Goldenes Glück

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„Willst du mir etwa drohen?", warf ich ihm entgegen und bemühte mich sichtlich mit gefestigter Stimme zu sprechen. Er lachte und seine Augen blitzten hinterlistig. „Nein, ich möchte dir nur sagen, dass es für Vs Gesundheit deutlich besser wäre, wenn du ihn ab jetzt links liegen lässt und ihm sagst, dass du wieder mit mir zusammen bist!"

Ich japste nach Luft. „Spinnst du Kai? Hast du sie noch alle?" Ich wollte ihn gerade eine Ohrfeige verpassen, als er meine Hand schnappte und diese wie ein Schraubstock im Griff hatte.
Nun verfinsterte sich sein Blick und er drückte mich mit roher Gewalt gegen die Wand. Das verrückte Lachen war mit einem Mal aus seinem Gesicht verschwunden.

„Ok, du scheinst wohl so blöd sein, das nicht zu verstehen, also formulier ich es noch einmal für ganz Dumme!", krächzte er und bohrte seine Fingernägel in meine Handgelenke. „Du wirst mit V Schluss machen und ihm das Herz brechen! Wenn du das nicht tust, wird es ihm schlecht ergehen! Hast du das verstanden?" Mein Herzschlag beschleunigte sich und ich versuchte mich von Kai loszureißen.

Es war unwirklich ihn so zu sehen. All die Jahre, in denen ich dachte, ich würde ihn kennen und nun hatte ich eine reisen Angst vor ihm. Meine Nackenhaare stellten sich auf, als er mir immer näherkam. Bis ich schließlich seinen Atem spüren konnte. Ich drehte schnell meinen Kopf zur Seite und kniff panisch die Augen zusammen. „Hast du verstanden?", knurrte er. „Trenn dich von ihm, oder ich bring ihn um!"

Bei diesen Worten zuckte ich zusammen. Seine Fingernägel bohrten sich immer weiter in meine Handgelenke, bis plötzliches etwas Warmes daran herunterlief. Ich kämpfte mit den Tränen. Mein Kopf pochte und ich sackte zusammen. „Ja", wimmerte ich mit zittriger Stimme. „Ja, ich hab' verstanden!" Die Tränen liefen mir nun übers Gesicht und meine Sicht verschwamm vor den Augen. Kai lächelte zufrieden und lies endlich von mir ab.

„Und dass das klar ist! Hintergeh mich nicht! Ich werde dich beobachten! Überall wo du hingehst!" Mein ganzer Körper zitterte und ich kauerte mich verstört in die Ecke. Kai ging gemächlich durch den Raum, bis er schließlich vor dem Glas mit den 24 Gründen stehen blieb.

„Was bitte ist DAS?" Er warf dem Glas einen abschätzenden Blick zu, nahm es in die Hand und beäugte es von alles Seiten. Er las das Etikett laut vor, dass ich am Deckel des Glases platziert hatte. „24 Gründe, warum ich dich liebe!"

Er zog sarkastisch die Unterlippe vor und schlug übertrieben die Augen auf. „Oooch, ist das nicht romantisch!", säuselte er. „Bitte stell das wieder hin", schluchzte ich. „Das.....das....bedeutet mir echt viel!" Er lachte hinterhältig und streichelte sanft über das kalte Glas. „Ein Grund mehr dich vor dem Fehler zu bewahren, das hier herzuschenken!" Kai warf mir kurz einen verabscheuenden Blick zu, dann lies er es los.

Meine Augen weiteten sich ich sprang auf. Meine Hand griff nach dem Glas, doch ich war zu langsam. Voller Entsetzen musste ich beobachten wie das Marmeladenglas am Boden aufkam und in hundert kleine Teile zersprang. Das Geräusch war grausam. Es versetzte mir einen Schmerz, als all die harte Arbeit sich in Scherben verwandelte. Wortlos starrte ich darauf.
Das war der Zeitpunkt, an dem ich aufgab. Ich konnte nicht mehr. Ich hatte Angst. Angst vor Kai und Angst V zu verlieren.........

-währenddessen in der Wiener Innenstadt-

Vs Sicht:

Shoppen in Wien war einfach himmlisch. So viele Geschäfte und an jeder Ecke gibt es etwas Neues zu entdecken. Die Weihnachtsbeleuchtung in den Einkaufsstraßen verpasste dem Ganzen etwas Ruhiges Besinnliches und versetzte mich gleich in Weihnachtsstimmung.

Sofie und Jimin waren zwar keine wirkliche Shopping-Unterstützung, doch ich genoss die Zeit mit meinen Besten Freunden. Und mal ganz nebenbei. Ich glaube, die Hauptmotivation mit mir einkaufen zu gehen, waren eigentlich die vielen Essensstände gewesen, denn Sofie und Jimin probierten sich wortwörtlich durch die Straßen und Gassen.

„Hier hast du das hier schon probiert?", schmatze Jimin und steckte Sofie eine heiße Kartoffel mit etwas Soße in den Mund. Sie kaute und riss begeistert die Augen auf. „Mhmmmm, mann ist das gut!" „Aber meine Maroni schmecken auch fantastisch!" Sie hielt ihm die Tüte vor die Nase und er griff grinsend hinein.
„Ist euch noch gar nicht schlecht?", fragte ich verwundert und steuerte den nächsten Laden an. „Ne", mampften beide im Chor und beschäftigten sich weiter mit ihrem Essen. Ich verdrehte die Augen und öffnete die Tür.

Bis jetzt hatte ich zwar noch nicht das Richtige für Emilia gefunden, doch ich war mir sicher hier würde ich fündig werden. Es war ein kleiner verträumter Schmuck-Laden im Hinterhof einer Gasse. Mir gefiel es hier.

„Hello!", grüßte ich auf Englisch, als ich den Laden betrat. Eine ältere Dame stand hinter der Kassa und lächelte mir freundlich zu. Ich sah mich um. Es gab hier viele kleine filigrane Ohrringe und Armbänder. Genau das richtige für Emilia wie ich fand. Sie war nicht der Typ Mädchen, der auffälligen protzigen Schmuck trug, ganz im Gegenteil, sie besaß hauptsächlich elegante, unauffälliges Accessoires, die trotzdem gut ihre Persönlichkeit unterstrichen.

„Suchst du Ohrringe?", schmatze Sofie hinter mir und sah mir über die Schulter. „Nein, eine Kette", murmelte ich. „Aber, sie muss.." „....besonders sein! Ist schon klar!", vollendete Jimin meinen Satz und legte mich grinsend einen Arm um die Schulter. „Bei dir ist immer alles einzigartig! Wir kennen dich doch mittlerweile schon ganz gut", schmunzelte mein bester Freund und vertiefte sich in das weitläufige Angebot von Ketten.

„Hier! Was hältst du davon?", erkundigte sich Sofie und hielt mir eine kleine Herzkette entgegen. Ich überlegte kurz. „Mhmmm, nein, dass ist du klassisch!" „Und was ist mit der?", Jimin zeigte mir eine kleine Sternenkette in der die Buchstaben S und V eingeritzt waren. „Nein", erklärte ich kritisch. „Die ist zu kitschig. Sofie und Jimin warfen sich vielsagende Blicke zu. „Mann, bist du wählerisch!" Sie grummelten noch etwas vor sich hin, dann setzten sie ihre Suche fort.

Meine Augen überflogen das Angebot bis sie schließlich auf einer kleinen goldenen Kette hängen blieben, die wie ein vier-blättriges Kleeblatt geformt war. „Die ist es", murmelte ich fasziniert und nahm sie vom Ständer. Sie war wunderschön und glitzerte im Licht, wenn man sie hin und her bewegte. Ich stellte mir vor, wie sie an Emilia aussehen würde und musste lächeln, als ich sie mir damit vorstellte.

„Leute ich hab sie!", grinste ich und zeigte sie stolz meine Freunden. „Ja, die passt zu ihr", lächelte Sofie und griff nach der Kette. „Gute Wahl, Hyung!", meinte Jimin und klopfte mir auf die Schulter. „Ich geh schnell zahlen", grinste ich glücklich. „Ja, wirklich!", lachte Jimin. „Ich hab schon einen riesigen Hunger!" Es zeige auf seinen Bauch und sah mich weinerlich an. „Als ob", lachte ich nur und ging zur Kassa.


Winterzauber (Taehyung Ff) - Teil 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt