Vs Sicht:
Ich taumelte benommen zurück. Emilias Worte trafen mich mitten ins Herz. Ich sah sie verwirrt an und raufte mir verzweifelt die Haare.
„Aber, Emilia...ich....ich dachte.....ich dachte du liebst mich?" Aus ihren Augen rannen Tränen, doch ihr Blick blieb starr und kalt. „Nein, hab ich nie", antwortete sie monoton. „Ich hab dich angelogen! Ich habe nie Gefühle für dich gehabt!" Sie stockte kurz. „Ich habe nur etwas mit dir angefangen, weil meine Beziehung mit Kai so schlecht lief.
Ein zweites Mal spürte ich einen stechenden Schmerz in der Brust. Mein Puls raste und Schweißperlen bildeten sich auf meiner Stirn. „Und jetzt..", setzte sie fort. „Und jetzt, wo Kai und ich uns wieder verstehen, brauche ich dich nicht mehr!" Sie schluckte und sah zu Boden.
Heiße Tränen rannen mir über die Wangen und ich ballte wütend die Fäuste. „Willst du mir damit sagen, dass du mich nur benutzt hast? War ich für dich etwa nur ein Spielzeug mit der du dir die Langeweile vertreiben kannst?" Sie sah auf. „Ja!"
Ich atmete geschockt aus. Ich wollte sie am liebsten an den Schultern nehmen und schütteln. Ich wollte sie so lange hin und her rütteln, bis sie wieder die alte Emilia war, die ich kannte, die in die ich mich verliebt hatte. Wer auch immer jetzt vor mir stand – ich kannte diesen Menschen nicht. Ich würde nur gerne wissen, wer nun die echte Emilia war. Das nette Mädchen, dass sich liebevoll um andere kümmerte, oder das, dass die Gefühle anderer Menschen manipuliert.
Mein Kopf arbeitete auf Hochtouren. Ich versuchte fieberhaft aus der Situation schlau zu werden, doch ich schaffte es nicht. Ein letztes Mal versuchte ich noch einen Anflug an Gefühl in Emilias Blick zu finden, doch da waren keine.
Schnell wischte ich mir die Tränen von der Wange. „Dann wars das jetzt also?" Sie nickte. „Ja, das wars wohl!" Und bevor ich etwas sagen konnte, drehte sie sich um und ging davon. Ich starrte ihr nach, starrte dem Mädchen nach von dem ich dachte, es würde mich aufrichtig lieben, aber da hatte ich mich wohl gewaltig getäuscht.
-Emilias Sicht-
Sobald ich um die nächste Ecke war, brach ich endgültig in Tränen aus. Es tat so weh, so unfassbar weh, ihn auf diese Art und Weise verletzen zu müssen. Seine Blicke waren die reinste Folter für mich gewesen. Wie er mich angesehen hatte.......wie eine Verräterin, eine Lügnerin.....
Ich kauerte mich an eine Hauswand und vergrub das Gesicht in den Händen. Mein ganzer Körper bebte und die Leute, die vorbei gingen, warfen mir besorgte und abschätzige Blicke zu. Aber das war mir jetzt egal. Ich hatte es getan. Ich hatte mich wirklich erpressen lassen, und einem Menschen etwas derart Grausames angetan. Ich fühlte mich wie der letzte Dreck........
Was hatte ich V nur angetan!....
-währenddessen im Restaurant-
Vs Sicht:
Benommen und immer noch im Schockzustand ging ich zurück zu den anderen. Sie saßen alle immer noch am Tisch und sahen mich aus großen fragenden Augen an. Keine wagte zu fragen was passiert war, denn mein Gesichtsausdruck schien Bände zu sprechen.
„Das wars!", murmelte ich noch einmal leise vor mich hin. „Sie hat Schluss gemacht!" Dann ließ ich mich in Jimins Arme fallen und begann bitterlich zu weinen......
22. Dezember
-in einem kleinen Hotelzimmer in Wien-
Emilias Sicht:
Ich hatte es nicht geschafft diese Nacht in meiner eigenen Wohnung zu verbringen. Ich wollte nicht dorthin zurück. Schließlich konnte Kai jede Zeit wieder dort auftauchen und er war nun der letzte Mensch, den ich in meinem Leben noch einmal zu Gesicht bekommen möchte.
Also hatte ich mir ein kleines Hotelzimmer gebucht und dort die Nacht verbracht. Es war klein, aber gemütlich und ich brauchte nicht viel mehr als ein Bett. Was ist an diesem Tag die ganze Zeit getan habe? Ich habe nachgedacht. Stundenlang. Über alles was mir so in den Sinn kommt. Ich musste mit mir wieder in reine kommen und das schaffte ich nur, wenn ich Zeit für mich alleine hatte.
Auch wenn ich in jeder halben Stunde einen erneuten Heulkrampf wegen V hatte, fühlte ich mich irgendwann wieder etwas besser. Ihr kennt das bestimmt. Wenn man ewig lang weint, hat man irgendwann keine Tränen mehr und es geht einem etwas besser.
An dem Punkt bin ich gerade angekommen. Aus Frust habe ich mir deshalb ein Eis bestellt und mich damit ans Fenster gesetzt. Es war friedlich draußen. Die Schneeflocken tanzten wieder über den Himmel und alles wies drauf hin, dass in zwei Tagen Weihnachten war. Alles bis auf mein gebrochenes Herz....
-währenddessen in Vs und Jimins Zimmer-
Jimins Sicht:
Es hat gestern lange gedauert V wieder zu beruhigen. Ich habe meinen besten Freund schon oft weinen gesehen, doch so schlimm war es noch nie. Es war eine Mischung aus Wut, Frust und Verzweiflung, die er an diesem Nachmittag aus sich herausgeheult hat.
Die anderen haben versucht ihm in dieser Situation gut zuzureden, doch V war das egal gewesen. Irgendwann aber war der Punkt erreicht, da konnte er einfach nicht mehr weinen. Deshalb hab ich ihm gut zugesprochen und haben wir lange geredet. Wir haben uns stundenlang über alles was passiert war unterhalten und haben uns schließlich gemeinsam ins Bett gekuschelt. Irgendwann zwischen 02:00 Uhr und 02:30 Uhr mussten wir dann eingeschlafen sein.
Heute war ein neuer Tag und es hatte wieder geschneit. V schlief noch immer und ich hatte in der Zwischenzeit Frühstück bestellt. Eier mit Kartoffeln und Speck. Das würde ihm sicher schmecken. Ein bisschen Aufmunterung würde ihm nach dem emotionalen Tiefpunkt bestimmt guttun.
Als ich gestern erfahren hatte, was Emilia genau zu V gesagt hat, bin ich misstrauisch geworden. Für mich hörte sich das alles nach einer schlechten, billigen Notlüge an. Mir konnte Emilia bestimmt nicht weiß machen, dass sie keine Gefühle für V hatte. Seitdem in unserem Apartment in Seoul zwei Liebespaare wohnten, war ich es gewohnt turtelnde Menschen zu sehen und so erkenne ich es, wenn sich zwei Menschen aufrichtig lieben. Und bei V und Emilia, da war ich mir ganz sicher, hat es 100% gefunkt!
Wenn ihr mich fragt, stimmt da was nicht! Irgendwas war vorgefallen, sonst hätte sich Emilia nicht so von Grund auf verändert. Ich habe deshalb den Entschluss gefasst, der ganzen Sache auf den Grund zu gehen, doch zuvor musste ich mir unbedingt Hilfe holen. Alleine in Wien herumzulaufen würde ich nicht schaffen, weil ich bestimmt Ewigkeiten brauche, bis ich die richtigen Wege finde. Aber mit einem Einheimischen wäre das schon was anderes.
„Knock, knock!" Ich lauschte ins Zimmer hinein, als ich an die Hotelzimmertür von Sofie und Namjoon klopfte. Ich hörte schlurfende Schritte, dann machte Sofie Tür auf. „Jimin? Es ist noch so früh! Warum bist du schon wach, du könntest bestimmt noch zwei Stunden schlafen!"
„Ja, ich weiß", erklärte ich gestikulierend. „Ich bin aus einem bestimmten Grund früher aufgestanden!" „Und der wäre?", Sofie stützte gähnend ihre Hände in die Hüften.
„Ich brauche deine Hilfe!"
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Winterzauber (Taehyung Ff) - Teil 3
FanfictionNur noch 24 Tage bis Weihnachten. Es wird immer kälter, die Tage werden immer kürzer und schön langsam breitet sich die Weihnachtsstimmung aus. Aus den Geschäften dudelt Weihnachtsmusik und überall riecht es nach Lebkuchen und Punsch. Doch wir al...