Kapitel 31

381 32 8
                                    

Um das Schlimmste zu verhindern, befreie ich mich sehr schnell aus Adams Umarmung. Leider zu schnell, denn plötzlich wird mir mal wieder schwarz vor Augen und ich sinke auf den Boden. Fast wäre ich mit dem Kopf aufgekommen, hätten mich nicht Arme aufgefangen. Vorsichtig werde ich hochgehoben. Noch immer unfähig, meine Augen zu öffnen, schmiege ich mich an eine mir sehr bekannte Brust. Der aufgeregte Herzschlag erinnert mich an den Rhythmus eines Songs. Ohne zu sehen wer bei mir ist, weiß ich das es Colin ist. Mein Colin. Vorsichtig legt er mich ins Bett. Und küsst meine Stirn. "Es tut mir leid Kätzchen, ich wollte dich nicht aufregen.", sagt er und verlässt das Zimmer.
Leise höre ich wie er zu Adam geht. Die beiden unterhalten sich eine Weile. Keine Spur von Streit oder einer Schlägerei. Gottseidank. Plötzlich erinnere ich mich an meinen Traum, wie hilflos ich mich gefüllt habe und an den Blick von Colin. Überwältigt von all diesen Gefühlen die in mir hochkommen, rolle ich mich in meinem Bett zusammen. Eine Flut von Tränen überschwemmt mich und ich gebe mich ihnen wie immer hin. Kurze Zeit später, spüre ich wie Colin sich zu mir ins Bett legt. Er zieht mich in seine Arme und drückt mich an sich. Sein Kopf liegt auf meinem und ich spüre seinem Atem während er mir immer wieder zuflüstert: "Es tut mir so unendlich leid. Ich weiß auch nicht, was genau mich geritten hat. Als ich dich in seinen Armen gesehen habe, ist bei mir eine Sicherung durchgebrannt.", wieder schluchze ich laut auf. "Adam hat mich nicht angefasst. Ich hatte schon wieder einen Alptraum und da hat er mir geholfen. Wenn ich ehrlich bin, bin ich ihm sehr dankbar, dass er da war." "Ich weiß, er hat mir alles erzählt. Möchtest du mir von dem Traum erzählen?" "Nein, ich möchte ihn so schnell wie möglich vergessen." "In Ordnung." Mittlerweile habe ich mich durch Colin etwas beruhigen können. Vorsichtig öffne ich meine Augen und sehe ihn an. Mit seinen Daumen wischt er mir die letzten Tränen unter den Augen weg und küsst mich auf die Stirn. "Ich verspreche, dass ich dir mehr vertrauen werde. Wenn ich ehrlich bin, war es wirklich hirnrissig, überhaupt so etwas denken." Ich lächle ihn leicht an. "Bitte lass es uns einfach vergessen!" flehe ich ihn an. "Natürlich, alles was du willst mein Herz. Wir werden uns jetzt ersteinmal darauf konzentrieren, dass es dir besser geht. Ich habe auch schon mit Dr. Green telefoniert ob wir irgendetwas gegen diese Schwächeanfälle und die Übelkeit tun können." "Was hat sie denn gesagt?", fragend sehe ich ihn an. "Nun, als Erstes darfst du das Bett nicht mehr verlassen. Sie hat dir für die nächsten Wochen absolute Bettruhe verordnet. Ansonsten musst du ins Krankenhaus." Nein, alles nur dass nicht. Also nicke ich zustimmend. Außerdem hat sie mir so eine Art Ernährungstipps für dich gegeben. Dabei sollen wir drauf achten, dass du kleine Mahlzeiten über den Tag zu dir nimmst. Besonders, Obst und Gemüse aber auch Fleisch in kleinen Mengen. Gegen die Übelkeit, habe ich dir Ingwerkapseln geholt, die du 3 x täglich zu dir nehmen sollst. Ansonsten Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhen. Sollten deine Beschwerden nicht besser werden, dann müssen wir uns damit anfreunden, dass du doch ins Krankenhaus musst." "Ich mache alles, was ihr mir sagt. Hauptsache, es wird endlich besser." "Sehr schön. Ich würde sagen, wir beginnen gleich damit, dass du etwas essbares zu dir nimmst." Angewidert drehe ich den Kopf zur Seite. Essen ist wirklich das Letzte, was ich möchte. Aber versprochen ist versprochen. Colin steigt aus dem Bett und kommt kurze Zeit später mit einem Teller Obst zurück. Zu dieser Mahlzeit, hat er wie immer mein Glas Bananenmilch. "Ich danke dir." sage ich und nehme eine großen Schluck. "Lecker." Danach esse ich einige Erdbeeren und eine halbe Banane. Mehr ist definitiv nicht drin. Langsam lehne ich mich wieder zurück. Das soll es jetzt für die nächsten Wochen sein? Immer nur im Bett liegen, akribisch auf die Ernährung achten und sich langweilen. Traurig seufze ich. Colin sieht mich liebevoll an. "Was ist los? Geht es wieder los?" Matt lächle ich ihn an. "Im Moment ist alles gut. Ich habe nur gerade dran gedacht, wie die nächsten Wochen für mich werden. Die ganze Zeit nur hier liegen. Du kannst wenigstens raus zur Arbeit und so. Aber mir fällt hier die Decke auf den Kopf." "Oh, da mach dir keine Sorgen.", antwortet er. "Ich habe mit Ryan gesprochen und er kümmert sich darum, dass ich auch von zu Hause auf das Netzwerk von Carter Corp zugreifen kann." "Einfach so?", frage ich neugierig. Colin lacht. "Nein, er benötigt in einer wichtigen Angelegenheit meine Hilfe. Da ich mich aber im Moment um dich kümmern werde, hat er mir angeboten von zu Hause zu arbeiten."
Das ist wirklich sehr nett von ihm. Was für Hilfe er benötigt will ich lieber nicht wissen. Es wird schon nichts verbotenes sein. Ryan und Emily. Sie sind wirklich toll. Wie sie mir ohne weiteres geholfen haben. Irgendwie scheinen Emily und ich eine besondere Verbundenheit zu einander zu haben. Emily schießt es mir durch den Kopf. "Was ist mit Emily, wie geht es ihr?" Etwas zerknirscht sieht Colin mich an. "Soweit gut. Sie ist wieder bei Bewusstsein und bekommt Transfusionen. Sie hat leider auch nichts bei sich behalten, so wie du.", fügt er leise hinzu. "Du hast Angst, das es mir so ergehen könnte wie ihr?" "Ja, oder aber das wir die Babys verlieren." Bei diesen Worten sehe ich ein Glitzern in seinen Augen und eine Träne läuft ihm die Wange hinunter. Sofort lege ich meine Arme um ihn. Er küsst mich liebevoll. "Mach dir keine Gedanken, ich werde mich an alle Anweisungen halten, die mir Dr. Green gegeben hat. Und wenn ich die ganzen 40 Wochen hier liegen muss, dann mache ich das. Ich esse sogar Brokkoli und Spinat.", angewidert verziehe ich das Gesicht. Colin fängt laut an zu lachen. "Ich werde alles versuchen, dass du dieses Opfer nur im äußersten Notfall auf dich nehmen musst." Beide lachen wir und zum ersten Mal seit langem fühle ich mich gut.
Nach eine Weile steht Colin auf und kommt mit seiner Gitarre wieder. Er setzt sich auf das Bett und lehnt sich mit dem Rücken an die Wand. Dann beginnt er eine wunderschöne Melodie zu spielen. Sofort spüre ich, wie ich mich noch mehr entspanne. Auch in mir, lässt dieser ständige Schwindel nach. Es ist regelrecht befreiend. Wenn ich ehrlich bin, habe ich nicht mehr daran geglaubt, dass Musik irgendwann doch wieder diese Wirkung auf mich haben wird. Glücklich und ohne Angst vor der Zukunft, lehne ich mich zurück. Eine Weile lasse ich einfach die Musik und Colins Stimme, dir ich so sehr liebe auf mich einrieseln. Ich bin wirklich sein Groupie. Ist das Letzte woran ich denken kann. Lächelnd schlafe ich ein. Und dieses mal ohne irgendwelche Träume.

is it Love Colin Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt