Ansicht: ESRA 》28

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"Ich liebe dich auch, Esra, und das weisst du."

Ich schluchze noch einmal und fange an zu lächeln. Ich schaue ihn an und er wendet nicht einmal sein Blick. Langsam umarme ich ihn wieder und er drückt mich fester an sich als davor. Ich kann nicht aufhören zu lächeln, dass ganze fühlt sich so richtig an. Ihm das zu erzählen, war wie als würde ein schwerer Felsbrocken von meinem Herzen fallen, als würde die Welt wieder lachen können, als würde die Sonne endlos scheinen.
Ich löse mich wieder langsam von seiner Umarmung und schaue ihn wieder in die Augen.

"Cemyboy, wann kommst du denn wieder?"

Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen und schaue hinter Cem. Er schaut auch sofort nach hinten und als ich dieses Blonde Flittchen mit nur einem Nachthemdchen da sehe, wird mir plötzlich kotzübel. Ich versuche den Klos von meinem Hals wegzuschlucken, aber er bleibt noch immer da wo er ist. Ich schaue zu Cem, der sofort sein Blick zu mir wendet und mich mitleidend anschaut. "Esra, ich-" - "Vergiss es, Cem." ich drehe mich um und schon laufen mir wieder die Tränen meiner Wange entlang. Cem macht sich nicht einmal die Mühe, mich aufzuhalten. Ich steige also in mein Wagen und fahre weg.

Aber wohin? Nach Hause? Niemals! Während ich Auto fahre kann ich nicht aufhören zu weinen. Und ich fahre nicht einmal in eine bestimmte Richtung, einfach irgendwohin. Ich komme in eine Autobahn raus und gebe Gas. Meine Tränen sind vergossen und nun brodelt die Wut in mir. Ich gebe noch mehr Gas und schaue auf den Tacho. 120..130..140.. BLITZER!!!! Scheiße. An der nächsten Tankstelle halte ich an und lasse den Motor aus. Nochimmer hocke ich angeschnallt auf meinen Sitz und halte fest das Lenkrad, als würde es mir weglaufen. Plötzlich klopft jemand am Fenster und ich schrecke auf. In der Hoffnung dass es Cem ist, drehe ich mich um, doch der Anblick enttäuscht mich. Ich lasse einen kleinen Spalt das Fenster runter und warte bis der Mann anfängt zu sprechen. "Ain Ewro?" fragt er und ich schaue ihn komisch an, da ich es nicht raffe. Und er wiederholt nocheinmal: "Ain Ewro." erst jetzt verstehe ich und frage zur Sicherheit nach: "Ein Euro? Geld?"

Er nickt und faltet seine Hände zu einer Schale. Ich habe Mitleid mit ihm und ein Euro schadet mir ja nicht. Also suche ich mein Portmonee, doch ich habe es nicht dabei. Mit schlechtem Gewissen drehe ich mich wieder zu ihm und sage: "Kein Geld!" dabei zucke ich unschuldig mit den Schultern. Er schaut mich misstrauisch an und ruft irgendwas, dann sehe ich aus der einen Richtung mehrere Jungs und Männer zukommen. Sofort bekomme ich es mit der Angst zu tun und schalte den Motor an und parke schnell rückwärts raus. Einer versucht sich vor mein Auto zu stellen in der Hoffnung dass ich anhalte, aber sicher nicht! Ich fahre einfach und er springt zur Seite. Mit rasenden Herzen fahre ich wieder auf der Autobahn und beschließe nach Hause zu fahren.

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"Wo warst du?" nette Begrüßung von meinem Ehemann. - "Im Hotel, wo denn sonst?"

"Lüg mich nicht an!", er kommt drohend auf mich zu. "Svetlana hat gesagt du seist weg gegangen." Die muss man kündigen. Eindeutig. "Da war ich spazieren." sage ich fest und laufe an ihm vorbei ins Schlafzimmer. Doch sofort packt mich Malik am Handgelenk und zieht mich zu sich. Mein Herz fängt wieder an zu rasen. Er schuckt mich ins Schlafzimmer und schlägt auf mich ein. "Malik!" schreie ich immer wieder unter Tränen. "Malik, das Baby!" und sofort hört er auf. Ich weine immer noch und er verlässt das Zimmer. Aber nicht nur das Zimmer, er verlässt das Haus. Ich höre wie die Zimmertür langsam geöffnet wird und ich habe Angst dass es wieder Malik ist, doch es ist nur Enes. Scheiße, jetzt hat er alles mitbekommen. "Esra?" er kommt auf mich zu und fängt dann an mich zu umarmen. So bleiben wir lange bis ich mich aus der Umarmung löse und auf mein Bauch starre. Hoffentlich ist dir nichts passiert, sage ich. Ich muss ins Krankenhaus, ich habe viel zu sehr Angst, dass es dem Baby nicht gut geht. Deshalb stehe ich auf und sage zu Enes: "Ich bin bald wieder da, okay?" Er nickt nur und geht in sein Zimmer.

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