Albträume

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Ich lief durch einen dunklen Wald, war vollkommen allein. Keiner reagierte auf mein Rufen, doch überall starrten mich Augen an. Ich sah sie nicht, doch ich konnte ihre brennenden Blicke deutlich spüren. Plötzlich schmerzte mir alles. Als ich stehen blieb, sah ich, dass meine Haut regelrecht weg ätzte, die Blicke wurden immer stärker und ich sah die Augen aus den Schatten erscheinen. Dann erkannte ich Gestalten, die auf mich zu kamen. Sie lachten bösartig. Letztendlich erkannte ich meine Klassenkameraden, meine Freunde und alle Menschen, die ich irgendwie kannte. Sie zeigten auf mich und lachten, während ihre Blicke sich tief in mich hineinbohrten und meine Haut weiterhin weg ätzte. Ich krümmte mich vor Schmerzen, warf mich auf den Boden und schrie immer wieder, das sollte endlich aufhören. “Hört auf damit, bitte!!!“ flehte ich sie an, ich schrie wie verrückt und wand mich, trat um mich, während sie lachend immer näher kamen. “LASST MICH IN RUHE!!“ brüllte ich unter Schmerzensschreien, bis mich plötzlich Hände berührten . Sie packten mich an den Schultern, während ich unter Tränen versuchte, mich zu befreien. “Wacht doch auf!!“ Diese Stimme klang nicht bösartig, sie klang besorgt, ich spürte, wie jemand mich versuchte, wachzurütteln.

Ich schlug schreiend die Augen auf und sah plötzlich einem Jungen mit dunklen Haaren und einer Augenklappe auf einem Auge ins Gesicht. //Ciel Phantomhive...// Dann merkte ich, dass ich immer noch weinte, ich hatte wohl im Schlaf auf den Traum reagiert. Ciel sah mich etwas besorgt an. “Was ist denn los?“ Fragte er fürsorglich. Ich sah jedoch, dass er dies mehr aus Höflichkeit als aus wirklicher Fürsorge tat. Ich sah ihn schluchzend an und versuchte, mich zusammenzureißen, konnte jedoch nicht aufhören zu weinen. Dann tauchte Sebastian in der Tür auf und kam zu uns. Er sah fragend zwischen Ciel und mir hin und her. “Was ist los?“
Ciel antwortete als erster. “Sie hat im Schlaf geschrien, um sich getreten und sich fast selbst wehgetan, also habeich sie geweckt. Er vermied es, mich anzuschauen, oder auch nochmal direkt anzusprechen. Sebastian nickte nur und sah mich an. “Ihr habt schlecht geträumt, hab ich recht?“ Ich nickte, inzwischen hatte ich mich wieder halbwegs gefangen und nickte, während ich schaudernd an den Traum zurückdachte. “Ja... ich träume in letzter Zeit oft schlimme Sachen, deswegen versuche ich immer, so wenig wie möglich zu schlafen. Ciel zog bei meiner Offenheit überrascht eine Augenbraue hoch. Sebastian verzog keine Miene und nahm mich kurz tröstend in den Arm, was Ciel wohl gar nicht gerne sah, er verzog wütend das Gesicht. “Sebastian, sie hat bloß schlecht geträumt!“ Wenn der nur wüsste. Doch ich schwieg und ignorierte Ciels Kommentar. Sebastian nickte seinem Herrn nur zu, dann ging Ciel murrend. “So empfindlich...“ Er schüttelte den Kopf, dann war er weg. Als ich mich weitgehend wieder beruhigt hatte, verabschiedete auch Sebastian sich freundlich und verließ das Zimmer. Ich ließ meinen Kopf wieder auf das Kissen sinken, schlief aber nicht mehr ein, wofür ich auch dankbar war.
Sebastian brachte mir nochmal einen frischen Tee, dann wurde es auch schon wieder Abend und ein weiterer Tag war vorbei.

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