Romantischer Fund

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„Was ist das?" Ich beugte mich nach vorne, um die Scherben genauer betrachten zu können. „24 Gründe, warum ich dich...." „.....liebe!", ergänzte Sofie und fügte zwei Scherben zusammen, die nun den Satz ergaben. Wir sahen einander an. „Ist das nicht süß?", lächelte Sofie und bemühte sich die geschriebenen Briefchen aus den Scherben zu sortieren.

In meinem Kopf ratterte es. „Mann Sofie! Weißt du denn gar nicht was das hier bedeutet?" Sie sah mich fragend an. „Nein?" „Das bedeutet, dass Emilia gelogen hat und sie V doch noch liebt! Ich wusste doch das was faul ist!" Sofies Blick erhellte sich augenblicklich und sie lachte mich erwartungsvoll an. „Heißt das, es wird doch noch alles gut?"

Ich legte die Stirn in Falten. „Das weiß ich nicht! Ich weiß nur, dass es einen Grund geben muss, warum Emilia mit V Schluss gemacht hat, denn wie wir sehen, hat sie das nicht gemacht, weil sie V nicht mehr leibt!" Sie nickte verständnisvoll.
„Wir sollten V das hier zeigen!" Sie sammelte eifrig alle Briefchen zusammen und steckte sie in ein anderes Marmeladeglas, das neben dem Waschbecken stand.

„Sollten wir nicht erst mit Emilia sprechen? Wir wissen schließlich immer noch nicht, warum sie so gehandelt hat!" Sofie hielt inne und überlegte kurz. „Ja, du hast vermutlich recht! Suchen wir Emilia!" Noch einmal sah sie auf das Marmeladenglas mit den Briefchen. „Aber, das hier nehme ich mit! Nur zur Sicherheit!"

23. Dezember

-im Hotel Sacher-

Jimins Sicht:

Emilia haben Sofie und ich gestern nicht mehr gefunden. Wir haben alle Geschäfte und Plätze im Umkreis von 3 km um ihre Wohnung abgesucht, aber sie blieb unauffindbar. Irgendwann, als es bereits stockdunkel war und uns einfach nur noch kalt war gingen wir zurück ins Hotel. Wir einigten uns aber darauf V noch nichts zu sagen. Wir wollten Emilia zuerst auf all das ansprechen.

Außerdem wollten wir die ganze Geschichte erfahren, denn eins war sicher. Hinter all dem steckte mehr, als eine einfache Laune. Wir mussten uns aber beeilen, denn übermorgen war es bereits soweit und wir würden wieder zurück nach Korea fliegen.

-währenddessen im Hotel bei Emilia-

Emilias Sicht:

Als mein Handy summte, streckte ich widerwillig meine Hand danach aus und grabschte nach dem kleinen Gerät. Ich hatte mich seid gestern immer noch nicht aus dem Zimmer bewegt. Ich hatte mich stattdessen in meine Decke eingelümmelt und hatte mir selbst leidgetan. Es war grässlich und ich merkte, wie ich V von Minute zu Minute mehr vermisste.

<HERKOMMEN SOFORT!> Stand da in großen Blockbuchstaben. Es war mein Chef aus dem Cafe. Augenblicklich checkte ich das Datum.....

„Scheiße, wir haben schon den 23. Dezember?" Panisch prang ich aus dem Bett und schlüpfte in meine Jacke. Ich hatte wie es schein jegliches Zeitgefühl verloren, seitdem ich hier drin war. Ich hatte komplett vergessen, dass ich heute arbeiten sollte. Abgesehen davon, hätte ich schon gestern dort erscheinen müssen.

Schnell setzte ich mir eine Sonnenbrille und die Kapuze auf. „Sicherheit geht vor", dachte ich. „Nicht, dass mich Kai auch noch entdeckt!"

-kurze Zeit später im Cafe to the Bone-

Emilias Sicht:

Nachdem mich mein Chef ca. 10min lang angeschrien hat, weil ich zu spät war und gestern nicht aufgetaucht bin, durfte ich mich wieder an die Theke stellen und weitere Bestellungen aufnehmen.

Meine Laune hatte somit den heutigen Tiefpunkt erreicht. Am liebsten hätte ich dem Typen meine Meinung gegeigt und ihm an den Kopf geworfen, was in meinen Leben gerade alles den Bach runter ging. Doch das ließ ich lieber bleiben. Schließlich wollte ich den Job in Zukunft noch haben.

Widerwillig stellte ich mich zur Kassa und bediente den nächsten Kunden. Ich war nicht in der Stimmung ihn übertrieben freundlich nach seiner Bestellung zu fragen, also wartete ich einfach ab. „Einen Muffin und einen Espresso bitte!" Ich nickte und machte mich an die Arbeit.

-währenddessen im Hotelzimmer von V und Jimin-

Vs Sicht:

Leise schlich ich mich aus dem Hotel. Jimin sollte nicht merken, dass ich mich aus dem Staub machte. Ich wollte ja nicht, dass er sich Sorgen meinetwegen macht. Ich hielt das hier drin einfach nicht mehr aus. Alle bemitleideten mich um meinen Verlust und die anderen Jungs versuchten mich mit übertriebenen Aktionen aufzuheitern.

Ich musste raus. Raus an die frische Luft, wo ich endlich wieder klar denken konnte. Ich hatte lange nachgedacht und beschlossen mich noch bei Emilia zu verabschieden. Morgen war unser letzter Tag hier in Österreich und ich wollte nicht gehen, ohne Emilia noch einmal leb Wohl gesagt zu haben. Ich weiß, dass ist blöd von mir. Eigentlich sollte ich böse auf sie sein, aber das schaffte ich einfach nicht.

Genaugenommen war ich das ja auch, aber nur kurz nachdem sie mit mir Schluss gemacht hat. Danach war ich einfach nur noch traurig und wollte sie zurückhaben. Außerdem waren wir ja auch Freunde und Freunde sollten sich voneinander verabschieden, wenn sie sich vielleicht nie wiedersehen.
Ich hatte mich also auf den Weg gemacht, um Emilia zu finden. An den vielen Menschen vorbei erreichte ich irgendwann das kleine Cafe und öffnete die Tür. Ich stellte mich in die Schlange an und wartete.

Emilia war auch da. Sie stand hinter der Theke und nahm die Bestellungen entgegen. Sie sah müde aus. Müde, und irgendwie auch traurig.........
War sie das etwa wegen mir?

-Emilias Sicht-

Völlig in meine Arbeit vertieft überhörte ich den Ton der Glocke, als die Tür erneut aufschwang und ein neuer Gast das Cafe betrat. Ich bediente weiterhin die anderen Kunden bis plötzlich.....

„Ein Haselnusskaffe, bitte!" Ich sah auf und starrte in die wunderschönen großen Augen von V. Mein Herz blieb augenblicklich stehen und ich brachte keinen Ton hervor. Er lächelte etwas schüchtern. „Und wenn das möglich ist, hätte ich auch gerne ein Gespräch unter zwei Augen!" Er zog mich zur Seite. Ich sah ihn immer noch perplex an.

„V? Was machst du hier?" Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Ich..ähm......ich........ich wollte mich...äh......verabschieden!" Ich schluckte und spürte wieder den stechenden Schmerz in meiner Brust. Musste er das unbedingt jetzt sagen. Ich würde sowieso gleich in Tränen ausbrechen....
Die anderen Menschen um uns herum sahen uns schon etwas schief von der Seite an. Ich warf einen kontrollierenden Blick in die Menge, ob Kai wohlmöglich irgendwo hier auf mich lauerte.

Ich wandte mich wieder an V und bemühte mich, ihm noch einmal stark entgegenzutreten. „Gut, dann auf Wiedersehen!" Ich sagte es kalt. Ganz so, als würde es mir egal sein, dass er geht, doch das war eine Lüge.

Ich merkte, wie ihn meine Worte trafen und die Hoffnung aus seinen Augen verschwand. Er sah mich gekränkt an und senkte den Kopf. Er schwieg eine Weile, dann gab er mir eine Antwort. „Es war schön dich kennengelernt zu haben!.................Ich werde dich nie vergessen, auch wenn du das vielleicht eines Tages tust!"

Tränen stiegen mir in die Augen, als V sich abwand und auf dir Tür zuging. Ich wollte etwas sagen, doch meine Stimme versagte.

Plötzlich schepperte es und V fiel rücklinks zu Boden. Er war mit einem dunkelhaarigen Mädchen und einem kleinen asiatischen Jungen zusammengelaufen. „AU!", schimpfte das Mädchen und fasste sich an den Kopf, während ihr der Junge wieder auf die Beine half. Als sie aufsah erkannte ich sie noch im selben Moment.

Es war Sofie und sie hielt mein Glas mit den 24 Gründen fest mit beiden Händen umschlossen.

Winterzauber (Taehyung Ff) - Teil 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt