21. Kapitel

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Ich brauchte etwas, bis ich mich wieder beruhigt hatte und Chanyeol saß die ganze Zeit still neben mir.
Irgendwann seufzte ich laut und lehnte mich gegen ihn.
''Alles okay?''
Leicht nickte ich. ''Ich denke schon. Meine Eltern waren so nett.. vor allem in den letzten zwei Wochen. Ich verstehe nicht, was sie so aufregt oder was sie gegen dich haben.''
''Das selbe Problem habe ich auch mit meinen Eltern. Sie unterstützen mich bei fast allem was ich mache aber unsere Beziehung ist ihnen ein Dorn im Auge. Keine Ahnung warum...''
''Unsere Eltern sind anstrengend...'', stöhnte ich und er stimmte mir zu.

''Okay, genug Trübsal geblasen!''
Mit diesem Kampfschrei der aus dem Nichts kam, erschreckte er mich so sehr, dass ich fast vom Sofa fiel.
''Ich weiß, wie ich dich aufmuntern kann!''
Ich setzte mich wieder richtig hin und merkte, wie er gleichzeitig aufsprang.
Verwundert legte ich den Kopf schief.
Ein paar Augenblicke später war er wieder da und setzte sich neben mich.
Ohne was zu sagen, fing er an eine Melodie auf seiner Gitarre zu spielen. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht als ich das Lied erkannte. Es war ein schönes Lied und hatte einen glücklichen Text, keinen traurigen wie die meisten anderen.
Bei einer passenden Stelle stieg ich ein und sang den Text dazu.

Später kam Chanyeol auf die Idee einen eigenen Song zu schreiben und ich nickte eifrig. Zuhause hatte er sich bereits Noten aufgeschrieben und das Thema dazu hatte er sich auch schon ausgedacht. Er sang den Anfang des Liedes begleitet von der Gitarre und ich hörte ihm aufmerksam zu. Ich liebte seine Stimme, er konnte nicht nur Instrumente spielen sondern auch singen. Aber er widersprach mir da immer und sagte, ich könnte viel besser singen. Er machte mir aber jetzt schon Konkurrenz. Hätte er damals Gesangsunterricht gehabt, würde er mich jetzt garantiert in den Schatten stellen.
Aus Spaß und aus Liebe zur Musik arbeiteten wir bis zum späten Abend daran.

Als uns dann irgendwann auffiel, wie spät es war, erschreckten wir uns und Chanyeol machte alles aus. Schnell hob er mich hoch und lief mit mir durch meine kleine Wohnung. Er behauptete, das würde schneller gehen. Ich glaubte, er hatte einfach Spaß daran mich durch die Gegend zu tragen.

Sobald wir im Bett lagen, zog Chanyeol uns die Bettdecke bis unters Kinn.
''Ist dir aufgefallen, dass wir seit deinem Unfall nicht mehr in meiner Wohnung waren?''
Einen Augenblick dachte ich nach, dann stellte ich fest, dass er recht hatte.
''Stimmt... kommt mir gar nicht so lange vor..'' Ich hatte seine Wohnung vor Augen. Ich wusste wo was stand und wie alles aussah.
''Nächste Woche hole ich dich ab und dann gehen wir zu mir. Wie wär das? Freitag hole ich dich nach der Uni ab und am Sonntagabend bringe uchr dich zurück.''
''Au ja!'', gab ich begeistert von mir und er lachte leise.
''Sehr gut. Dann schaue ich, was wir am Samstag so machen können...''
Leicht biss ich mir auf die Lippe. Was sollten wir schon groß machen? Was konnte man mit mir schon machen?
In letzter Sekunde unterdrückte ich ein Seufzen und schmiegte mich stattdessen näher an ihn.

Es war schon lange still und ich dachte, Chanyeol würde bereits schlafen. Ich selbst schlief schon fast, bis Chanyeol unerwartet anfing zu reden. ''Um wie viel Uhr musst du eigentlich aufstehen? Wann kommt der Typ?''
Ich verdrehte die Augen und schüttelte leicht den Kopf. Dafür riss er mich aus dem Halbschlaf.
''Emma weckt uns... keine Sorge.''
''Emma? Ach ja, stimmt. Okay, dann gute Nacht.''
Meine Augen waren wieder zu und ich wünschte ihm nuschelnd und kaum verständlich ebenfalls eine gute Nacht.
Dann spürte ich seine Lippen leicht auf meinem Kopf und wie er mir einen sanften Kuss aufdrückte. Leicht lächelte ich und schlief ein.

Das Klingeln schrillte durch die ganze Wohnung und Chanyeol neben mir fiel vom Bett. Das war der eigentliche Grund, warum ich wach wurde und auch direkt hellwach war. Ruckartig setzte ich mich auf. ''Chanyeol?!''
Von dem Boden waren Geräusche zu hören, die ich nicht ganz zuordnen konnte. Ich krabbelte ans andere Bettende und sagte gleichzeitig zu Emma, der Alarm sollte ausgestellt werden. Der Alarm ging aus und ich streckte meinen Arm aus in der Hoffnung Chanyeol zu finden.
''Das ist der Alarm, der dich jeden Morgen weckt?'', vernahm ich seine Stimme rechts von mir und ich folgte mit meiner Hand seiner Stimme und fühlte etwas weiches und flauschiges, seine Haare.
''Ja..'', antwortete ich und strich ihm kurz durch die Haare. ''Ich weiß, es ist laut, aber es erfüllt seinen Zweck.''
''Allerdings'', brummte er und drückte seinen Kopf etwas gegen meine Hand.
Schmunzelnd kraulte ich ihn. ''Jedenfalls bist du jetzt wach. Und ich auch.''
Wieder brummte er nur und stand auf. Auch ich setzte mich auf.
''Na komm, dann machen wir uns jetzt fertig.''
Nickend stand ich auf und streckte mich kurz bevor ich meine Hand nach ihm ausstreckte. Er ergriff sie und mein Lächeln wurde etwas breiter.
''Erst duschen, dann essen?''
Zustimmend nickte ich und so zog er mich ins Bad.
Chanyeol drehte das Wasser auf und dann hörte ich ihn sagen, ich solle meine Arme hochheben. Ich hob meine Arme hoch und spürte, wie er mir mein Oberteil über den Kopf zog und ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen.
Als er mir meine Hose auszog, spürte ich, wie ich etwas rot wurde.
''Ich kann mich auch alleine ausziehen'', murmelte ich fast schon verlegen.
''Wirklich? Tja, nur kann ich das viel besser'', raunte Chanyeol und ich spürte, wie nah er mir war. Mein Herz klopfte schneller und dann spürte ich, wie etwas meine Wange streifte. Es waren seine Lippen.
Selbst nach all der Zeit war ich noch erstaunt, was für eine Macht er über mich hatte. Wie er mein Herz zum rasen bringen konnte und meine Atmung beschleunigen konnte.
Seine Lippen verschwanden und auch die Hose war ich los. Ich hörte, wie Chanyeol sich auszog und kurz darauf sagte, dass das Wasser warm war.
Sanft griff er nach meiner Hand und führte mich in die Dusche. Ich liebte es zu duschen. Das Wasser, welches auf meine Haut prasselte, nahm ich viel intensiver wahr und es entspannte mich komplett. Vor allem, wenn Chanyeol neben mir stand und mir liebevoll die Haare wusch und mich mit Duschgel massierte.

Zum Frühstück hatte Chanyeol Rührei gemacht und er machte mir einen Kakao. Entspannt frühstückten wir und redeten ein wenig.
Am liebsten würde ich wieder den ganzen Tag mit ihm verbringen, doch das ging leider nicht.
Ich tröstete mich mit dem Gedanken, dass ich ihn spätestens am Freitag treffen würde.
Noch beim Essen sagte er, er hätte eine Idee was wir am Samstag machen könnten, doch er wollte es mir einfach nicht sagen.
Schmollend schob ich die Unterlippe vor, doch mehr als einen kurzen Kuss bekam ich nicht.

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𝒃𝒍𝒊𝒏𝒅 || 𝒄𝒉𝒂𝒏𝒃𝒂𝒆𝒌/𝒃𝒂𝒆𝒌𝒚𝒆𝒐𝒍 [ABGESCHLOSSEN]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt