Zurück bei den Phantomhives

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Am nächsten Morgen machte ich mich eine halbe Stunde früher als sonst auf den Weg zur Schule, was meine Mutter nicht sonderlich störte.
Als ich ankam und mein Fahrrad anschloss, ich hatte darauf bestanden, mit dem Fahrrad zu fahren, um meine Gedanken klarer zu bekommen, war noch niemand da, nur einige Autos der Lehrer standen auf dem Parkplatz. Ich musste wirklich sehr früh dran sein. Schnell ging ich ins Schulgebäude und suchte nach Herrn Mortius, der mich an einem kleinen Raum für Gespräche, meist Elterngespräche, erwartete.
Er sah mich erwartungsvoll an.
“Wie geht's dir?“ Fragte er und musterte mich kurz, mein Auge war auch nach diesen fünf Tagen so gut wie zu geschwollen.
Ich zuckte nur mit den Schultern.
“Besser, denke ich. Tut halt noch etwas weh...“ ,Ich zeigte auf mein Auge, “Aber was wollen Sie jetzt eigentlich?“
“Ich wollte einfach wissen, dass es dir wirklich gut geht. Was für ein Lehrer wäre ich denn, wenn ich dich einfach auf deinen Problemen sitzen lassen würde?“
“Ähm... ein... normaler Lehrer?“ Witzelte ich sarkastisch.
Er grinste nur.
“Mag sein, aber ich bin an einen Vertrag mit dir gebunden, dieser beinhaltet unter anderem, dass ich für dich da bin, wenn du Hilfe brauchst. Und ich weiß, dass du eigentlich nicht um Hilfe bettelst. Das was die beiden gemacht haben, ist wirklich eine Schweinerei...“
Ich seufzte.
“Eigentlich will ich ja nur noch hier weg... ich verstehe einfach nicht, wie alle anderen hier klarkommen. Wann können wir denn mal wieder Ciel und Sebastian besuchen? Ich vermisse sie...“ Meinte ich niedergeschlagen. Seit ich wieder hier war, fühlte ich eine Art Leere, es fühlte sich an, als hätte ich eine Art Zufluchtsort, ein zweites Zuhause verlassen.
Herr Mortius lächelte.
“Wir können jetzt gleich los, wenn du willst. Wenn ich es geschickt anstelle, könnten wir drüben längere Zeit verbringen und hier nur wenige Minuten weg sein.“
Mein Blick hellte sich freudig auf.
“Ja! Endlich hier weg!“
Er lächelte nur, nahm meine Hand und dann wurde alles hell. Dann standen wir plötzlich nicht mehr im Gesprächszimmer, sondern vor dem Phantomhive-Anwesen. Glücklich machte ich einen kleinen Luftsprung, was ein Fehler war, denn mein verletztes Knie machte sich sofort bemerkbar. Beinahe wäre ich einfach wieder auf den Boden geknallt, hätte der Lehrer mich nicht aufgefangen.
“Sei vorsichtig, ich glaube nicht, dass du schon so wild sein solltest.“ Meinte er nur grinsend.
Ich nickte und lief dann schnell zum Eingang, wo Herr Mortius klopfte.
Ich konnte mir ein breites Grinsen nicht verkneifen und fiel Sebastian glücklich um den Hals, als ich ihn sah. “Sebastian!! Ich hab dich und die anderen vermisst!“
Er wirkte kurz etwas überrascht, dann lächelte er und öffnete die Tür ganz. “Willkommen zurück, Olivia.“
Erwiderte er schmunzelnd, als ich ihn losließ, sah er den anderen Teufel und mich fragend an.
“Was habt Ihr denn wieder angestellt?“
Ich zögerte und mein Blick verdüsterte sich.
“Es gab einen kleinen Vorfall in der Schule.“ Ergriff Herr Mortius schnell das Wort, als er bemerkte, dass ich zögerte.
Sebastian nickte nur, dann traten wir ein und er schloss die Tür.
“Ihr kommt gerade rechzeitig für den Tee.“, Sagte Sebastian, “Ihr wisst noch, wo der Speisesaal ist?“
Ich nickte.
“Gut, ich muss nämlich noch schnell etwas aufräumen, das die anderen... verursacht haben... Wenn Ihr mich also entschuldigen würdet.“ Kopfschüttelnd ging er schnell in Richtung Küche weg.
Ich grinste nur, dann machten wir uns auf den Weg in den Speisesaal, wo wir Ciel antrafen. Er lächelte, als er uns sah. “Ihr seid tatsächlich mal wieder gekommen. Ich hatte Euch allerdings nicht erwartet.“ Meinte er, dann gingen wir zusammen weiter.

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