Autos quietschen und hielten direkt hinter dem Unfallort. Der Geruch von verbranntem Gummi breitete sich in der Luft aus. Wie in Trace hetzte ich zu dem leblosen Körper auf der anderen Seite der Straße hinüber und ließ mich direkt neben meinen Freund fallen. Der Wagen, der V erwischt hatte, fuhr einfach weiter. Er stoppte nicht, bremste nicht einmal.
Doch jetzt war nicht die Zeit, um sich mit dem Täter auseinanderzusetzen. Es war jetzt nicht von Bedeutung wer Schuld hatte, wichtig war nur, dass V nichts Schlimmes zugestoßen war.
Mit Tränen in den Augen hob ich Vs Kopf an und legte ihn auf meinen Schoß. Blut tropfte aus seinem Mund und von seinem Kopf. Hilflos versuchte ich mit meiner Hand die Blutung an seiner Schläfe zu stoppen. Doch selbst, als ich meine Finger über die offene Wunde legte, regte er sich nicht. Das machte mir Angst. Wie beruhigt wäre ich jetzt, wenn er die Augen aufmachen würde und mir sagen würde, dass wieder alles gut werde.
„Tae?" Ich rüttelte ihn an der Schulter und klopfte ihm vorsichtig auf die Wange, um ihm wider zu Bewusstsein zu kriegen. Doch keine Reaktion. „Mädchen?" Hinter mir kamen eine Frau und ein Mann im mittleren Alter zu uns gelaufen. Sie mussten aus dem Auto gestiegen sein, dass als erste gehalten hatte. „Sollen wir einen Krankenwagen ru....." Doch als der Mann V erblickte kramte er sofort nach seinem Handy und wählte eine Nummer. „Mach schnell Liebling!", meinte die Frau mit dem grünen Wintermantel und kniete sich neben mich.
Mein ganzer Köper bebte. Mir war kalt und ich hatte eine riesen Angst um V. Tränen kullerten über mein Gesicht und landeten auf Vs Wange. Die Frau kramte in ihrer Tasche und reichte mir ein Taschentuch. „Da, beruhig dich erst mal! Es wird wieder alles gut!" Sie legte eine Hand auf meine Schulter und streichelte mir sanft über den Rücken.
„Darf ich?", fragte sie und zeigte auf den verletzten V. Ich nickte schluchzend, hielt ihn aber immer noch fest mit meinen Armen umschlossen. Die Frau im grünen Mantel beute sich über ihn und inspizierte seine Wunden und kontrollierte seinen Herzschlag. „Sind sie Ärztin?", fragte ich mit brüchiger Stimme. „Nein, Krankenschwester!", antwortete diese und fuhr mit ihrer Untersuchung fort.
„Muss er sterben?", weinte ich und strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Die Krankenschwester richtete sich wieder auf und sah mich mit einem beruhigenden Lächeln an. „Aber nein, meine Süße! Er ist nur bewusstlos und hat vermutlich eine Gehirnerschütterung. Doch wie ich das erkennen kann, hatte dein Freund hier ein riesen Glück! Der Wagen hätte ihn auch töten können, doch er muss sich wirklich geschickt abgerollt haben und hat so die schwersten Verletzungen verhindern können!"
Ich deutlich hörbar, erleichtert aus und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. Ich legte meine Hände auf Vs Wangen und musterte ihn leise schluchzend. „Hörst du TAE? Es wird alles wieder gut!"
„Der Krankenwagen kommt jeden Augenblick!" Der Mann der Frau im grünen Mantel kam zurück und half seiner Frau auf. „Wo ist eigentlich der Kerl, der ihn angefahren ist?", fragte dieser. „Weg", murmelte ich und deutete die Straße hinunter. „So ein W....!" Doch bevor der Mann fluchen konnte, warf ihm seine Frau einen warnenden Blick zu. „Aber Herbert, bitte!"
„Danke", meinte ich und sah abwechselnd zu V und zu unseren beiden Helfern. „Ich weiß gar nicht, wie ich, das ohne euch geschafft hätte!" Die beiden lächelten und hockten sich wie zwei Eltern neben mich. „Das war doch selbstverständlich!"
20. Dezember
-im Krankenhaus-
Emilias Sicht:
Alle waren da. Sofie und Namjoon, Xeina und Suga, Jin und Jungkook, J-Hope und Jimin und ich natürlich. V war mittlerweile wieder auf den Beinen. Die Krankenschwester hatte recht behalten, denn der Arzt teilte uns mit, dass unser Freund bis auf eine Gehirnerschütterung keine weiteren Verletzungen erlitten hatte.
Als ich das erfuhr, fiel mir buchstäblich ein Stein vom Herzen. Auch die anderen, die sich, nachdem ich sie angerufen hatte und ihnen erzählt hatte, was passiert war, riesige Sorgen gemacht hatten, waren nun wirklich erleichtert. Trotzdem wollte niemand V in diesem spärlich eingerichteten Krankenhauszimmer alleine lassen, und so saßen wir alle nun alle an seinem Bett und schlugen die Zeit tot.
Sofie und ich hielten jeweils eine Hand von V und redeten abwechselnd auf ihn ein. „Jag mir nie wieder so einen Schrecken ein!", motzte Sofie und drückte seine Hand etwas fester. „Warum läufst du auch ohne zu schauen über die Straße!", fügte ich nun etwas vorwurfsvoll hinzu. „Ich wusste gar nicht, dass ich jetzt schon drei Mütter hab!", grinste V frech und genoss sichtlich die Aufmerksamkeit, die er von uns allen erhielt. Sofie und ich warfen ihm gleichzeitig einen vernichtenden Blick zu und ließen aber trotzdem seine Hand nicht los.
„Habt ihr eigentlich gesehen, wer der Fahrer war?", wollte Namjoon wissen und rutschte unruhig auf seinem Sessel hin und her. V und ich dachten nach, doch mir viel nichts dazu ein. „Nein", stammelte V. „Das ging es einfach zu schnell!" „So ein Arsch", grummelte Jimin und ballte die Fäuste. „Einfach weiterzufahren, ohne auch nur etwas zu bremsen!" Die anderen nickten zustimmend und setzten ebenfalls einen finsteren Blick auf. „Einsperren sollte man den!", fügte nun auch Jungkook hinzu und starrte aus dem Fenster. „Dazu muss man ihn erst mal fassen", meinte Jin und holte uns damit auf den Boden der Tatsachen zurück.
Ich war sichtlich fertig mit den Nerven. Das war heute einfach zu viel für mich gewesen und geschlafen hatte ich bis jetzt auch noch nicht. Ich war hundemüde, doch ich wagte erst gar nicht mich von V zu entfernen, denn wer weiß, vielleicht passiert an der nächsten Ecke gleich wieder so ein schrecklicher Umfall.
Mir war das alles nicht ganz geheuer. Mein Bauch sagte mir, das hier etwas gewaltig schief lief, ich wusste nur noch nicht was!
Plötzlich grummelte mein Bauch so laut, dass es alle hören konnten. Wie auf ein Kommando stand Jin auf und schnappte mich am Arm. „Ich glaube es wird Zeit, und was zu essen zu holen", grinste er und schob mich vorsichtig aus dem Krankenzimmer. „Aber....Tae!", protestierte ich. „Der kommt schon ganz gut zu recht!", erklärte Jin und zwinkerte den anderen zu. „Du siehst ja, der hat genug Aufpasser!" „Ist schon gut Emilia", lächelte V. „Aber bring mir was leckeres zum Essen mit!"
Noch einmal sträubte ich mich gegen Jins Griff, doch dann ging ich mit ihm mit. V hatte schon recht. Er kümmerte sich wirklich liebevoll um alle anderen, um sich herum, und war wie eine Mutter für die Gruppe.
Etwas schläfrig tapste ich neben ihm her, als wir das Krankenhaus verließen und zur Food-Meile liefen. „Müde?", fragte Jin und legte mir einen Arm um die Schulter. Ich nickte. Erst als ich das Krankenhaus verlassen hatte, merkte ich wie entkräftend die letzten Stunden für mich gewesen waren.
Jin lächelte und blieb plötzlich neben mir stehen. „Komm spring auf", meinte er grinsend. „Ich trag dich! Sonst schläfst du noch im Stehen ein." Ich war eindeutig zu erschöpft, um mich zu wehren, also lies ich es einfach geschehen. Jin nahm mich Huckepack und lief mit mir den restlichen Weg bis zu unserem Ziel. Ich legte meinen schweren Kopf auf seinen Rücken und schloss die Augen. Irgendwann musste ich dann eingeschlafen sein....
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Winterzauber (Taehyung Ff) - Teil 3
FanfictionNur noch 24 Tage bis Weihnachten. Es wird immer kälter, die Tage werden immer kürzer und schön langsam breitet sich die Weihnachtsstimmung aus. Aus den Geschäften dudelt Weihnachtsmusik und überall riecht es nach Lebkuchen und Punsch. Doch wir al...