Aufbruch nach London

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Einige Tage waren vergangen, ich hatte mich die meiste Zeit in meinem Zimmer zurückgezogen und dort nachgedacht. Ich wollte nicht, dass sie nochmal alle sahen, wie ich hilflos vor mich hin heulte. Ungefähr drei Wochen war es nun her, dass ich auf dem Anwesen der Phantomhives aufgetaucht war, und inzwischen fehlte mir so ziemlich alles von zuhause. Ich sehnte mich danach, meine Eltern zu umarmen und mich mit meinen Freunden zu unterhalten. Danach, meinen verbliebenen Hobbys nachzugehen. Hier konnte ich ohne komische Blicke nicht singen, einen Pool zum Schwimmen gab es nicht. Und wenn ich anfing zu tanzen, fühlte ich mich einsam. Ich fixierte mich auf's schreiben und Zeichnen, jedoch zeichnete ich immer nur alles, was ich vermisste und schrieb unbewusst Briefe an meine Freunde und Familie. Sobald ich mir irgendwas davon ansah, brach ich in Tränen aus. Ich fing an, mich zu fragen, was das ganze sollte. Warum ich überhaupt hier war. Dann klopfte es an der Tür. Ich sah auf, antwortete jedoch nicht. Nach einer Weile ging die Tür doch auf. Sebastian stand dort. Hinter ihm schien jemand zu sein, ich sah eine Gestalt auf und ab hüpfen. “Ihr habt einen Gast. Lady Elizabeth wollte Euch und den Jungen Herren besuchen.“ Er lächelte, ich stand auf und kam zu den beiden. Tatsächlich stand dort Lizzy und hüpfte fröhlich auf und ab. “Oooh, Olivia, ich freue mich ja so, Euch wieder zu sehen!!! Ich wollte Euch fragen, ob Ihr und Ciel mit mir nach London möchtet, und ein wenig einkaufen!“
“Ihr wollt mit mir shoppen gehen?“ Ich lachte kurz sarkastisch, sah dann an meinen Klamotten herunter. Ich trug die Sachen ja nun doch schon sehr lange, und wirklich passend wirkten die Jeans und der Pulli hier nicht. Also nickte ich und versuchte zu lächeln. “Gerne!“
Auch Ciel war nun dazugekommen, er lächelte kurz, als er sah, dass ich mal wieder aus meinem Zimmer kam.
“Dann können wir los, oder? Sebastian und ich haben eh noch was in der Stadt zu erledigen, also trifft sich das gut.“ Lizzy freute sich sehr, und nur wenige Minuten später saßen wir in der Kutsche, Lizzy erzählte uns einige lustige Geschichten aus ihrem Haus, und ihre fröhliche Art gab auch mir ein kleines Glücksgefühl.
Ciel hingegen versuchte offensichtlich, aufmerksam zu wirken, war jedoch sehr gelangweilt.

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