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Ich konnte nicht sagen, wie lange im im Gras gelegen hatte. Wann ich eingeschlafen war. Aber diese Ruhe, das Wissen, dass ich tatsächlich einmal von allem losgelassen hatte, machte mich glücklich. Auf meinem Gesicht zeigte sich ein leichtes, zufriedenes Lächeln. Ich fühlte mich wie in einer Art angenehmen Trance gefangen.
Dann hörte ich gedämpfte Stimmen in der Nähe, ich wusste, dass sie mir nahe sein mussten, auch wenn sie weit weg klangen.
"Wollen wir sie nicht einfach schlafen lassen? Sie sieht irgendwie glücklich aus. Schaut, jetzt lächelt sie!" Eine süße Mädchenstimme, allerdings hätte ich sie in dem Moment micht zuordnen können.
"Aber Ihr wolltet Euch doch von ihr verabschieden, bevor Ihr geht. Außerdem kann sie nicht im Gras liegen bleiben."
Langsam fand ich meinen Weg in die Realität zurück. //Sebastian und Lizzy?//
Nach einer Weile öffnete ich mphsam die Augen, ich wäre gerne noch ein wenig in der warmen Sonne liegen geblieben, aber jetzt war ich sowieso wach.
Sebastian stand dort und lächelte amüsiert zu mir herab.
"Wie ich sehe, scheint Euch der Garten zum Erholen wirklich zu gefallen!"
Ich grinste verlegen und sah dann zu Lizzy, dann setzte ich mich auf, Grashalme im Haar und grüne Flecken auf der Kleidung, aber das störte mich nicht im geringsten.
"Wollt Ihr tatsächlich schon gehen?" Fragte ich Lizzy.
Diese seufzte. "Ich würde ja noch bleiben, aber meine Eltern haben angerufen, sie wollen, dass ich so bald wie möglich nach Hause komme..."
Ich kicherte. kein Wunder, so oft wie Ihr ausreißt, um Ciel zu besuchen!"
Als ich aufstand, reichte Sebastian mir die Hand und half mir grinsend hoch.
Lizzy kicherte ebenfalls, allerdings wusste ich nicht, ob sie mein Erscheinungsbild einfach lächerlich fand, oder meinen Kommentar lustig.
Ich sah einfach nur verlegen weg und wechselte schnell das Thema, indem ich Lizzy umarmte.
"Ich freue mich schon, wenn wir uns das nächste Mal treffen! Aber dann solltet Ihr nicht wieder alles umwerfen... Sonst gibt es irgendwann doch noch Ärger mit Ciel!"
Lizzy lachte daraufhin laut los, dann gingen wir zu dritt in Richtung Vorderseite des Hauses, wo auf dem Vorplatz schon eine Kutsche stand. Lizzy verabschiedete sich erst von mir und Sebastian, dann rannte sie zu Ciel, drückte diesen ganz fest und wurde von diesem kopfschüttelnd zur Kutsche geschoben. Letztendlich stieg sie ein, dann fuhr die Kutsche ab. Wir winkten ihr kurz hinterher, dann gingen wir ins Haus, Ciel seufzte.
"Ich weiß einfach nicht, wie sie es manchmal schafft, so ein Chaos zu veranstalten. Man könnte meinen, sie würde endlich mal erwachsen werden oder so, aber nein..."
Ich kicherte nur. "Sie tut das nur für Euch!"
Er sah mich kurz verwirrt an, beließ es aber dann darauf. Dann kam Herr Mortius. "Ich möchte ja nicht stören, aber Olivia und ich müssen uns auch so langsam verabschieden."
"Was, schon?" Ich sah ihn traurig an.
"Du solltest nicht zu viel Zeit hier verbringen. Du stehst zwischen deinem Zuhause und dem Ort hier. Es ist nicht gut für einen Menschen, zwischen zwei Welten zu leben. Im übrigen hast du eigentlich auch nich Schule."
Sebastian lächelte. "Da hat er allerdings recht, Bildung ist wichtig. Mein Junger Herr sollte sich wohl auch mal wieder mehr den Büchern widmen. In letzter Zeit war so viel los, dass wir dazu kaum gekommen sind!"
Ciel murrte genervt irgendwas und lief dann fluchtartig die Treppe hoch. Ich lachte nur und rief ihm ein "Tschüss!" hinterher, dann verabschiedete ich mich auch von Sebastian, der eine leichte Verbeugung andeutete, dann nahm Herr Mortius mich an die Hand und brachte uns zurück nach Hause, in den Raum im Schulgebäude. Ich verabschiedete mich bis zur nächsten Stunde von ihm und ging dann zum Klassenraum, wo inzwischen auch meine Klassenkameraden standen.

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