-in der kleinen Hütte-
Ich schloss die Tür hinter uns und überflog den Raum mit einem kurzen Blick. Die Stube war sehr rustikal und einfach eingerichtet. Das Zentrum des Raumes war eindeutig der riesige Backsteinkamin. Mir gefiel es hier. Ich fühlte mich sofort wohl, auch wenn ich hier noch nie zuvor gewesen war.
„Mann, hab ich einen Hunger." Jin rieb sich den Bauch und sog den Geruch des frisch gekochten Essens, der aus der Küche kam in sich auf. „Servus!" Eine alte Frau kam freundlich lächelnd aus der Küche und streckte uns die Hand entgegen. „I bin die Roswitha, aber ihr könnt gern Rosi zu mir sagen! Ma, I grfrei mi, dass endlich mal wieder wer bei uns hereinschneit!" Die Jungs schüttelten ihr überfordert die Hände, lachten aber und freuten sich über den herzlichen Empfang. „Sie heißt Rosi und sie freut sich, dass ihr hier seid!", übersetzte ich und schüttelte ihr ebenfalls die Hand.
Als sie meine Übersetzung erhalten hatten, grinsten sie breit und setzten sich an den ersten Tisch. „Es is scho koit draußen, ned?", wuselte die alte Dame um uns herum und deckte den Tisch, an den wir uns gesetzt hatten. „Ja, aber wir sind so dick angezogen, da werden wir schön warm gehalten!", lächelte ich und zog meine Jacke aus. Rosi war mir sofort sympathisch. Sie erinnerte mich an meine Oma. Etwas verwirrt aber liebevoll.
Die Jungs warfen mir fragende Blicke zu, was Rosi zu bemerken schien. „Kennan die ka Deutsch? Woher kumman, denn die jungen Herrschaften? (Können die kein Deutsch? Woher kommen denn die jungen Männer?) Ich musste lachen, denn die dämlichen Gesichter meiner Freunde, waren einfach zu komisch.
„Nein, meine Freunde kommen aus Korea. Sie sind hier auf Urlaub und können leider kein Deutsch. Aber dafür haben sie ja mich. Ich dolmetsche für sie!" Freudig schlug sie ihre runzeligen Hände aneinander:„Ma, des is aber liab von dir mei Kind! (Das ist aber lieb von dir, mein Kind!") Sie lächelte den Jungs liebevoll zu und verschwand dann in der Küche, wahrscheinlich, um das Besteck zu holen.
„Ich versteh nur Bahnhof", meinte Jimin und zog sich hilflos die Haube vom Kopf. Ich kicherte und gab jedem eine Speisekarte. „Ach, keine Sorge. Alles was wichtig ist, werde ich euch schon übersetzen." Die anderen seufzten erleichtert. „Soll ich euch vorlesen, was es zu Essen gibt?" Die Jungs nickten eifrig. „Gibt's Schnitzel?", fragte V und studierte hungrig die Speisekarte. „Ich denke schon, aber schauen wir doch einfach mal nach!"
-eine halbe Stunde später-
Wir hatten uns auf sechs Gerichte geeinigt, von denen wir alle kosten konnten. Rosi brachte uns schon nach kurzer Zeit das Essen und nun dampften Schnitzel, Germknödel, Käsespätzle, Schweinsbraten mit Sauerkraut, Berner Würstel mit Pommes und Kaiserschmarren in unserer Mitte. „Mahlzeit, lassts as euch schmecken!", lächelte Rosi und verschwand tippelnd wieder in der Küche. Kaum war sie um die Ecke verschwunden, stürzten sich die Jungs auf das Essen.
Vs Sicht:
Ganz ehrlich? Das ist das beste Essen im Ausland, dass ich je gegessen habe!", meinte ich schmatzend und stach erneut in das Schnitzel. Währenddessen machte sich Jin über die Käsespätzle her, wobei er sichtlich mit den langen Fäden, die der Bergkäse zog, zu kämpfen hatte.
Ich beobachtete Emilia von der Seite und legte den Kopf schief während ich weiter auf meinem Essen kaute. Sie hatte so ein schönes Lachen.... Sie unterhielt sich gerade mit Jungkook und strich sich, wenn sie lachen musste, immer wieder die Haare hinter die Ohren.
Als ich sie so ansah, ärgerte ich mich wieder darüber, dass die Jungs vorhin einfach so in unser Zimmer geplatzt sind. Hätten sie nicht noch 10 Minuten warten können? Ich war so nah dran gewesen sie endlich zu küssen......
Tja, es war wohl unser Schicksal. Seufzend legte die Gabel auf meinen Teller. Trotzdem, so schnell würde ich nicht aufgeben....
-eine Stunde später-
Satt und zufrieden lümmelten wir auf unseren Plätzen und hielten uns die vollen Bäuche. „Noch einen Bissen und ich muss kotzen!", presste Jin hervor und öffnete den obersten Knopf seiner Hose. Emilia und ich grinsten uns an. „Jiiiin, ich hätte da noch ein bisschen vom meinem Grammelknödel", säuselte Emilia und wedelte mit dem Teller vor seinem Gesicht herum." Wie auf Kommando wendete sich Jin mit einem Würgereiz ab. „Ich meins ernst!", stöhnte er. „Ich kann kein Essen mehr sehen!" Ein Raunen ging durch den Raum. „Das ich das mal von unserem Meister-Esser hören würde, hätte ich auch nicht gedacht", grinste J-Hope und alle musste lachen.
Emilias Sicht:
„Hots eich ollan gschmeckt?" (Hat es euch allen geschmeckt?), erkundigte sich Rosi und servierte behutsam die Teller ab. Schnell übersetzte ich und als Antwort hielten ihr alle einen Daumen nach oben entgegen. „Na des gfreit mi aber!" (Na, das freut mich aber!"), lächelte sie und verschwand wieder in der Küche.
Voll gegessen wanderte mein Blick durch den Raum, bis er schließlich am Fenster hängen blieb. „Mist!", fluchte ich. „Schaut mal nach draußen!" Ich zeigte auf die weiße Landschaft vor dem Fenster, wo mittlerweile Eisige Schneewolken tobten. „V hatte recht", stellte Jungkook fest. „Ist das ein...?" „Schneesturm?", vollendete ich Jimins Satz. „Ja, ja das ist es!"
Gebannt starrten wir aus dem Fenster. Die sonst so weichen, weißen, Flocken prasselten eisig gegen das kleine Fenster. Es klang, als würde tausende kleine Eiswürfel zerspringen. Von der Piste war mittlerweile kein bisschen mehr zu sehen. Der vorpräparierte Weg war verschwunden und auch die Pfeiler, die uns sonst zur Orientierung dienten, waren völlig eingeschneit.
„Emilia", murmelte V. „Wie lange dauert so ein Schneesturm?" Ich biss mir nervös auf die Unterlippe und legte meine Hand beruhigend auf seine. „Unterschiedlich!" Er sah mich aus großen Augen an. „Was heißt das?" „Naja, es kann sein, dass der in einigen Minuten wieder vorbei ist, es kann aber auch sein, dass das noch ein paar Tage so weiter geht! Wir sind hier in den Bergen, da ist das Wetter unberechenbar!"
Die anderen sahen mich entsetzt an. „Einige Tage?", wiederholte J-Hope etwas lauter, als er es beabsichtigt hatte. Ich biss die Zähne zusammen.
Was die Jungs nicht wussten: Die Dauer des Schneesturms und die zugeschneite Piste war unser kleineres Problem. Schlimmer war es, dass das Haus, in dem wir saßen, so klein war, dass es mit Leichtigkeit vom Schnee bedeckt werden konnte. Was also sollten wir machen, wenn wir hier gar nicht mehr raus konnten?......
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Winterzauber (Taehyung Ff) - Teil 3
FanfictionNur noch 24 Tage bis Weihnachten. Es wird immer kälter, die Tage werden immer kürzer und schön langsam breitet sich die Weihnachtsstimmung aus. Aus den Geschäften dudelt Weihnachtsmusik und überall riecht es nach Lebkuchen und Punsch. Doch wir al...