Dark Shame (Boyslove)

27.Kapitel

»Es ist richtig gruselig, wenn du so gute Laune hast. Das ist in letzter Zeit richtig schlimm... du siehst einfach aus wie ein Clown, wenn du so vor dich hin grinst«, meinte Leon neben mir, als wir uns gerade umzogen da unsere Schicht vorbei war und ich jetzt endlich Feierabend hatte. Nate würde, mal wieder, das ganze Wochenende bei mir verbringen, worauf ich mich schon seit Anfang der Woche wahnsinnig freute. Es war jetzt fast ein Monat vergangen seit wir zusammen gekommen waren, bis auf ein paar Küsse war bisher nicht viel zwischen uns passiert, aber das war bisher auch ganz gut so.

»Ist doch besser, als wenn ich schlechte Laune hätte. Wir sehen uns am Dienstag!«, meinte ich und verschwand dann gut gelaunt Richtung Parkplatz, konnte es kaum erwarten mich in mein Auto zu setzen und nach Hause zu fahren. Sicher würde Nate wie immer schon auf mich warten, lässig gegen sein Motorrad gelehnt, eine Zigarette in der Hand und mit Kopfhörern im Ohr.

Wie ich es mir gedacht hatte war Nate schon da. Diesmal zwar ohne Zigarette, aber er lehnte an seinem Motorrad und wartete geduldig auf mich. Als er mein Auto sah nahm er seine Kopfhörer ab, stopfte sie in seine Jackentasche und lächelte mich an, als ich ausstieg und zu ihm ging. Am liebsten würde ich ihn küssen und ich sah ihm an, dass er es auch gerne tun würde, allerdings hielten wir uns im Moment noch sehr zurück was das anging... zumindest wenn wir draußen waren.

»Schön dich zusehen«, meinte er und bei seinem warmen Lächeln spürte ich richtig, wie sich in meinem Inneren ein schönes Gefühl ausbreitete.

»Ich habe mich schon die ganze Zeit darauf gefreut. Heute koche ich uns auch etwas besonderes.« Wir gingen nach oben, dann begab ich mich sofort in die Küche, während Nate sich auf einen der Küchenstühle fallen ließ. Wie immer unterhielten wir uns, er sah mir beim kochen zu und das ein oder andere Mal legte er seine Hand an meine Hüfte oder berührte mich zufällig.

Es war fast schon gruselig wie glücklich mich allein so eine Kleinigkeit machte.

»Gibt es etwas,was du anschauen möchtest?«, fragte ich, als wir fertig gegessen hatten und uns auf das Sofa setzten. Nate warf einen Blick zu dem Stapel an Manga, welcher auf meinem Wohnzimmertisch stand und den ich gestern nicht mehr geschafft hatte zu lesen.

»Du kannst auch gerne deine Manga lesen. Ich weiß, dass du das gerade viel lieber tun würdest«, meinte er und seufzte. So ganz Unrecht hatte er nicht.

»Und was machst du dann in der Zeit?«

»Deine Gesellschaft genießen und ein paar Videos schauen... sofern dich das nicht stört.« Ich schüttelte mit dem Kopf, dann begann ich meinen Mangastapel abzuarbeiten, während Nate seinen Kopf in meinen Schoß legte und auf seinem Handy ein paar Videos schaute. Ich genoss seine Nähe, es war schön wie wohl er sich in meiner Gegenwart fühlte und mir ging es genauso.

Als es dann schon recht spät wurde und ich alle neuen Manga gelesen hatte, beugte ich mich zu ihm runter und küsste ihn.

»Schon fertig?«,fragte er und schaute zu mir auf. Ich nickte, dann erhob er sich, streckte sich und gähnte.

»Dann sollten wir uns bettfertig machen. Willst du zuerst duschen?«, fragte er und ich schluckte. Die nächsten Worte kamen ganz von allein über meine Lippen.

»Wollen wir nicht einfach zusammen duschen?« Er schaute mich mit hochgezogener Augenbraue an, dann nickte er.

»Sicher.« Wir gingen ins Badezimmer und ich merkte, wie ich auf einmal richtig nervös wurde. Ich hatte zwar Nate schon öfter mit nacktem Oberkörper gesehen – immerhin zog er sich mittlerweile vor mir um – aber ihm so Nahe zu sein, während wir beide komplett nackt waren, war etwas komplett anderes. Wir stiegen in die Dusche, wobei ich nicht anderes konnte als mit meinen Augen jeden Zentimeter seines Körpers in Augenschein zu nehmen, was er durchaus bemerkte, aber er machte nicht die Anstalten mich zu berühren. Stattdessen stellte er einfach das Wasser an und nahm einigen Abstand, dennoch bemerkte ich wie auch sein Blick öfter zu mir wanderte.

Nate wusste und respektierte, dass ich die Zeit brauchte um mit dem Gedanken daran klar zu kommen, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben in einen anderen Mann verliebt war und ihn attraktiv fand. Es war eben nicht so wie in den ganzen Boyslove Manga, wo man selbst als eigentlich hetero Typ sofort mit einem anderen Mann ins Bett gehen konnte, nur weil man ihn liebte – auch wenn ich es gerne wollte, musste ich mich seelisch erst genau darauf vorbereiten.

Trotzdem musste Nate sich nicht so sehr zurückhalten... ich hätte nichts dagegen, wenn er mich jetzt berühren oder küssen würde.

Wir stiegen aus der Dusche, ohne das irgendetwas passiert wäre, dann zogen wir uns an, wobei ich nur eine Boxershorts anzog und verschwanden Richtung Schlafzimmer. Wie immer, wenn wir uns hinlegten, gab Nate mir noch einen Kuss, doch diesmal ließ ich ihn nicht so einfach gehen. Ich zog ihn weiter zu mir und fuhr mit meinen Händen unter sein T-Shirt, vertiefte unseren Kuss.

»Key... manchmal bekomme ich das Gefühl, du provozierst mich«, murmelte er, während er mich weiterhin küsste, diesmal wanderten seine Lippen meinen Oberkörper entlang.

»Vielleicht. Du musst dich nicht so stark zurückhalten«, sagte ich und genoss jede seiner Berührungen, plötzlich hielt er kurz inne und lächelte.

»Nun, vielleicht ist es jetzt an der Zeit dich heute einmal gut fühlen zu lassen.«

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Völlig fertig ließ ich mich in mein Kissen sinken, drehte mich auf die Seite und atmete aus. Nie hätte ich gedacht, dass sich ein Blowjob so gut anfühlen würde...

Nate kam gerade aus dem Badezimmer zurück und gähnte, ehe er zu mir unter die Bettdecke kroch, mich so an sich zog dass mein Rücken an seinem Oberkörper war und dann sein Gesicht in meiner Halsbeuge vergrub.

»Soll ich nicht auch... also bei dir...«, begann ich verlegen und er schüttelte leicht mit dem Kopf.

»Ich habe dir für heute schon genug zugemutet, aber ich komme darauf zurück. Schlaf jetzt besser.« Er gab mir noch einen Kuss auf die Wange, ehe er die Augen schloss. Selbst jetzt noch nahm er so viel Rücksicht auf mich und meine Gefühle, er war beinahe schon perfekt.