Glücklich und aufgeregt öffnete Albus am nächsten Morgen die Haustür, an welcher es soeben geklopft hatte. Zum Vorschein kam Gellert, der einen Rucksack auf dem Rücken trug und ihn anlächelte. Er trug ein hochgekrempeltes, weit aufgeknöpftes Hemd und eine dunkle Hose. Seine goldblonden Locken fielen ihm glänzend um den Kopf. Seine verschieden farbigen Augen strahlten Albus mit Vorfreude an. Seine Lippen waren von einem breiten Grinsen geziert.
"Na, gut geschlafen, Sonnenschein? Bist du bereit?"
Albus lächelte und nickte. "Mehr als jemals zuvor."
Schon seit er heute Morgen aufgestanden war, hatte er sich auf den Tag gefreut. Gellert und er wollten nämlich gemeinsam picknicken und dabei ihre weitere Vorgehensweise besprechen. Albus war natürlich ziemlich aufgeregt gewesen, weshalb er mal wieder Ewigkeiten gebraucht hatte, bis er seine Frisur akzeptabel hergerichtet hatte.
"Verdammt, du siehst so toll aus", sagte Gellert, als er Albus betrachtete.
Blitzschnell sah sich Albus um und zischte: "Scht! Nicht so laut!"
"Was denn, darf ich dir jetzt keine Komplimente mehr machen?", hakte Gellert nach ohne die Stimme zu senken.
"Doch", sagte Albus leise. "Aber nicht so laut, wenn wir noch nicht alleine sind." Er deutete mit dem Kopf ins Haus hinein.
"Na gut...", flüsterte Gellert dann, damit niemand im Haus der Dumbledores ihn hören könnte. "Du siehst bezaubernd aus. Am liebsten würde ich dich jetzt schon küssen."
Albus, der gerade seine Schuhe anziehen wollte, hielt inne, wurde rot im Gesicht und sah Gellert lächelnd an. "Ich kann es auch kaum erwarten!", flüsterte er zurück.
Und schon wenig später, als Albus und Gellert aus der Sichtweite des Dorfes Godric's Hollow und zwischen den Feldern auf dem Weg zum Fluss waren, fühlte Albus sich unglaublich frei. Für den Rest des Tages konnte er abschalten, den Tag mit Gellert genießen, mit ihm reden und lachen, im Fluss baden, im Feld in der Sonne liegen; einfach glücklich sein und seine Sorgen und Verpflichtungen für eine Weile vergessen. Gellert war dabei die perfekte Unterstützung. Albus schätzte an seinem Freund sehr, dass er für ihn da war und ihn ablenkte, ohne großartig viel tun zu müssen. Er bewunderte seine gute Laune, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass Gellert selbst aktuell ein kleines Problem hatte. Denn er hatte kürzlich eine schreckliche Vision von der Zukunft und daraufhin einen Albtraum gehabt. Und wenn Albus ehrlich war, konnte er sehen, dass Gellert heute irgendwie nicht ganz fit aussah, auch wenn er natürlich versuchte, dies vor Albus zu verbergen. Doch den dezenten Ansatz dunkler Ringe unter Gellerts Augen blieb bei Albus nicht unentdeckt. Dennoch schien Gellert in der Lage für Albus eine Stütze zu sein, wofür er überaus dankbar war.
Albus drückte Gellerts Hand, die er seit sie das Dorf verlassen hatten hielt, fester und lächelte ihn an. Gellert drehte seinen Kopf zu ihm, lächelte zurück und erwiderte den Händedruck.
"Wie geht es dir?", fragte Gellert dann.
"Besser als gestern", antwortete Albus. "Aber wenn ich mit dir zusammen bin, geht es mir irgendwie immer besser."
Gellert grinste leicht. "Das freut mich sehr", sagte er.
"Und wie geht es dir?", wollte Albus nun von Gellert wissen.
"Ganz gut", sagte Gellert bloß.
"Bist du sicher? Du weißt, dass du mir alles anvertrauen kannst, Gellert", sagte Albus, woraufhin Gellert ihn kurz anblickte.
"Ja, ich weiß", sagt er schnell und lächelte, damit Albus sich keine Sorgen machte.
"Gellert, wirklich. Hattest du wieder einen Albtraum? Oder gar eine neue Vision?", hakte Albus nach.
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Erised (Grindeldore FF)
FanficAls er gezwungen war seinen Traum von einer großen Weltreise für seine Familie aufzugeben und nach Godric's Hollow zurückzukehren, hatte Albus Dumbledore nicht die geringste Ahnung gehabt, dass dieser Sommer sein Leben verändern würde. Albus trifft...