Kälte

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Es war kalt. Ich war in einer Art weißem Raum, es gab keinen Boden und keine Decke, auch keine Wände, doch ich schien stehen zu können. Es gab nichts außer dem angenehm hellen weiß, der Kälte und mir. Ich fror, und konnte meinen Atem sehen, der sich kräuselte. Ich lief ein Stück vorwärts, doch schon bald bildete sich Eis an meinen Füßen. Ich lief schneller, doch das Eis fror auch schneller. Nach einer Weile ding ich an zu rennen, das Eis verfolgte mich genauso schnell, als ahnte es, was ich tat. Ich schlug Haken, doch auch das nützte nichts und das Eis holte meine Füße bald schon ein. Ich versuchte mich zu wehren, doch das nützte nichts, meine Füße froren fest, und das Eis zog sich immer weiter an mir hoch, Kälte machte sich in mir breit, und ich konnte nur vollkommen verängstigt zusehen, wie es mich langsam regelrecht verschlang, spürte, wie die Kälte des Eises mir langsam aber sicher unter die Haut kroch, bist alles gefror. Ich schrie und schrie, doch niemand konnte mich um Hilfe schreien und betteln hören. Dann verschlang mir das Eis komplett, und alles wurde schwarz. Es sah alles aus wie der weiße Raum, nur dass es hier eben schwarz war. Ich sah in der Ferne einen kleinen Lichtfleck, der immer näher zu kommen schien. Mit ihm kam mir auch ein leises Flüstern entgegen, dem ich zuhörte, plötzlich vollkommen die Ruhe selbst, ich fühlte mich tatsächlich geborgen. "Erinnere dich, warum!" flüsterte die Stimme. Immer und immer wieder. "Warum was?" fragte ich, auch immer wieder, und immer lauter. Das Licht kam immer näher, wurde gleißender, das Flüstern wurde immer lauter. Plötzlich, als ich direkt vor der Lichtquelle stand, schien diese sich zu bewegen, und ein riesiges, blutunterlaufenes Auge starrte mich an. Ich schrie wieder auf.

Schreiend schlug ich die Augen auf und saß kerzengerade im Bett, ich atmete schwer, als sei ich einen Marathon gerannt und mein Herz schlug mir vor Angst bis zum Hals. Mit weit aufgerissenen Augen sah ich mich im Zimmer um, ob das nicht vielleicht auch wieder ein Albtraum war. Dann ging die Tür auf, und ich sah Sebastian. Sofort fühlte ich mich etwas sicherer, ich wusste, dass Sebastian mir nichts tun konnte, solange er unter Ciels Befehl stand. Sebastian kam zu mir, ich zitterte wie Espenlaub. "Ich habe Euch schreien gehört. Schon wieder ein schlechter Traum?" Ich nickte. Ich hatte also schon wieder geschrien. Sebastian schüttelte lächelnd den Kopf. "Kein Wunder, dass Ihr immer so müde ausseht, wenn Ihr immer so schlecht schlaft..." Das brachte auch mich ein wenig zum Lächeln, aber danach war mir momentan eher nicht zumute. Ich stand vom Bett auf und ging ein paar unsichere Schritte zur Tür, mein Magen knurrte vor Hunger. Sebastian lächelte. "Das Abendessen wird gleich serviert, Ihr könnt Euch also schon mal an den Tisch setzen. Der Junge Herr ist auch schon da." Ich nickte dankbar und er deutete eine Verbeugung an. Dann ging ich zu Ciel.

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