5. Dezember
-bei Emilia zuhause-
Emilias Sicht:
Ich wachte auf und sah aus dem Fenster. Draußen entdeckte ich die dicke Wolkendecke und bis jetzt hatten noch keine Sonnenstahlen den Weg hindurch gefunden. Es schneite und ich hatte das Gefühl, es könnte heute noch einen heftigen Schneesturm geben. Ich drehte mich zur anderen Seite und merkte überrascht, dass Kai zur Abwechslung mal noch hier war und nicht direkt um 6:00 Uhr außer Haus gestiefelt war.
„Guten Morgen Baby", gähnte er und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Nanu, was war denn nun los? Träumte ich. Zur Kontrolle zwickte ich mich leicht in den Arm. Nein, das hier war echt....
Mein Freund hatte mir einen guten Morgen gewünscht und mich geküsst, hatte ich etwa Geburtstag? So nett war er sonst nie! Aber wartet..........das macht er doch sonst nur, wenn er ein schlechtes Gewissen hat!
Ich dachte fieberhaft nach. Was konnte passiert sein, dass ER ein Schuldgefühl mir gegenüber bekommen hatte?
Apropos Schuldgefühl. Ich denke keiner kennt sich damit besser aus, als ich seit gestern. Jetzt wusste er also, dass ich einen Freund hatte... War doch klar, dass das herauskommen würde. Ich hätte es ihm schon von Anfang an sagen sollen. Aber ich hatte nicht nur Schuldgefühle, ich bereute es auch noch. Ich mochte V....... Nein, halt! Ich glaube ich hatte mich in ihn verliebt.....
-in Jimins und Vs Hotelzimmer-
Vs Sicht:
Leise Regentropfen trommelten an mein Fenster und draußen tobte ein eisiger Schneesturm. Seit heute Morgen lag ich nun schon in meinem Bett und kritzelte gedankenverloren auf meinem Block herum. Der einst dampfende Früchte Tee, den mir Jimin ans Bett gebracht hatte, war längst ausgekühlt und konnte mir nun gestohlen bleiben. Fröstelnd kuschelte ich mich in meiner Decke und schloss für einen Moment die Augen.
Heute war Freitag und Emilia arbeitete vormittags wieder in dem kleinen Cafe. Deshalb haben wir unser Programm heute erst nachmittags angesetzt. Doch wenn es nach mir gehen würde, könnte es auch komplett ausfallen. Ich hatte keine Lust sie zu sehen.....
Es war mir so peinlich was geschehen war. Jedes Mal, wenn sie mich ansah, würde ich am liebsten im Boden versinken.....
Wut kochte in mir hoch. Und....sie hatte wirklich einen Freund. Hatte sie etwa nur mit meinen Gefühlen gespielt? Fand sie es lustig mich so bloßzustellen. Allein der Gedanke an sie schmerzte und versetzte mir einen Stich ins Herz. Endlich hatte ich ein Mädchen gefunden, von dem ich dachte, es würde mich mögen, ohne zu wissen, dass ich ein berühmter K-Pop Star bin. Aber nix da. Nun stellt sich doch wirklich heraus, dass ich nur ein Spielzeug für sie war, das bloß ihrer Unterhaltung diente.
Ich lies den Block sinken und legte den Tisch zur Seite. Was für ein beschissener Tag heute nur war...
Emilias Sicht:
Meine Gedanken überschlugen sich. Ich kannte mich kein Stück mehr aus. Kai hatte mir heute Morgen doch tatsächlich Frühstück gemacht. Er hat auch seine Wäsche selbst gewaschen und noch dazu an den Wäscheständer gehängt. Er hat sie dafür interessiert, was ich heute vorhatte und mich über die Jungs ausgefragt. Auf meine Frage hin, warum er sich plötzlich für all das interessierte, meinte er bloß, dass ihm seine Freundin nun Mal wichtig war.
Mit einem „wir sehen uns heute um 18:00 Uhr", hatte er sich schließlich verabschiedet und mir einen Kuss auf die Stirn gedrückt. Es war einfach nur gruselig.... War er überhaupt noch derselbe Mensch?
Eigentlich sollte ich mich freuen. In mir erwachte seid langem wieder ein Funken an Hoffnung, dass unsere Beziehung sich vielleicht doch noch zum Guten wenden konnte. Ich war so lange betrübt darüber, dass mein Liebesleben den Bach runter war und nun schien alles wieder beim Alten zu sein? War das überhaupt möglich?
Grübelnd stapfte ich durch den glitzernden Neuschnee und bahnte mir einen Weg durch die Menschenmassen zum Cafe. Mein Leben war wirklich eine Achterbahnfahrt an Gefühlen. Manchmal hatte ich das Gefühl ich würde selbst nicht mehr wissen, was ich nun eigentlich will! Ich seufzte. „Man ist die Liebe kompliziert!"
-am Ende meiner Schicht im Cafe-
Ich warf einen Blick auf meine Armbanduhr. Die Jungs hatten gemeint, sie würden mich hier um 13:30 Uhr abholen. Unser Programm für heute: Shoppen, Kino und Essen gehen. Es war eher ein Notfallprogramm, denn bei dem Wetter, konnte man draußen sowieso nicht anderes mehr machen. Momentan war das Cafe quasi leer, also machte ich mich daran Tische zu putzen und etwas Ordnung in die Aufstellung des Geschirrs zu bringen.
Plötzlich klingelte die Türglocke und sechs Männer betraten das Cafe. Freundlich winkte ich ihnen entgegen. Sie waren es. Anfangs war ich so abgelenkt von dem trübselig dreinschauenden V, dass ich den sechsten Mann hinter ihnen gar nicht wahrnahm. So war ich umso überraschter, als dieser auf mich zukam und mir einen Kuss zur Begrüßung auf die Lippen drückte. „Kai?", fragte ich verdattert. „Was machst du denn hier?" „Ich hab frei bekommen", meinte er. „Und da dachte ich, ich könnte dich doch mal bei deiner Arbeit begleiten." Ich runzelte verwirrt die Stirn. Das war definitiv ein Traum!
Die anderen sahen uns überrascht an. Überrumpelt meinte ich: „Ähn...ah....das ist mein Freund...äh Kai!" Nach kurzem Zögern streckten sie ihm schließlich die Hand entgegen. Sie begrüßten ihn übertrieben freundlich und er setzte dabei so ein komisches, schmalziges Grinsen auf. Auch V gab ihm die Hand, wirkte dabei aber, wie ein eingeschüchtertes kleines Kind. „Was ist den los?", fragte Kai, als ihm V die Hand reichte. „Habt ihr Asiaten keine Kraft, oder wie?" Dabei deutete er auf Vs Arme und ahmte seine Schwäche pantomimisch nach. Doch an ihren Gesichtern sah ich ganz deutlich, dass sie das sehr wohl verstanden hatten.
Verärgert stieß ich ihm den Ellbogen in die Rippen. „Lass das", nuschelte ich und warf den anderen einen entschuldigenden Blick zu. Nun lachten sie nicht mehr, sondern warteten darauf, dass ich das Wort für sie ergriff. „Also...", versuchte ich Kai irgendwie abzuwimmeln. „Ich will dir keine Umstände machen, du musst nicht mit uns mitgehen! Ich mein, das ist doch nicht deine Arbeit, sondern meine und wir sehen uns doch sowieso heute Abend um 18:00 Uhr, oder?" Ich warf ihm einen sorgenvollen Blick zu und versuchte ihm damit anzudeuten, doch bitte zu gehen.
Er stemmte die Arme in die Seite und musterte V und die anderen. „Nein, nein. Ich mache das gerne. Und ich glaube, dass kann ein recht lustiger Nachmittag werden!" Amüsiert lächelte er in die Runde. „Das will ich mir doch nicht entgehen lassen!"
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Winterzauber (Taehyung Ff) - Teil 3
FanfictionNur noch 24 Tage bis Weihnachten. Es wird immer kälter, die Tage werden immer kürzer und schön langsam breitet sich die Weihnachtsstimmung aus. Aus den Geschäften dudelt Weihnachtsmusik und überall riecht es nach Lebkuchen und Punsch. Doch wir al...