Vs Sicht:
Vorsichtig setze ich den ersten Fuß auf das spiegelglatte Eis und hangelte mich entlang der Bande in Richtung meiner Freunde. J-Hope und Emilia lieferten sich währenddessen eine wilde Verfolgungsjagd und J-Hope sah jeden Moment so aus, als würde er gleich auf seinen Hintern plumpsen.
Emilia war überraschend gut. Ich hätte immer gedacht sie wäre so ein Typ Mädchen, das nicht besonders viel von Sport hielt, aber sie war anscheinend ziemlich begabt. Immer wenn J-Hope sie fast geschnappt hatte, machte sie eine scharfe Kurve, drehte sich am Stand um und flitze in die entgegengesetzte Richtung davon. Ich war beeindruckt und beobachtete sie fasziniert. Es wirkte fast als würde sie tanzen....
„Hyung? Brauchst du Hilfe?" Jimin fuhr zu mir und bremste knapp vor mir ab. Er legte mir eine Hand auf die Schulter und sah mich besorgt an. Ich, noch immer am Rand klammernd, warf ihm einen genervten Blick zu. „Glaubst du ich kann das nicht?" Er zog überrascht die Augenbrauen hoch und machte eine abwehrende Handbewegung. „Hey, kein Grund gleich schroff zu werden!" Er sah mich noch kurz an, dann drehte er sich um und fuhr davon.
Er brauchte gar nicht so unschuldig zu tun. Ich habe genau gesehen, dass er Emilias Hand gehalten hat....Es nervte mich und nun war ich mir sicher. Das mit dem Verkuppeln war eine doofe Idee gewesen.....das wollte ich jetzt doch nicht mehr....
Ich schnaufte verächtlich und versuchte verzweifelt, dass sich meine Füße nicht verselbstständigten. Ich war nie besonders gut im Eislaufen gewesen, aber es lag vermutlich auch daran, dass ich in den letzten acht Jahren keinen Fuß mehr auf einen solchen Platz gesetzt hatte.
Verdammt und wie sollte ich das jetzt machen? Ich konnte ja schlecht am Hintern über den Platz rutschen....
Emilias Sicht:
„Na warte, gleich hab ich dich!", rief J-Hope und griff nach meiner Kapuze. Doch ich bremste ab, drehte mich einmal im Kreis und fuhr ihm so wider mal davon. „Da musst du schon schneller werden!", ärgerte ich ihn und streckte ihm im Vorbeifahren die Zunge raus. Er lachte und nahm erneut die Verfolgung auf.
Plötzlich fuhr jemand ganz nahe hinter mir und rief meinen Namen. „Emilia? Emilia?" Ich stoppte und blieb stehen. Es war Jimin. Er bremste ebenfalls ab und hielt sich an der Bande neben uns fest. „Ja, was gibt's denn?" Ich sah ihn fragend an. „Könntest du bitte V helfen? Ich würde ja gerne, aber er lässt sich nicht von mir helfen. Er ist vermutlich angefressen auf mich?" Ich runzelte die Stirn. „Warum denn?" „Ach, nicht so wichtig", erklärte er und sah mich erneut bittend an. „Klar, bin schon weg!", grinste ich und fuhr los.
Ich fragte mich, was zischen den beiden vorgefallen war. Sie waren doch angeblich unzertrennlich.....
In Gedanken versunken überquerte ich den ganzen Platz und blieb schließlich vor meinem gutaussehenden neuen Freund stehen. Ich streckte ihm die Hand entgegen und lächelte ihn freundlich an.
„Komm! Sonst wächst du hier noch fest?" Er blicke etwas grummelig auf und versteckte sein Gesicht hinterm Schal. „Ich schaff das alleine", beteuerte er schmollend und entfernte sich vorsichtig cm für cm vom sicheren Rand des Platzes. „Weißt du V?", fing ich an. „Als ich noch klein war, sind mein Papa und ich immer zu zweit Eis gelaufen! Er hat immer gesagt, wenn man jemand zweiten bei sich hat, fällt einem alles leichter!" Er schwieg.
Ich seufzte. „Mann kannst du ein Stimmungstöter sein, wenn du möchtest! So kenn ich dich ja gar nicht!" Grinsend schnappte ich seine rechte Hand und zog ihn vorsichtig in die Mitte des Platzes. Es überraschte ihn, denn er schwankte gefährlich hin und her. Doch nach einigen Sekunden hatte er die nötige Körperspannung gefunden und bewegte sich recht elegant übers Eis.
„Na siehst du?", meinte ich. „Geht doch!" Nun lachte auch er und ich bemerkte erst jetzt, dass er meine Hand immer noch fest umschlossen hielt. Gott sei Dank hatte ich bereits rote Wangen, denn sonst hätte man mir vermutlich sofort meine Verlegenheit angesehen. Schnell lies ich seine Hand los und drehte mich so, dass ich nun rückwärts vor ihm herfuhr. „Wann bist du da letzte Mal Eis gelaufen?", erkundigte ich mich und überwand die große Kurve, immer bereit V eine stützende Hand zu sein, falls er hinfallen sollte. „Ahh....das ist schon lange her!", lächelte er und wurde immer selbstsicherer beim Fahren.
„Hey, das wird ja immer besser!", lobte ich ihn überrascht. „Wer weiß, vielleicht wirst du nach deiner K-Pop Karriere ein bekannter....-WUMMS-
Mit voller Wucht knallte ich gegen einen Mann, der meine Bahn geschnitten hatte und ohne auf mich zu achten direkt in mich hineingelaufen war. Ich schrie auf und viel direkt in Vs Amre.
Überrascht fing er mich auf. Ich brachte ihn aber aus dem Gleichgewicht und so plumpste er unsanft auf den Boden und ich direkt auf ihn drauf. Unsere Gesichter waren kaum einen Zentimeter von einander entfernt. Angespannt hielten wir die Luft an. Alles in mir begann zu kribbeln....
Die Welt um uns herum bewegte ich plötzlich in Zeitlupe und es war, als würde die Zeit stehen bleiben. Ich starrte in diese großen braunen Augen und roch Vs Parfum, das ich schon in den letzten Tagen immer wieder wahrgenommen hatte.
Wir sahen einander bestimmt Sekunden lang in die Augen, als plötzlich eine Schneeflocke auf Vs Wange landete und sich augenblicklich durch Vs Körpertemperatur in einen Wassertropfen verwandelte. Immer mehr dicke weiße Flocken landeten auf uns.....
Im nächsten Moment schaffte ich es mich seinem Blick zu entreißen und rappelte mich auf. „Es...es tut mir ...äh....leid!", stotterte ich und stand auf. Nun kamen auch die anderen hinzu, die unseren kleinen Unfall anscheinend mitbekommen hatten. „Habt ihr euch verletzt?", erkundigte sich Jin. „Geht's euch gut?", fragte nun auch Jungkook. „Ja, ja alles.....OK!", murmelte V und musterte mich mit einem verwirrten Blick.
Jimin reichte ihm die Hand und half ihm auf. „Wie ist das denn passiert?", fragte J-Hope und überprüfte, ob ich mich irgendwo aufgeschürft hatte. „Ein Typ ist mir einfach so reingefahren", erklärte ich und konnte meinen Blick immer noch nicht von V lösen. „Ja, der hat einfach nicht aufgepasst", erklärte auch V gedankenverloren als er mir in die Augen sah.
Jimin und die anderen warfen sich vielsagende Blicke zu und signalisierten einander mit einem Handzeichen, dass sie sich jetzt verziehen sollten. „Wenn alles OK ist, können wir ja wieder weiterfahren!", meinte Jimin und zog die anderen mit sich mit.
Weiße, glitzernde Schneeflocken landeten auf meinen Haaren und meiner Kleidung. Eine fand sogar einen Rastplatz auf meiner Nase, wo sie sofort kondensierte. Es war richtig kitschig. Doch V und ich hatten uns immer noch keinen Zentimeter bewegt und starrten einander immer noch verwirrt an....
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Winterzauber (Taehyung Ff) - Teil 3
FanfictionNur noch 24 Tage bis Weihnachten. Es wird immer kälter, die Tage werden immer kürzer und schön langsam breitet sich die Weihnachtsstimmung aus. Aus den Geschäften dudelt Weihnachtsmusik und überall riecht es nach Lebkuchen und Punsch. Doch wir al...