Dann fielen ihr die Augen zu und ihr Körper sackte völlig in sich zusammen.
„Emilia", stöhnte ich erleichtert auf und rannte zu ihr. „Ich hätte schon gedacht ich würde dich nie wiederfinden!" Den Tränen nahe, legte ich meine Hände auf ihre eiskalten Wangen und drückte keuchend ihren zitternden Körper fest an mich. „Ich bin so froh, dass ich dich gefunden habe!"
Hecktisch sah ich mich um. Wo sollten wir hin?
Den ganzen Weg zurück zu gehen, würde sie nicht mehr schaffen? Außerdem hatte ich doch selbst kaum noch Kraft und Emilia zurück zur Hütte zu tragen, war unmöglich.
Mein Blick blieb an der alten Scheune hängen. Ob ich da hineinkam? Ich zögerte kurz, denn legte ich einen Arm unter Emilias Rücken und einen unter ihre Knie und hob ihren schlappen Körper in die Höhe. Sie atmete nur noch ganz schwach. Ich musste mich beeilen.
Angestrengt stemmte ich mich mit Emilia in den Armen gegen den Sturm an und versuchte verzweifelt die kleine Scheune zu erreichen. „Aaghhrr", brüllte ich und sammelte meine letzten Kräfte. Ich kämpfte mich durch die dicken Schneemassen, bis ich endlich das große alte Tor erreicht hatte. Ein letztes Mal spannte ich all meine Muskeln an und zog an dem dicken Riegel.
„KLACK!"
Das Tor sprang auf und ich stolperte erleichtert ins Innere der schützenden Wände. „Emilia!", lachte ich und wischte mir den Schnee aus dem Gesicht. „Emilia, wir haben es geschafft! Wir sind in Sicherheit!"
Doch Emilia blieb stumm.
Sie sagte nichts.
Sie bewegte sich nicht einmal.
„Emilia?" Geschockt legte ich sie auf das weiche Stroh, das in einer Ecke der Scheune angehäuft wurde. „Emilia, hörst du mich?" Panisch rüttelte ich an ihren Schultern.
Nichts.
Tränen stiegen mir in die Augen und kullerten über meine roten Wangen. „Emilia, lass mich jetzt nicht alleine!.......EMILIA!........Ich muss dir doch noch so vieles sagen!"
Doch Emilia regte sich nicht.
Weinend legte ich mein Ohr auf ihre Brust. „DUM.......DUM...DUM!" Ihr Herz schlug noch. Erleichtert stöhnte ich auf. Ich musste jetzt handeln. Ich orienteierte mich im Raum und entdeckte zu meiner Erleichterung eine Decke. Ich holte sie mir und breitete sie über Emilia aus.
Zitternd setzte mich zu ihr und streichelte ihr sanft übers Haar. „Halte noch ein bisschen durch! Die anderen suchen bestimmt schon nach uns!"
Es war immer noch so eiskalt. Es fühlte sich fast so an, als wäre es drinnen genauso kalt wir draußen, nur mit dem Unterschied, dass hier kein Wind wehte und einem nicht der Schnee ins Gesicht flog. Zähneklappernd zog ich die Hände in die Ärmel meines Mantels und setzte mir die Kapuze auf.
„V?" Plötzlich öffneten sich Emilias Augen und sie drehte mühevoll ihren Kopf zu mir. „V.....mir.....mir.....ist...s.....so....ka....a alt!", stotterte sie. „Emilia", rief ich erleichtert und beugte mich über sie. Ich lächelte und strich ihr liebevoll über die roten Backen. „Bitte, jage mir nie wieder so einen Schrecken ein!" Sie lächelte ebenfalls bemüht und wollte gerade etwas sagen, als sie laut zu husten begann. Ich beobachtet sie hilflos. Ich wusste nicht was ich tun sollte.
Wenn wir hier nicht bald rauskamen würden wir beide erfrieren. Soviel war sicher.
„V!", flüsterte sie und zog mich zu sich. „V, zieh dich aus?"
„WAS!", fragte ich empört. „Warum ausziehen? Es ist arschkalt!" „Frag nicht, mach einfach!"; befahl sie und begann selbst damit sich bis auf die Unterwäsche auszuziehen.
Plötzlich viel mir ein worauf sie hinaus wollte.
Das hatten wir mal in der Schule durchgemacht. Wenn man keine Hilfsmittel hat, um seinen Körper zu wärmen, war ein zweiter lebender Körper die beste Möglichkeit sich warm zu halten. Das geht aber nur, wenn man Körperkontakt hat. Denn nur über die Haut kann die Wärme unseres eigenen Körpers weitergegeben werden.
Ich zog mir die Jacke aus, schlüpfte aus meiner Hose und streifte mir das T-Shirt vom Leib. „Die Unterwäsche kann ich aber anlassen, oder?" Sie lächelte erschöpft. „Ja, kannst du, keine Sorge."
Sie hob die Decke etwas an, sodass ich mich zu ihr legen konnte. Ihre Lippen waren mittlerweile blau geworden und als sich unsere Körper berührten, merkte ich wie sie am ganzen Leib zitterte. Sie war eiskalt.....
Vorsichtig legte ich einen Arm um sie, und als sie nichts dagegen einwendete, zog ich sie fest an mich. Ihr Brustkorb bewegte sich immer langsamer auf und ab, bis sich ihr Atem sich wieder reguliert hatte. „Besser?", erkundigte ich mich und sah ihr tief in die Augen.
Ich konnte ihren warmen Atem spüren und erst jetzt war mir bewusst, wie nahe wir uns eigentlich war. Ich hatte eigentlich immer gedacht, wir würden uns erst küssen und dann gemeinsam schlafen, doch wie es aussah, war es nun genau anders rum.
In mir begann alles zu kribbeln und mein Herzschlag beschleunigte sich augenblicklich.
„Ja, viel besser, danke!", flüsterte sie uns kuschelte sich an mich. Gerade dachte ich sie würde die Augen schließen und einschlafen, als sie sich plötzlich räusperte.
„V?" „Ja?" Ich strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr und musterte ihr hübsches Gesicht. „Ich bin so froh, dass du da bist! Ich hätte schon gedacht ich würde da draußen sterben und das wollte ich nicht! Weißt du warum?" „Nein", murmelte ich und fuhr sanft mit meiner Hand über ihre nackten Körper.
„Ich wollte dir sagen......", sie machte eine kurze Pause, dann sah sie zu mir auf. „Ich wollte dir sagen, dass ich dich liebe!"
Ich mir entfachte ein Feuer. Ein Feuer, dass ich nicht mehr bändigen konnte. Überwältigt von meinen Gefühlen zog ich ihren Kopf zu mir. „Endlich", lächelte ich verliebt. „Endlich hast du es gesagt!"
Dann küsste ich sie. Leidenschaftlich ertasteten meine Lippen die ihren, während ich sie mit meinen Armen noch fester an mich presste. Endlich konnte ich sie halten, sie an mich drücken, sie lieben. Es war wie ein wundervoller Traum, ein Traum in dem endlich alle meine Wünsche wahr wurden......
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Winterzauber (Taehyung Ff) - Teil 3
FanfictionNur noch 24 Tage bis Weihnachten. Es wird immer kälter, die Tage werden immer kürzer und schön langsam breitet sich die Weihnachtsstimmung aus. Aus den Geschäften dudelt Weihnachtsmusik und überall riecht es nach Lebkuchen und Punsch. Doch wir al...