die 3 Worte

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-Henning
Ich fahre ihr beruhigend über den Handrücken. ,,Es ist alles gut. Ich möchte das Lied mit dir teilen. Wenn du das nicht willst, musst du es nur sagen... Es ist nur so..." Ich räuspere mich. ,,Ich will dir gerne nahe sein. Am liebsten die ganze Zeit. Dein Gesicht, deinen Körper, deine Hände berühren. Aber wenn du Zeit brauchst, ist das OK. Du musst es bloß sagen..." Meine Stimme ist kehlig vor Schmerz und unterdrücktem Verlangen. Aber ich will sie wirklich nicht drängen. Sie soll sich nicht in meinen Armen verkrampfen... Sondern... Sondern geborgen fühlen. Sicher. Sie soll mir vertrauen... ,,Ich liebe dich, Alice."

-Alice
"Doch, natürlich möchte ich das! Ich hatte nur Angst, dir würde es etwas ausmachen.." Ich blicke in seine rehbraunen Augen. Er meint es ernst. "Es ist alles gut. Nur ist es eine Weile her, dass mir jemand so nahe war und es ist nun mal nicht gut ausgegangen.. ich möchte nicht, dass so etwas nochmal passiert. Ich denke, du verstehst das. Aber ich bin gern bei dir. Wirklich. Ich dachte, das solltest du wissen.." Ich reibe mir die Augen und verschmiere, ohne es zu wissen, meine Mascara. "Ich liebe dich auch, Henning."

-Henning
Ich lächle breit. Du hast dir wieder zu viele Sorgen gemacht, du Dummkopf. Sie mag dich. Sie mag dich wirklich. Sie hat bloß Angst, dass es schlecht ausgeht, wenn sie jemanden an sich heranlässt... ,,Ich werde dir nur nahe kommen, wenn du das möchtest, Prinzessin." Mit meinen Fingern hebe ich ihr Kinn hoch, sodass mir in die Augen schauen muss. ,,Du sollst dich bei mir sicher fühlen und nicht bedrängt. Lass dir alle Zeit der Welt." Ich nehme ihre kleine Hand in meine, um sie tröstend zu drücken. ,,Danke...", flüstert sie und vergräbt ihr Gesicht in meinem Haar.

-Alice
Ich habe mich noch nie wohler gefühlt. "Es ist komisch, sich einem Menschen so nahe zu fühlen, den man erst seit ein paar Tagen kennt, aber es fühlt sich verdammt richtig an." murmel ich in seine widerspenstigen Locken. "Nachdem mein Exfreund mich betrogen hat, dachte ich, ich könnte nie wieder für einen Menschen so etwas empfinden. So eine Verbundenheit. So viel Liebe für das, was du tust, wie du lachst, wie du mit mir sprichst, wie du mich berührst. Aber du hast es geschafft. 2:0 für dich." Ich fange an zu lachen und hoffe, meine Liebeserklärung hat ihn nicht zu sehr überrumpelt. "Die letzten Tage habe ich mich gefragt, was wäre, wenn die Tage anders gelaufen wären, aber mittlerweile glaube ich, es sollte genau so sein, denn sonst wäre diese Kraft zwischen uns nicht da. Die Kraft, auch die schlechten Zeiten durchzustehen, auch wenn sie in unserem Fall wohl etwas zu früh kamen." Ich vergrabe mein Gesicht wieder in seinen Haaren und stupse mit der Nase an seine Wange.

-Henning
Ich kann immer noch nicht ganz glauben, dass sie diese Worte ausgesprochen hat. ,,Das war die schönste Liebeserklärung, die ich je gesagt bekommen habe, Prinzessin." Sie wird tomatenrot und versteckt ihr Gesicht hinter ihren Händen. ,,Oh Gott, aber ich bin so schlecht in sowas.", murmelt sie. ,,Gar nicht." ,,Doch. Und jetzt hör' auf mich zu berühren, sonst drehe ich noch durch." Provokant ziehe ich sie noch näher an meine Brust und lege meine Arme von hinten um sie. Ich merke, wie ihr Puls beginnt zu rasen. ,,Bist du nervös, Prinzessin...?", necke ich sie mit einem breiten, sarkastischen Grinsen. Sie grinst genauso zurück. ,,Gar nicht, Herr May... Sind Sie es denn?" ,,Auf gar keinen Fall...", murmle ich mit festem Blick auf ihren Lippen... ,,Das seh ich aber anders...", flüstert Alice und haucht mir einen Kuss auf die Wange. Ich kann nicht anders, als mich leicht zu verkrampfen. ,,Erwischt..."

-Alice
Die Ukulele landet auf dem Boden und wir lachend auf der Couch. "Warum küsst du mich nicht, wenn du es doch so willst?" Fast verführerisch grinse ich ihn an. "Aber der gute Herr May, ist ja ein wenig verkrampft, nicht? Wir lachen im Einklang bis uns der Bauch schmerzt. "Weißt du, was dieses Fast-Date noch besser machen würde? Wenn du endlich sagen würdest, es ist ein Date und wenn wir etwas zu essen hätten. Komm, wir bestellen uns was! Und dann machen wir uns Musik an, ein paar Kerzen und machen es uns richtig gemütlich!" Ich lege meine Arme um seine Taille und wieder steigt dieser vertraute Geruch auf. Nicht der des Bandraums, nein. Der von Henning. Dieser vertraute Duft, wie am ersten Tag.

-Henning
Ich kann nicht anders, als sie zu mustern. Und in diese moosgrünen Augen zu blicken. ,,Danke, dass du mir das mit deinem Exfreund gesagt hast." Sie nickt verträumt und streicht mit dem Zeigefinger über meine Brust. Mein Herz dröhnt so laut in meinen Ohren, dass sie es einfach hören muss. ,,Habe ich dir schonmal gesagt, wie gut du riechst, Henning... Nach Heimat... Und etwas Rauch." Ich verfolge ihre Mimik, die nun ein sanftes Lächeln zur Schau stellt. ,,Und jetzt bestell endlich Essen und erkenne das hier als Date an, Mensch..." Sie lacht. Richtig. Echt. Und wegen mir. Ich küsse sie. Überrascht hält sie inne, doch legt dann ihre Hände an meine Wangen und dreht sich in meinem Schoß, bis sie rittlings auf mir sitzt. Kurz löst sie sich von mir. ,,Wofür war das?" ,,Für dein Lachen. Dein echtes Lachen." Prompt landen ihre Lippen wieder auf meinen... ,,Vielleicht kann das Essen doch noch ein bisschen warten..." , murmelt sie, während ich ihr die Haare aus dem Gesicht streiche.

-Alice
Minuten voller inniger Küsse und Berührungen vergehen, bis wir beide erregt nach Luft schnappen. Die Raumtemperatur ist von 20°C auf gefühlte 1000°C gestiegen. "Ich kann nicht oft genug sagen, wie glücklich du mich machst. Wie glücklich mich das alles hier macht." Verträumt male ich mit meinem Finger kleine Herzen auf Hennings Brust. Ich spüre jeden tiefen Atemzug. Jeden Sprung, den sein Herz bewältigt. "Du machst mich so glücklich, Henning May."

-Henning
,,Und du mich erst...", flüstere ich und drücke ihr einen letzten Kuss auf die Nasenspitze. Ich fühle mich so geschafft wie nach einem Marathonlauf. ,,Hast du noch Hunger?"

-Alice
"Aber hallo! Wie wär's mit ner Pizza? Du bestellst und ich richte den Boden so her, als wäre es ein Tisch im 5 Sterne Restaurant!" Ich grinse und verschwinde hinter der großen Säule am Rande des Raums, um ein paar Kerzen und Geschirr zu suchen.

Das Porzellanmädchen [✔]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt