Emilias Sicht:
Mein Körper fühlte sich an wie gelähmt. Ich war hin und her gerissen. V kam mir immer näher und die Berührung seiner Hände auf meinen Wangen löste ein Prickeln auf meinem gesamten Körper aus. Ich starrte ihn an und beobachtete, wie er langsam immer näher kam. Als er plötzlich die Augen schloss packte mich das schlechte Gewissen und die blanke Panik.
Ich tauchte ab.
Jimins Sicht:
„Hey, da sind sie ich hab' sie gefunden!", rief ich den anderen zu und wies auf die Stelle hinter dem Wasserfall. Ich watete durch das Becken bis zu meinem Freund, der verwirrt auf das Wasser starrte. Ich runzelte die Stirn. „V, alles OK?" Er schien mich gar nicht zu hören und hob nicht mal den Kopf. „Hyung, was ist los?", fragte ich nun etwas lauter und bestimmter.
Besorgt rüttelte ich ihn an der Schulter. „Wie?...Was?....Wer?..." V schreckte hoch und sah mich geschockt an. In seinen Augen sah ich tiefe Enttäuschung und einen Hauch von Wut. „Was ist passiert?", fragte ich diesmal langsam und deutlich und warf ihm einen eindringlichen Blick zu.
Plötzlich kamen die anderen dazu und Jin klopfte dem perplexen V auf die Schulter. „Mann, habt ihr was verpasst! Das war der Wahnsinn! Da war so eine Rutsche, die......" Aber dann stoppte er als neben uns blubbernde Luftblasen aufstiegen und jemand aus dem Wasser auftauchte.
Überrascht machte er einen schnellen Schritt zur Seite und quiekte auf. Emilia japste nach Luft und strich sich die klatschnassen Haare aus dem Gesicht. Sie kräuselte die Nase und wischte sich das salzige Wasser aus dem Gesicht.
„Du warst tauchen? Hier?", erkundigte sich Jungkook verwundert und deutete auf das salzige Wasser. „Ich...äh...ich....naja, ich war schon immer eine kleine Wasserratte", argumentierte sie stotternd, doch ich nahm ihr diesem Grund beim besten Willen nicht ab. Sie warf V einen entschuldigenden Blick zu, aus dem ich irgendwie nicht schlau wurde. Er aber, biss sich nur verärgert auf die Unterlippe und drehte sich weg.
„Ich geh ins Schimmerbecken! Kommt wer mit?", murmelte er und richtete seine Haare, was er immer tat, wenn er unsicher war und ihm eine Situation unangenehm war. Ich studierte ihn besorgt. Was war nur wieder zwischen den beiden vorgefallen? Ich seufzte. „Klar, bin dabei!" „Wir sind weg!", meinte V knapp und drehte sich um, ohne Emilia auch nur noch eines Blickes zu würdigen. Oh, oh, das musste was Schlimmes gewesen sein.
-in der Umkleidekabine-
Emilias Sicht:
Die Schuldgefühle zerfraßen mich innerlich. Ich hatte so ein verdammt schlechtes Gewissen...... Aber wenn ich ehrlich war, wusste ich gar nicht, wegen wem. Zum einen tat mir V leid und ich bereute es ihn nicht geküsst zu haben. Hätte ich auf mein Herz gehört, hätte ich das vermutlich auch getan. Ich meine, mein ganzer Körper hat sich zu ihm hingezogen gefühlt, aber mein Kopf und mein Gewissen haben mich davon abgehalten. Ich führe schließlich eine Beziehung. Und ich möchte bestimmt keine Freundin sein, die so hinterhältig ist und ihren Freund betrügt.
In mir kochte Wut und Verzweiflung. Was sollte ich bloß machen? Wütend schlüpfte ich in meine Socken und starrte in den Spiegel. Was war nur falsch mit mir?
Die gesamte letzte Zeit nach dem Vorfall, hatten V und ich damit verbracht uns anzuschweigen. Er ignorierte mich und ich wusste nicht, wie ich ihm das erklären sollte. Er wusste schließlich noch nicht einmal, dass ich einen Freund hatte. Ich hätte es ihm sagen sollen. Es war ein Fehler gewesen ihm das vorzuenthalten.
Jungkook, Jin und J-Hope sind mit mir letztendlich, als Jimin und V fort waren, für die restliche Zeit in die Sauna Welt gegangen. Es war gut für mich, denn der heiße Dampf lenkte mich von meinen wirren Gedanken ab und machte den Kopf frei. Noch dazu hatten wir ziemlich viel Spaß. Sie erzählten mir, wo sie herkamen, und wie sie zum K-Pop Idol geworden sind.
Wenn ich ehrlich bin, kenne ich mich bis jetzt nicht ganz mit dem System aus, das da dahintersteckt. Mir ist auch noch nicht klar, wie bekannt sie eigentlich sind, denn mir sagte BTS genau nichts. Doch was ich erfuhr war, dass sie alle den selben Traum hatten. Nämlich durch Singen und Tanzen (bzw. rappen) etwas in der Welt zu verändern....
Schnell schnappte ich mir meine schwarzen Boots und schlüpfte hinein. Ich sah auf meine Armbanduhr. Noch 10 Minuten, dann müssten wir draußen sein, sonst zahlen wir noch Strafe. Ich schloss die Umkleidekabine hinter mir und sah den Gang entlang, wer schon aller fertig war.
„Können wir?", fragte ich und schulterte die gestreifte Badetasche. „Ja, alle da!", lächelte Jimin und zählte noch einmal durch. Ich lies meinen Blick ebenfalls über die Jungs schweifen und suchte nach V. Ich entdeckte ihn ganz hinten, etwas abseits. Er hatte den Kopf gesenkt und sich seine Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Ich versuchte verzweifelt Augenkontakt zu erhaschen, um aus seinen Blicken schlau zu werden, doch er drehte sich augenblicklich weg.
-10 Minuten später-
Vs Sicht:
Fertig ausgecheckt und ermüdet von dem Thermenaufenthalt, warteten wir fröstelnd an der Bushaltestelle auf den Bus, der uns zurück in die Innenstadt bringen sollte. Der Schnee lag, trotz steigender Temperaturen immer noch und glitzerte uns freudig entgegen. Ich hatte verflucht noch einmal, keine Lust auf die Weihnachtliche „wir-haben-uns-alle-lieb-Stimmung", die bei den anderen vier schon komplett angekommen war und zog mir meine Kapuze tiefer ins Gesicht.
Jungkook und Jin formten mit bloßen Händen Schneebälle und schossen sich lachend gegenseitig damit ab. Ich verdrehte die Augen und grummelte in mich hinein. „Weihnachten kann mir gestohlen bleiben", murmelte ich und wollte mir gerade meine Kopfhörer in die Ohren stecken, als Emilias Handy zu läuten begann.
Sie griff in ihre Jackentasche, zog es heraus und musterte die Rufnummer. Sie atmete tief durch und legte seufzend auf. Sie sah traurig aus. Aber das war ich auch. Wie konnte sie mich nur so bloßstellen. Ich hatte all meinen Mut zusammengenommen und sie tauchte einfach ab. Ich fühlte mich einfach verarscht.....
Es klingelte erneut. Sie kramte ihr Handy wieder hervor und stöhnte genervt, als der Bildschirm aufleuchtete. „Scheint wichtig zu sein", meinte J-Hope. „Nimm doch ab!" Sie legte die Stirn in Falten und hob ab. „Was gibt's", fragte sie etwas wirsch. ........ „Ja, ich hab dir das Essen in den Kühlschrank gestellt." ........ „Ja, deine Wäsche liegt vor dem Schrank!" ........... „Wo dein Lieblingshemd ist? Ich hab' keine Ahnung, Kai! Vielleicht in deinem Kasten, da wo es immer hängt!"......."Ich komme um 18:00 Uhr nach Hause!"......."Könntest du bitte...?"...."Nein, kannst du nicht?"......."Hab ich mir ja gedacht!"....."OK, na dann bis nachher!"
Sie legte abrupt auf und verstaute das Handy in ihrer Tasche. „Wer war das?", fragte Jungkook, der mittlerweile die Schneeballschlacht gegen Jin beendet hatte. „Das war mein Freund", sagte sie kaum hörbar und schloss für einen Moment die Augen.
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Winterzauber (Taehyung Ff) - Teil 3
FanfictionNur noch 24 Tage bis Weihnachten. Es wird immer kälter, die Tage werden immer kürzer und schön langsam breitet sich die Weihnachtsstimmung aus. Aus den Geschäften dudelt Weihnachtsmusik und überall riecht es nach Lebkuchen und Punsch. Doch wir al...