Von Bären und Raubkatzen

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-Alice
Mein Kopf liegt auf seiner noch bebenden Brust und seine Hand fährt sanft auf meinem Arm hin und her. Ich lege mich auf die Seite und starre in sein Gesicht. "Ich liebe dich. Sehr." Ich drücke ihm einen Kuss auf die Wange und lege meinen Kopf wieder auf seine Brust. Unser Puls hat sich langsam wieder normalisiert, die Wärme entschwindet langsam, aber nicht die Liebe zwischen uns. Wow. "Ich darf doch sicherlich heute bei dir schlafen, oder?" Ich schaue an die Zimmerdecke und fange an, zu grinsen. "Ich möchte mir die Fragen meiner Familie bis morgen ersparen." Ich richte mich langsam auf, gebe Henning erneut einen Kuss und klettere die Leiter herunter. Ich ziehe mir meinen Slip, meinen BH und das Shirt von Henning an. Aus Prinzip. Verträumt stützt sich Henning am Geländer seines Bettes ab und beobachtet mich.

-Henning
,,Du siehst zum Anbeißen aus in meinem Shirt, Prinzessin." Sie lächelt mir zu. Ich ziehe mir ebenfalls meine Unterwäsche, die Jeans und einen neuen Pulli an. ,,Ich stell mich mal kurz den Jungs... Bis gleich.", meine ich mit einem Grinsen, drücke ihr einen Kuss auf die Stirn und verschwinde aus meinem Zimmer. Wow... Es war... Einfach atemberaubend. In der Küche sitzt die ganze Mannschaft und grinst mich schelmisch an. ,,Also nach den Geräuschen zu urteilen, ging es bei euch ja echt ab.", lacht Sevi und wirft mir einen aufreißerischen Blick zu. Ich schwebe noch immer auf Wolke 7 und antworte mit verklärten Blick: ,,Ja... Das kann man wohl sagen." Verwundert über meine entspannte Reaktion zieht Chrissi die Augenbrauen hoch und lacht. ,,Sie tut dir wirklich gut, Henning." ,,Ich weiß. Ich liebe sie mehr als alles andere." Markus und Tim wechseln einen Blick und lächeln mir dann beide zu. ,,Und jetzt husch, husch. Zurück zu deiner Angebeteten.", meint Tim und jagt mich mit einem Schlag auf den Hintern zurück in mein Zimmer. Unser Gelächter schallt durch die Altbauwohnung.

-Alice
Henning stolpert durch die Tür, während ich mir meine Haare kämme und zusammenbinde. Er grinst wie ein Honigkuchenpferd, als er reinkommt. "Na, wie peinlich war's?" Ich lache und falle ihn an den Hals. "Dir ist schon klar, dass dieses Shirt jetzt mir gehört?" Ich küsse ihn und verschwinde leise im Badezimmer, damit ich den Blicken der Jungs noch für eine Sekunde länger aus dem Weg gehen kann.

-Henning
Ich setze mich auf mein Bett, dieses verdammte Grinsen hängt weiterhin in meinen Mundwinkeln und will nicht verschwinden.

-Alice
Im Bad richte ich mir noch einmal die Haare und verlasse es wieder. Zurück in Hennings Zimmer sitzt er auf seinem Hochbett, wie ein kleines Kind auf einer Schaukel, das darauf wartet, angeschubst zu werden. "Wir können uns wohl schlecht die ganze Zeit im Zimmer verkriechen. Außerdem kriege ich langsam Hunger. Verlassen wir die Höhle und stellen uns den 4 Bären im Wohnzimmer." Ich fange an zu lachen und ziehe Henning mit beiden Händen vom Bett.

- Henning
,,Wohl eher musst du dich ihnen stellen.", meine ich, "ich war ja schon da." Alice nickt zögerlich, dann gehen wir aus meinem Zimmer, nachdem ich auch noch schnell im Bad meine Haare gerichtet habe. In der Küche sitzen immer noch alle versammelt.

-Alice
Wir betreten die Küche und von jeder Seite trifft mich ein gar und gar verrückteres Grinsen. Ich lächle in die Runde und setze mich auf einen der freien Stühle neben Sevi.

-Henning
Kopschüttelnd lasse ich mich ebenfalls auf einem Stuhl nieder, gegenüber von Alice neben Markus. ,,Uuuund...?", meint Sevi mit einem sehr breiten Grinsen zu Alice. Diese wird verdammt rot im Gesicht und lächelt verlegen. ,,Was und?", neckt sie ihn. ,,Wie küsst er so...? Der Henning?" Sevi kann sich das Lachen kaum verkneifen. Ich sehe es an dem verräterischen Zucken seiner Mundwinkel und dem zusammen gepressten Mund. Seine Augen fixieren Alice, der noch mehr Hitze in die Wangen steigt. ,,Ähm...", hüstelt sie, "das will ich hier jetzt nicht weiter ausführen." Sie fängt an, ihre Hände im Schoß zu kneten. Sanft trenne ich ihre Finger voneinander und nehme ihre Hand in meine. Sie lächelt mich dankbar an.

-Alice
Nervös tipple ich mit meinen Füßen auf dem Parkett herum. Das ist ja fast peinlicher als das Treffen mit meinen Eltern. Etwas verzweifelt versuche ich, ein Gespräch zu beginnen, um die unangenehme Stille zu brechen. "Ja, äh.. also.. sollte ich mich öfter auf solche Situationen gefasst machen?" Ich fahre über Hennings Daumen und beobachte die Jungs, wie sich mich weiterhin anstarren wie ein Tier im Zoo.

-Henning
,,Sicher. Unser Humor ist sehr schräg. Wir haben Chrissis eine Freundin sogar mal eine ganze Woche damit genervt, dass sie beim Orgasmus fünf Mal seinen Namen gerufen hat.", witzelt Tim, worauf Chrissi ihm heftig gegen's Schienbein tritt. ,,Man ey..", meckert der Verletzte und hält sich fluchend das Bein, als wäre das nicht ein harmloser Tritt , sondern eine Abrissbirne gewesen. Sofort schießt mir Miley Cyrus' Song in den Kopf. Alice wirft mir einen sichtlich verängstigten Blick zu. Doch ich lächle ihr nur zu und drücke ihre Hand. Hoffentlich machen die nicht allzu viele dummen Scherze, die Horsts... ,,Um auf ein anderes Thema zu kommen, bedient euch ruhig, wir hatten schon.", meint Markus, ganz der Streitschlichter.

-Alice
"Alles klar. Das... Ich merk's mir." Ich blicke in Tims etwas schmerzverzerrtes Gesicht und muss ich kann nicht anders kichern. Lauter, als ich eigentlich wollte. Schnell greife ich nach einem Stück Gurke, das am Rande des Tellers liegt, den uns Markus grad vor die Nase geschoben hat. "Ich hoffe, es stört euch nicht, wenn ich hier bin.." sage ich beiläufig, aber ich meine es doch ziemlich ernst, ".. ihr könnt mir das ruhig sagen."

-Henning
,,Ist alles gut.", meint Sevi und rüttelt Christopher an der Schulter, der noch vor sich hin schmollt. Alice blickt zwischen uns allen hin und her und scheint abzuschätzen, ob die Situation ernst ist, doch dann brechen wir alle in Gelächter aus und sie atmet erleichtert auf. Im Schweigen essen wir beide etwas. In der Zeit verziehen sich die Jungs in ihre Zimmer, Chrissi verabschiedet sich und der Rest spielt Videospiele, macht ein bisschen Musik oder hängt seinen Gedanken nach..

-Alice
Ich greife nach der Hand, die Henning während des Essens auf den Tisch gelegt hat. "Sie haben wirklich nichts gegen mich, oder?" Ich blicke fragend in Hennings Gesicht. Ich stehe auf und setze mich auf seinen Schoß.

-Henning
,,Nein... Sie waren eigentlich ganz froh, als ich ihnen von dir erzählt habe. Du hältst mich von den traurigen Gedanken ab...", meine ich und schlinge meine Arme um ihre Taille.

-Alice
"Das ist gut. Ich habe gestern übrigens viel über den Tag im Krankenhaus nachgedacht.. wie geht es ihm? Ich würde mich gern nochmal richtig bei ihm vorstellen. Ich möchte ja keinen schlechten Eindruck machen.." Ängstlich, auf Grund der Antwort, die mich erwarten könnte, spiele ich am Saum seines (meines) Shirts.

-Henning
,,Er mag dich.", ich lächle, "Ich habe es in seinen Augen gesehen." Sie grinst erleichtert. ,,Trotzdem war der erste Eindruck... Naja, etwas... Merkwürdig?" ,,Das stimmt wohl.", sage ich todernst, nur um danach zu lachen. ,,Er freut sich sicher, wenn du dich nochmal richtig bei ihm vorstellst..." Grinsend spiele ich an dem Saum meines T-Shirts, das sie sich nun, wie eine irre Raubkatze ihre lang ersehnte Beute, geschnappt hat. Dabei streift mein Finger ihre nackte Haut und ich spüre die entstehende Gänsehaut unter meinen Fingern. Verlegen beiße ich mir auf die Lippe.

-Alice
"Hoffentlich kann er bald nach Hause. Im Krankenhaus fühlt man sich ja normalerweise nicht so wohl. Wenn es soweit ist, sollten wir ihn abholen." Hennings Finger fahren über meine Hüfte, den Rücken hoch und schließlich zu meinen Kopf, auf dem er mit kreisenden Bewegungen verbleibt. Ich lehne mich an seine Schulter zurück und starre aus dem Fenster. Der Tag neigt sich so ziemlich dem Ende zu und der Himmel erstrahlt in einer Mischung aus pink und rot. Ich drehe meinen Kopf in seine Richtung. "Und was machen wir zwei Hübschen jetzt?" Ich lache und liebkose seinen Hals.

Das Porzellanmädchen [✔]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt