-im Restaurant-
Vs Sicht:
Als uns Emilia und die anderen entgegenkamen, zog ich schnell meine Hand aus der Jackentasche. Ich wollte schließlich nicht, dass sie erfuhr, dass ich gerade ihr Weihnachtsgeschenk in meiner Tasche trug.
Grinsend ging ich zu ihr und wollte ihr einen Kuss auf die Lippen drücken, doch sie wich mir aus und schloss mich in eine kurze Umarmung. Verdattert drückte ich sie an mich. „Hey, und wie siehts in der Wohnung aus? Alles wieder an seinem Platz?" Sie löste sich von mir und starrte emotionslos an mir vorbei. Sie konnte mir nicht in die Augen sehen. Das verwirrte mich. Ihre sonst so funkelnden Reh-Augen, hatten den Schimmer verloren und wirkten nun wie kalte braune Steine.
„Ja, es ist wieder alles da, wo es hingehört", meinte sie nur knapp und starrte dann auf den Boden vor ihren Füßen. Die anderen musterten die Szene und warfen sich fragende Blicke zu. Jin befreite uns schließlich aus dieser beklemmenden Situation und schlug vor:" Kommt, lasst uns reingehen. Sonst frieren wir hier noch fest!" Alle nickten und folgten ihm ins warme Restaurant.
In meinem Kopf arbeitete es. Was war geschehen? Hatte ich etwas falsch gemacht? Ging es ihr nicht gut? War sie vielleicht krank? All diese Fragen spukten in meinem Kopf herum, doch ich konnte mir einfach keinen Reim auf ihr Verhalten machen.
Das Essen schmeckte gut, doch irgendwie hatte ich nun keinen Hunger mehr. Ich versuchte während des Essens ständig Emilias Blick zu erhaschen, doch sie wich mir einfach aus. Es versetzte mir einen kleinen Stich im Herz. Es war als wollte sie mich ignorieren. Nicht ein Lachen huschte in dieser Zeit über ihr hübsches Gesicht und nicht einmal wandte sie sich an einen von uns. Sie starrte einfach stumm auf ihr Essen und stocherte in diesem herum.
Jimin zog mich sachte am Pulli. „Was ist passiert?", flüsterte er und nickte in Emilias Richtung. „Seh' ich so aus, als würde ich das wissen!", flüsterte ich zurück und spießte genervt eine Tomate auf meine Gabel auf. Jimin seufzte und beugte sich erneut in meine Richtung. „Sprich nachher doch mal mit ihr! Vielleicht liegt ihr etwas am Herzen!" Ich nickte. „Ja, du hast vermutlich Recht!" Ich widmete mich wieder meinem Essen, doch ich musste die ganze Zeit zur ihr herüber sehen....
Xenias Sicht:
Ich war verwirrt. Was war denn nun los. Kein Kuss für V von Emilia? Keine freundliche Begrüßung? Ist etwas zwischen den beiden vorgefallen? Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Irgendwas war hier im Busch! Ich stupste Sofie unterm Tisch an. Sie sah mich fragend an und ich nickte in Vs und Emilias Richtung. „Siehst du das auch?" Sie seufzte. „Ja, komisch! Findest du nicht auch?" „Das kannst du aber laut sagen!", flüsterte ich zurück.
Jins Sicht:
Die Spannung, die am Tisch herrschte, konnte man förmlich spüren. Nicht nur, dass ich mein Essen deshalb nicht richtig genießen konnte, nein ich wurde auch noch dauernd von flüsternden Menschen um mich herum abgelenkt. V tuschelte mit Jimin, Xenia beugte sich zu Sofie und Jungkook und J-Hope, Namjoon und Suga warfen sich fragende Blicke zu. Ich fühlte mich wie das letzte Rad am Wagen, und das gefiel mir gar nicht.
Irgendwann reichte es mir. „Stopp! Hört auf damit! Wir sind Freunde, sitzen an einem gemeinsamen Tisch und wechseln kein nettes Wort miteinander. Was ist denn los mit euch?" Ich sah fragend in die Runde, doch keiner machte auch nur eine Anstalt, um zu antworten. Das machte mich wütend. „V, Emilia! Warum schaut ihr so drein? Ich dachte, wenn man verliebt ist, lacht man dauernd und schwebt auf Wolke sieben?"
Die beiden sahen ertappt auf und ich wusste, dass ich damit genau ins Schwarze getroffen zu haben. Ich merkte wie unangenehm das Emilia war, denn nun starrten sie alle gespannt an.
Nervös wischte sie sich die Haare aus dem Gesicht. „Ich......ähm......ich....." Stotternd sah sie plötzlich in Vs Richtung. Dann sprang sie von ihrem Platz auf und rannte aus dem Restaurant. Überrascht starrte ich ihr nach. „Hab' ich was falsches gesagt?", stammelte ich peinlich berührt und sah zu V.
Auch er stand auf und legte seine Serviette neben den Teller. „Entschuldigt mich bitte! Ich bin gleich wieder da!"
Emilias Sicht:
Ich rannte aus dem Restaurant heraus. Ich war den Tränen nahe und voller Wut. Paranoid sah ich mich um. Hinter welchem Balken könnte Kai stehen? Sah er mich von hier aus überhaupt? Panisch, kontrollierte ich mögliche Verstecke in der nahen Umgebung, doch ich konnte nichts Verdächtiges entdecken.
Mein Herz schmerzte und ich drückte instinktiv eine Hand auf die Brust. Es tat so weh, V ignorieren zu müssen. Ich würde ihm am liebsten um den Hals fallen und ihm sagen, dass ich ihn nie wieder verlassen wolle, aber das konnte ich nicht. Ich konnte ihn nicht dieser Gefahr aussetzten. Nein, ich würde bestimmt nicht noch einmal sein Leben riskieren!
Plötzlich legte jemand eine Hand auf meine Schulter und riss mich herum. „Emilia! Was ist los mit dir?" V sah mich aus großen traurigen Augen an. Er wirkte so verwirrt und niedergeschlagen. „Tae, ich....ich..." Ich brach mitten im Satz ab und wandte mich ab. Ich durfte jetzt nicht weinen. Ich durfte jetzt nicht einknicken. Ich musste stark bleiben. Es war das Beste. Das Beste für V, das Beste für alle anderen.
Ich drehte mich wieder um und sah V an. Ich riss mich zusammen und bemühte mich nicht die Kontrolle über meine Gefühle zu verlieren. „Hey! Du kannst mir alles sagen, wenn es dir nicht gut geht!" Er legte die Hand auf meine Wange und wollte mich an sich drücken, doch ich stieß ihn zurück. „Nein.......bitte nicht!", stammelte ich leise. „Bitte geh weg!" Er lachte verletzt auf. „Aber......warum.....was hab ich den getan?" Tränen sammelten sich in meinen Augen. „Nichts", gab ich zurück. „Du hast nichts getan!" Er musterte mich verwirrt.
„Bitte, denk nicht es liegt an dir! Es ist alles meine Schuld", schluchzte ich. Er stand nur einen Schritt von mir entfernt und ich würde gerade nichts lieber tun, als ihn fest an mich drücken. Er sah so verletzt und hilflos aus, dass es mir das Herz zerriss. „Emilia!", versuchte er es noch einmal. „Emilia, ich weiß immer noch nicht wovon du redest!" Ich schwieg und starrte an V vorbei. Und da sah ich ihn. Er saß auf einer Straßenbank und starrte und beide interessiert an.
Als Kai meinen Blick bemerkte deutete er auf V und machte eine Handbewegung, als würde er sein Genick brechen wollen. Erschrocken zuckte ich zusammen. „Emilia?" V kam wieder einen Schritt auf mich zu, doch ich wich ihm aus. „Emilia, sag doch was!" Ich merkte, wie auch er schön langsam verzweifelte. Auf seiner Stirn hatte sich eine sorgenvolle Falte gebildet und er versuchte andauernd zu mir durchzubrechen.
Noch einmal sah ich zu Kai, dann wandte ich mich zurück an V. Noch einmal atmete ich tief durch und eine heiße Träne tropfte in den Schnee. „Tae.................ich........ich......mach Schluss mit dir! Ich liebe dich nicht.........und...........und ich werde auch nicht mit dir nach Seoul ziehen!"
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Winterzauber (Taehyung Ff) - Teil 3
FanfictionNur noch 24 Tage bis Weihnachten. Es wird immer kälter, die Tage werden immer kürzer und schön langsam breitet sich die Weihnachtsstimmung aus. Aus den Geschäften dudelt Weihnachtsmusik und überall riecht es nach Lebkuchen und Punsch. Doch wir al...