Eine fatale Entscheidung

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-währenddessen in Emilias Wohnung-

Emilias Sicht:

Ich kauerte am Boden - neben mir das zersprungene Weihnachtsgeschenk von V. Ich hatte meine Hände um meine Knie geschlungen und schluchzte leise in meine Hose hinein.

Kai war nachdem er mir noch einmal gedroht hatte, einfach gegangen und hatte mich inmitten all diesen Scherben sitzen lassen. Eigentlich wollte ich ihn auffordern mir endlich den Wohnungsschlüssel zurückzugeben, sodass er nicht mehr heimlich meine Wohnung betreten konnte, doch dazu war ich nicht mehr gekommen.

Ich konnte das alles immer noch nicht fassen. Mein Ex-Freund hatte meinen Freund umbringen wollen, und nun drohte er mir wieder damit, wenn ich mich nicht von ihm trenne, um mir das Herz zu brechen. Wenn ihr mich fragt, war das hier einfach lächerlich. Es erinnert mich an ein schlechtes Drama, mit viel zu viel Herzschmerz und Hinterlistigkeit. Nur das Problem hierbei ist. Das ist keine schlechte Serie, auch kein Low-Budget Film. Nein, das hier ist die Realität und mein Leben.
Und nachdem ich Kai so erlebt habe, traue ich ihm nun alles zu, auch, dass er nicht davor zurückschreckt einen weiteren Mordversuch zu machen.....

Und was, wenn ich V einfach warne?

Nein, das kann ich nicht machen. Kai hat doch gesagt, dass er mich immer beobachtet und er sofort herausfindet, wenn ich mit der Wahrheit rausrücke. Außerdem geht es hier nicht nur um ein Menschenleben, es geht um Vs Leben. Und das Letzt was ich möchte, ist, dass ihm etwas Schlimmes passiert und er verletzt wird.


Hin und hergerissen rang ich mit mir. Ich fühlte mich so klein und hilflos. Ich wusste einfach nicht mehr, was ich machen sollte. Verzweifelt raufte ich mir die Haare und wischte mir die Tränen vom Gesicht. Dieser verdammte Idiot! „Arghhhh!", schrie ich all meine Wut heraus und knallte meine geballten Fäuste auf den Boden. Es tat weh, aber das war mir jetzt egal. Es war mir alles egal, alles nur nicht V....

-währenddessen im Hotel Sacher-

Xenias Sicht:

Beunruhigt warf ich einen Blick auf die Uhr. Wollte Emilia nicht schon längst wieder zurück sein? Schön langsam machte ich mir Sorgen um sie. Sie schien schließlich nicht eine Person zu sein, die einfach so eine halbe Stunde zu spät kommen würde.
„Glaubt ihr, sie hat vergessen, dass wir uns zu Mittag treffen?", warf ich in die Runde und zupfte den schlafenden Suga am Ärmel. „He, wach auf! Sonst kannst du am Abend wieder nicht einschlafen!" „Ich kann immer schlafen!", grummelte mein Freund und drehte sich einfach auf die andere Seite.

„Vielleicht ist ihr was dazwischengekommen", spekulierte Jungkook und zuckte ratlos mit den Schultern. „Ich weiß nicht.....", murmelte ich. „Mein Bauch sagt was anderes!" „Ja, dass du Hunger hast! Meiner grummelt auch schon seit einer Stunde!", grinste Jin und zeigte auf die Uhr. „Wenn sie nicht bald kommt, bestell ich was zu essen!"

-auf dem Weg zum Hotel der Jungs-

Emilias Sicht:

Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte ich es geschafft mich aufzuraffen. Ich hatte alles in der Wohnung liegen und stehen gelassen und auch den Wohnungsschlüssel stecken lassen.
Ich fühlte mich leer und ausgebrannt, als ich durch die Straßen stapfte. Ich hatte etwas beschlossen. Etwas, dass all das hier endgültig beenden sollte. Es war eine schwere Entscheidung, doch nun hatte ich sie getroffen und ich würde sie auch durchziehen.

Auf dem Weg zu den anderen versuchte ich mich zu sammeln. Ich wischte mir die Tränen von der Wange und putzte mir die Nase. Die Jungs durften nicht merken, dass etwas geschehen war. Die beste Lösung für uns alle ist es, wenn ich die Rolle der Bösen übernehmen. So vergessen sie mich vermutlich am schnellsten. Ich musste mich einfach damit abfinden, auch wenn es mich innerlich zerriss.

Bevor ich die Tür zu ihrem Hotel-Zimmer öffnete atmete ich noch einmal tief durch, dann drückte ich die Klinke nach unten.

Jins Sicht:

„Hey, Emilia! Wir hätten schon gedacht, du hast uns vergessen!", lachte ich sie an, doch ich konnte keine Regung in ihrem Gesicht wahrnehmen. Sonst war sie eine der wenigen, die über meine Witze lachen konnten, doch nun.....-nichts-.
Mein Lachen erstarb und ich musterte sie fragend. „Alles OK bei dir?", erkundigte ich mich und stand besorgt von Bett auf. Sie sah mich ertappt an und schüttelte augenblicklich den Kopf. „Nein, nein, es ist alle Ok bei mir! Ich fühl mich nur nicht so gut!" „Wirst du etwa krank", fragte nun auch J-Hope, der kontrollierend eine Hand auf ihre Stirn legte.

„Willst du hierbleiben, oder möchtest du mit zum Essen kommen?", wollte Xenia wissen und begann ihre Sachen in ihre Umhängetasche zu packen und den schlafenden Suga vom Bett zu zerren. „Ach, macht euch keine Sorgen! Es ist wirklich alles gut bei mir! Natürlich komm ich mit euch essen!", meinte sie nun und bemühte sich sichtlich etwas zu lächeln.
Ich kannte Emilia noch nicht lange, aber mittlerweile verstanden wir uns doch recht gut und ich wusste genau, wenn sie log. Und das hier, war eine dicke, fette Lüge.

Xenias Sicht:


Ich warf Jin einen vielsagenden Blick zu. Ich wusste, dass sie log und ich wusste auch, dass Jin das bemerkt hatte. Irgendwas war geschehen, etwas das wir nicht wissen durften. Aber ich wäre nicht Xenia, wenn ich das nicht schon noch herausfinden würde....

-währenddessen in der Einkaufsstraße-

Sofies Sicht:

V hopste glücklich vor mir her. Er hatte das Säckchen mit der kleinen Kette in seine Manteltasche gesteckt und kontrollierte alle zehn Sekunden, ob es eh noch darin war.

Ich freute mich für V. Endlich hatte er auch jemanden gefunden. Ich hatte von Anfang an ein gutes Gefühl bei Emilia. Sie und V passten einfach perfekt zusammen und ihre Beziehung würde sicher lange, wenn nicht sogar ein ganzes Leben lang halten. Ich weiß, dass das jetzt etwas komisch klingt, aber für mich würden sie die perfekten Eltern abgeben. Sie können beide so liebevoll mit Menschen umgehen und sorgen sich immer um ihre Freunde und Mitmenschen.

V erzählte mir gestern von seinen großen Plänen, Emilia mit nach Seoul zu nehmen. Natürlich freute ich mich für ihn. Er war so glücklich, dass wir beide vor Freude weinen mussten. Er hat mir erzählt, was er alles mit Emilia unternehmen wollte, wenn sie dort waren. Und das war echt eine Menge. Wenn ihr mich fragt, schwebt der Typ sowas von auf Wolke sieben, der weiß gar nicht mehr wo vorn und hinten ist! Aber jetzt sind wir auf dem Weg zu einem Restaurant. Jin hat mir gerade geschrieben, wo die anderen hingehen würden und mir den Standort geschickt.

Wenn ich darüber nachdenke, wird es sowieso wieder Zeit was zu essen. Es ist schließlich schon eine halbe Stunde her, seitdem ich meine letzten Kartoffelspalten hatte. xD


Winterzauber (Taehyung Ff) - Teil 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt