll seinen Traum von einer Solokarriere leben. Das es schwer wird wusste ich, jedoch nicht wie schwer. Ich schreibe hier eine Fanfiction, angelegt an die Spiele von Otome Is it Love Colin 1 vo...