Feuerwerk

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Als Albus und Gellert ein wenig später ihren Brandy ausgetrunken hatten, erhoben sie sich von ihren Plätzen und machten sich auf den Weg durch die fröhliche Menge an Menschen, um zum Ausgang zu gelangen. Die jungen Zauberer waren beide recht gut angetrunken und hatten beschlossen, dass es wohl das beste war, sich langsam auf den Heimweg zu machen.

Als Albus die Tür des Pubs öffnete, kam ihm ein kühler Wind entgegen. Die Temperatur war um einiges gesunken. Der dunkle Nachthimmel war von Wolken bedeckt und es sah so aus, als könnte es jeden Moment anfangen zu regnen. Nachdem der ganze Tag sehr heiß gewesen war, war es nun schon fast kalt. Albus erzitterte kurz.

"Es ist ganz schön kalt geworden", stellte er fest, darauf konzentriert nicht allzu alkoholisiert zu klingen.

"Ich würde dir ja meine Jacke geben, aber ich habe keine dabei", sagte Gellert daraufhin.

"Sehr charmant", grinste Albus und die beiden traten hinaus in die kühle Nachtluft.

"Machen wir morgen wieder was?", fragte Gellert, als die beiden gemeinsam den Heimweg antraten. "Zum Beispiel Kesselkuchen backen."

"Gerne. Ich muss bloß schauen, wie ich das mit Aberforth vereinbare...", bedachte Albus. "Ich will nicht, dass er dich wieder so blöd anmacht."

"Wir könnten zu mir gehen. Bathilda ist morgen Nachmittag nicht da, also kann sie sich auch nicht beschweren, dass wir ihre Küche benutzen", schlug Gellert vor.

"Sieht so aus, als könnte ich mich nicht mehr rausreden, stimmt's?", fragte Albus amüsiert.

Gellert lachte leise und legte seinen Arm um Albus' Schultern. "Von wegen rausreden. Du kannst es doch kaum erwarten mir bei zu bringen wie man Kesselkuchen macht."

"Hmm, ich weiß nicht...", scherzte Albus. "Freche Schüler sind nicht so mein Fall." Er stieß Gellert mit dem Ellbogen in die Seite. Dann grinste er ihn an. "Fang mich." Und Albus rannte davon, allerdings in keiner geraden Linie, was darauf zurück zu führen war, dass er nicht gerade wenig Whiskey und Brandy getrunken hatte.

Gellert schüttelte lachend den Kopf, ließ sich aber sofort auf Albus' Spielchen ein und rannte ihm hinterher - ebenfalls leicht wankend.

Und während die beiden rannten begann es aus allen Wolken kräftig zu regnen. Schon nach wenigen Sekunden waren beide von oben bis unten von Regenwasser durchnässt. Doch sie rannten lachend weiter. Erst am Ende des Dorfes, wo der Weg in einen Wald führte, blieb Albus erschöpft stehen und stützte sich an einem Baum ab. Gellert kam zwei Sekunden später keuchend neben ihm zum stehen.

"Hab dich", sagte er außer Atem, legte seine Hand auf Albus' Oberarm und grinste.

Albus kicherte. "Das hat Spaß gemacht", sagte er schnell atmend.

Die beiden brauchten einen Moment, um wieder vernünftig zu Atem zu kommen. Währenddessen regnete es immer noch ziemlich stark und ein paar Regentropfen drangen durch das Blätterdach über ihnen.

Albus sah nun Gellert an. Sein nasses Hemd pappte eng an seinem Oberkörper und ein paar Tropfen kullerten gerade über seine Brust, da er sein Hemd immer noch weit aufgeknöpft trug. Albus atmete tief durch, lehnte sich mit dem Rücken gegen den Baum und sah hinauf in die Baumkronen, welche sich ein wenig drehten - vielleicht hatte er doch ein kleines bisschen zu viel getrunken.

Gellert strich sich mit einer Hand die nassen Haare aus dem Gesicht. Er betrachtete Albus. "Geht es dir gut?", fragte er.

"Ja, die Baumkronen drehen sich nur ein wenig", antwortete Albus ohne den Blick vom Blätterdach abzuwenden und lächelte leicht.

Gellert lachte leise und sah ebenfalls nach oben. "Ja, bei mir dreht es sich auch. Aber nur ein ganz kleines bisschen." Dann sah er wieder zu Albus. "Heute war ein guter Tag. Und ein schöner Abend."

Erised (Grindeldore FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt