-Karaoke Bar-
Vs Sicht:
Wir gingen in die kleine Karaokebar und stampften fröstelnd unsere vollgeschneiten Stiefel auf der Matte ab. „Es ist arschkalt", klapperte J-Hope mit den Zähnen und hängte seine Jacke auf der Garderobe auf. „Ja, aber dafür schneit es wieder", argumentierte Jimin und zog sich die Haube vom Kopf. „Es gibt hier Kakao und Tee was wollt ihr?" Ich studierte weiter die Speisekarte und wartete auf eine Antwort meiner Freunde. „Kakao", meinten alle geleichzeitig und lachten los.
„OK, bin gleich wieder da", grinste ich und zischte zur Bar, um meine Bestellung aufzugeben. Als ich voll bepackt mit sechs Tassen dampfenden Kakao wiederkam, standen plötzlich alle auf und nahmen gierig die Tassen vom Tablet. Zufrieden ließen wir uns auf die Couch fallen und nippten an der süßen Flüssigkeit. „Wie hast du das eigentlich bestellt?", wollte Jin wissen und kuschelte sich in eines der weichen Kissen, die neben ihm lagen. „Mit Händen und Füßen", grinste ich. Die anderen lachen und machten ulkige Bewegungen nach, die mich wohl darstellen sollten, wie ich die Kakaos geordert hatte. „Zeit, dass Emilia kommt! Die Bedienungsanleitung für die Karaoke-Station können wir nämlich nicht entziffern", stellte J-Hope fest und legte das kleine Heft enttäuscht zu Seite. „Sollte sie nicht schon längst da sein?"
„Vielleicht, hat sie die U-Bahn verpasst?", meinte Jin und sah auf seine Armbanduhr. „Ja, sie ist bestimmt gleich da", lächelte Jungkook und legte seine Füße auf den Couchtisch. „Hey, Käsefüße runter vom Tisch", schimpfte Jin. Jungkook aber, sah ihn nur frech an und streckte ihm die Zunge raus. „Hey, du!" Jin versuchte über Jimin und mich hinweg nach Jungkook zu greifen, doch wir kitzelten ihn solange, bis er aufgab.
Plötzlich sprang die Tür auf und ein verschneites, von Tränen triefendes Mädchen stand in der Tür. „Emilia?" Entsetzt stellten alle ihre Tassen ab und eilten zu dem Häufchen Elend, um sie zu stützen. „Was ist passiert?", fragte ich besorgt und wischte ihr die Tränen mit meinem Ärmel vom Gesicht. Sie schniefte und ging auf wackligen Knien zu Couch. „Ich.....schnief......ich......hab mit Kai Schluss gemacht!" Wir warfen uns vielsagende Blicke zu und machten uns daran ihr wie ein eingespieltes Team, die Jacke, den Schal, die Haube und die Schuhe auszuziehen, wickelten sie in eine dicke Decke und drückten ihr eine Tasse Kakao in die Hand.
„So, und jetzt mal ganz langsam!", meinte ich und setzte mich neben sie auf die Couch. „Was ist passiert? Und warum weinst du? Ich dachte du wolltest ihn unbedingt loswerden." „Ich bin ja auch froh, dass ich ihn los bin", wimmerte sie und schnäuzte sich in ein Taschentuch, das Jin ihr reichte. „Ja und wo ist da das Problem?", grübelte Jimin und legte die Stirn in Falten. Ihr stiegen wieder die Tränen in die Augen und ich legte ihr schnell eine Hand auf den Rücken, was sie zumindest etwas beruhigte. „Als ich vorhin nach Hause kam hab ich ihn erwischt!" „Wobei", wollte J-Hope wissen. „Er hat mit einer anderen in meinem Bett geschlafen. Und ich bin genau in dem Moment hineingekommen!"
Die anderen Jungs verzogen schmerzverzerrt ihr Gesicht und auch mir war das Entsetzen deutlich anzusehen. „Auuu, das tut weh", murmelte Jin und legte mir tröstend eine Hand auf das Knie. „Und dann.....dann.....schnief....hat sich auch noch herausgestellt, das er bereits seit zwei Jahren was mit ihr hat!"
Jetzt hätte man eine Stecknadel fallen hören können.
Geschockte klappte Jin und J-Hope die Kinnlade herunter. Ich aber, ballte die Fäuste und in mich kochte die Wut hoch. „Wenn ich den erwische", knurrte ich zähneknirschend und wollte gerade aus dem Zimmer stürmen, als sie mich am Handgelenk zurückhielt. „Lass es V, es hat doch keinen Sinn!"
Sie sah mich flehend mit ihren großen braunen Reh-Augen an und ich setzte mich augenblicklich wieder. Nun aber lächelte sie. Aber wisst ihr was das Gute an der ganzen Sache ist?", fragte sie und wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln. „Jetzt muss er ausziehen und wir haben endlich unsere Ruhe." Sie lächelte uns an und wartete auf unsere Reaktion.
„Weißt du was", meldete sich Jungkook plötzlich und legte Emilia tröstend eine Hand auf die Schulter. „Ich konnte den Typen von Anfang an nicht ausstehen!" Als Emilias Mundwinkel zu zucken begannen, prusten wir alle los und heilten uns die Bäuche vor Lachen.
Schließlich wechselte sie das Thema. „Hey, wer von euch hat eigentlich den Kakao bestellt?" Alle zeigten auf mich und ich wurde augenblicklich rot. „Warum überrascht mich das nicht", lächelte sie und sah mir verliebt in die Augen. Mein Herz begann wie wild zu pochen ich lehnte mich glücklich zurück. „Kannst du uns zeigen wie man die Karaoke-Station einstellt", bat J-Hope und reichte ihr die Anleitung. Sie lachte auf. „Ach, das ist einfacher als es aussieht. Man muss einfach den Fernseher aufdrehen, den Rest haben schon die Mitarbeiter für dich eingestellt!" Ein Raunen ging durch den Raum. Und Jungkook warf J-Hope einen Blick zu der wohl sagen sollte: „Man Hyung, da hättest du aber auch drauf kommen können!" J-Hope zuckte nur mit den Achseln und ich musste grinsen.
„Auf Koreanisch?", erkundigte sich Emilia, als sie die Einstellungen festlegte. „Ja, bitte", meinten wir im Chor. „Dabei würde euch ein bisschen Englisch Training gar nicht schaden", ärgerte uns Emilia und legte ihre Füße auf den Couchtisch.
Empört richtete sich Jungkook auf du rüttelte an Jins Arm. „Da, siehst du sie macht das auch. Warum darf sie das?" „SIE, hab ich nicht aufgezogen und erzogen!", meinte Jin knapp und bemühte sich sichtlich nicht laut loszulachen. Schmollend verkreuzte unser jüngster die Arme vor der Brust und zog die Unterlippe vor. „Manno, das ist so unfair!"
Ich seufzte erleichtert und lehnte mich nach hinten in die weichen Polster der Couch. Emilia reichte Jimin die Fernbedienung. „Da, such dir was aus!" Interessiert scrollte er durch die Songs und überlegte, was ihm bekannt war. Auch Emilia schien müde zu sein, denn sie gähnte und schnappte sich ein Kissen. Das legte sie auf meine Schulter und ihren Kopf darauf. „Ich hoffe das stört nicht", meinte sie verlegen. „Nein, nein", erwiderte schnell und wandte den Blick ab, sodass sie nicht sehen konnte, wie rot ich wurde.
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Winterzauber (Taehyung Ff) - Teil 3
FanfictionNur noch 24 Tage bis Weihnachten. Es wird immer kälter, die Tage werden immer kürzer und schön langsam breitet sich die Weihnachtsstimmung aus. Aus den Geschäften dudelt Weihnachtsmusik und überall riecht es nach Lebkuchen und Punsch. Doch wir al...