4.Kapitel

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"Das wird schon wieder!", flüsterte mir eine allzubekannte Stimme zu...

Ich drehte mich um und sah in wunderschöne braune Augen. Ich war so erschrocken, dass ich meinen Blick nicht von ihm abwenden konnte. Dann verzerrte sich sein Gesicht zu einem spitzbübischen Lächeln. "Ich sagte doch, es wird wieder besser. Wenigstens hast du aufgehört zu weinen." Ich wollte nicht allein sein und trotz allem was er mir angetan hatte fühlte ich irgendwie ein Kribbeln im Bauch. "Darf ich mich noch zu dir legen? Bitte...", stotterte ich vor mich hin. Er nahm mich in den Arm und wir legten uns hin. Ich schmiegte mich an seine Brust und versuchte, seinen Herzschlag zu hören, doch da war nichts. Ich schloss die Augen und schlief langsam ein, ohne noch großartig darüber nachgedacht zu haben, warum da in seiner Brust, da wo sein Herz schlagen müsste, nur Leere war.

Als ich aufwachte, war es noch mitten in der Nacht und ich lag immernoch in seinen Armen. Durch das Fenster kam etwas Mondlicht herein und so konnte ich einigermaßen gut sehen. Ich betrachtete ihn. Er hatte wunderschöne Lippen, die so unglaublich weich aussahen. Seine braunen Haare standen ihm wirr vom Kopf ab, aber das süßeste an ihm, war einfach seine kleine Stupsnase. Plötzlich sagte er:"Du beobachtest mich." Er war anscheinend doch wach und hatte alles mitbekommen. "Du bist einfach so wunderschön Dylan!" Oh Gott, hatte ich das gerade etwa wirklich gesagt?! Wie peinlich war das denn?! Er lächelte mich nur an und schaute mir in die Augen. "Du bist noch viel schöner!" Er hatte gesagt ich wäre schön! So etwas habe ich ja noch nie von einem Jungen gehört. Halt, nein! Er war ein Mann! Kein Junge! Und ich fand das irgendwie mega sexy!

Als er mich noch genauer betrachtete, murmelte er:"Und nicht nur viel schöner als ich, sondern auch viel schöner als deine Mutter..."

Hatte er gerade meine Mutter erwähnt? Meine Sinne waren sofort alamiert und ich begann ihn zu durchlöchern:"Woher kennst du meine Mutter?" Er begriff anscheinend erst jetzt, was er da gesagt hatte. Er schien unentschlossen zu sein, doch ich sah ihn mit einem warnenden Blick an. "Na schön. Jemand von uns musste es dir ja irgendwann erzählen." Es schien im sichtlich unangenehm zu sein, mit mir darüber zu reden, aber schlussendlich fing er dann doch an zu Berichten.

"Du weißt ja, dass wir vier Vampire sind. Wie viel weißt du über Vampire?" Ich überlegte kurz:"Also sie sind tot aber auch wieder nicht tot. So weit ich weiß nennt man das 'Untot'. Sie brauchen Blut um zu überleben. Sie sind unsterblich außer man stößt ihnen ein Holzpflock durchs Herz, aber mehr weiß ich jetzt auch nicht..." "Das meiste was du da gesagt hast ist Humbug. Wir können auch ohne Blut überleben, aber dann trocknen wir aus. Das heißt, dass wir stocksteif werden und uns nicht bewegen können. Doch wir sind geistig dort und hören alles, was um uns herum passiert. Dass ein Vampir unsterblich ist, stimmt, aber das mit dem Holzpflock, ist Aberglaube. Wir können nur auf eine andere Art entgültig sterben, aber die musst du nicht unbedingt wissen, zumindest jetzt noch nicht." Ich schaute ihn verwundert an. Sollte ich es etwa irgendwann erfahren? Wir werden sehen.

"Nun kommen wir zu unserer Geschichte. Es gab einmal einen Vampir namens Lestat. Er wurde bereits um 1100 geboren. 1756 traf er auf Paul. Sie freundeten sich an und nach einiger Zeit fand Paul heraus, dass Lestat ein Vampir war. Paul war damals bereits verheiratet, doch seine Frau war ihm nicht treu und er wollte es ihr heimzahlen. Er wusste nicht was er da machte, doch er bat Lestat, ihn ebenfalls in einen Vampir zu verwandeln und dieser tat ihm den Gefallen. Paul brachte seine Frau um und kurz darauf auch ihren heimlichen Geliebten. Seit dieser Zeit blieb Paul dann bei Lestat. 1801 kamen die beiden nach München. Dort fanden sie Ian in einem Krankenhaus. Paul hatte Mitleid mit ihm, denn er hatte sich mit einer lebensbedrohlichen Krankheit angesteckt, die keiner kannte und ihm blieben nur noch ein paar Tage. Paul verwandelte Ian ebenso und nahm ihn auf ihren Reisen mit. 1947 waren sie in Denver und fanden Logan halb tot auf der Straße liegend. Er war schwer verletzt vom Krieg und hatte nicht das Geld sich Ärzte leisten zu können. Er bat die drei, ihn mitzunehmen, denn er wusste, dass er nicht mehr lange leben würde. Sie taten ihm den Gefallen und nahmen sich alle ein Hotelzimmer. In der Nacht kam Lestat zu ihm ins Zimmer und biss ihn. Dann zogen sie zu viert umher und kamen 1966 nach London. Ich arbeitete dort in einer Fabrik. Damals musste ich oft den Laufburschen für unseren Chef machen und so musste ich eines Tages einen Brief an Mr Somerhalder überbringen. Ich war schon immer neugierig und öffnete vorher den Brief. Ich konnte einfach nicht fassen was darin geschrieben stand..."

Warum ich?!? *abgebrochen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt