Zuhause

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Ich schlug die Augen auf. Alles tat mir weh. Schon wieder lag ich in einem Bett, allerdings diesmal in einem eher kleinen, spärlich eingerichteten, hellen Raum. Der Geruch von Desinfektionsmittel stieg mir in die Nase. War ich im Krankenhaus?
Neben meinem Bett war meine Mutter. Sie hatte wohl neben mir gesessen und war dabei eingeschlafen. Ich setzte mich auf, ignorierte die Schmerzen, die mich wieder zum Liegen zwingen wollten. Durch die Bewegung erwachte auch meine Mutter. “Olivia?“
Sie starrte mich mit Tränen in den Augen an, dann fiel sie mir glücklich um den Hals. “Du lebst! Meine kleine!!! Ich hab mir solche Sorgen gemacht!“ Sie weinte. Ich wollte etwas sagen, aber es kam nur ein heiseres Krächzen aus meinem Mund. Also lächelte ich nur und erwiderte die Umarmung. Noch nie war ich so glücklich darüber gewesen, aufgewacht zu sein. Auch wenn mir Ciel, Sebastian und Lizzy jetzt schon fehlten. Oder hatte ich mir alles nur eingebildet? Immerhin lag ich im Krankenhaus. Ich warf einen Blick auf meine linke Schulter. Dort war es, das Zeichen. Es sah nicht ganz so schön aus, wie ich es in Erinnerung hatte, aber es war da. Ich war fasziniert, glücklich und verwirrt gleichermaßen. Aber das alles hatte mich nicht zu kümmern. Nicht jetzt.

Einige Wochen später, ich war kurz nach meinem Erwachen mit guten Werten aus den Krankenhaus entlassen worden, und ich erholte mich ein wenig zuhause. Ja, Zuhause. Aber bald schon wollte ich wieder Abenteuer erleben, nicht bloß auf der Couch hocken und Netflix schauen, also flehte ich meine Eltern solange an, bis sie mich, natürlich mit ärztlicher Erlaubnis, wieder zur Schulr schickten, wenn auch etwas unsicher. Ich selbst war kein bisschen unsicher. Ich spürte die neugierigen, nervösen und schuldbewussten Blicke meiner Klassenkameraden, als ich in den Raum huschte, ließ mir jedoch nichts anmerken. Ich lächelte nur vor mich hin. Der Lehrer marschierte in den Klassenraum. Heute war die erste Stunde bei meinem neuen absoluten Lirblingslehrer. Herr Mortius. Als er mich sah, kam er zu mir, lächelte und begrüßte mich herzlich in der Schule zurück.
“Willkommen, Olivia, schön, dass du auch wieder am Unterricht teilnehmen kannst! Würdest du bitte nach der Stunde kurz bei mir bleiben?“ ich nickte, ich wusste nicht, was er wollte. Wollte er mir einfach nur Tipps zum versäumten Unterrichtsstoff geben, sowie jeder andere Lehrer, oder steckte mehr dahinter?
Nach der Stunde kam ich also vor zum Lehrerpult, er ging mit mir vor die Tür. Tatsächlich gab er mir Tipps für den Stoff, wie erwartet. Danach beugte er sich jedoch zu mir herunter und flüsterte leise:“Ich bin immer für dich da. Und auf deine Seele... freue ich mich auch schon.“
Mir stockte kurz der Atem. Das bedeutete, dass ich nun wirklich vertraglich an meinen Lehrer, einen echten Teufel gebunden war. Genau wie Ciel Phantomhive.
“Können wir sie denn auch mal besuchen?“ Antwortete ich.
Er nickte. “Du hast mich ja ganz schön in Schwierigkeiten gebracht, aber ich denke, Sebastian hat mich eben ab jetzt zu akzeptieren, da du auch unter seinem Schutz stehst.“ Ich lachte kurz, dann ging ich wieder rein, Herr Mortius machte sich auf den Weg zu seiner nächsten Stunde. Im Klassenraum kam Vincent auf mich zu.
“Na, hat dir deine Nahtoderfahrung geholfen?“ stichelte er. Ich lächelte selbstsicher. “Willst du mal eine haben? Dabei kann man so einiges über sich selbst lernen. Im übrigen: Mein Bruder hat inzwischen seinen Job bekommen! Und ich werde es genauso schaffen. Und, nur mal unzer uns... ich kann deinen schlimmsten Albtraum wahr werden lassen!“ Ich sah ihn mit einem Blick an, bei dem ihm wohl das Blut in den Adern gefror. Ich lachte, als er langsam zurückwich, sehr blass im Gesicht. Ich hatte mich durchgesetzt. Ich war Zuhause. Und ich hatte einen Weg gefunden, mit meinem Leben klarzukommen. Ich war glücklich.

Liebe Menschiis, die Geschichte ist noch nicht zu Ende, aber es geht immer mehr darauf zu! Ich freue mich, dass meine FF so vielen von euch gefällt, ich habe das 1. Kapitel vor 3 Tagen veröffentlicht, jzt hab ich fast 200 Views und 40 Votes. Ich weiß, dass die Kapis alle relativ kurz sind, aber ich lerne ja noch, bessere Geschichten zu schreiben. Die nächste Geschichte kann etwas länger dauern, da ich ab Montag wieder Schule hab, und das bedeutet haufenweise Arbeit. Ich werde trotzdem versuchen, regelmäßig aktiv zu sein.
Danke für eure Aufmerksamkeit! ^^

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