Rauchschwaden

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Albus lag in seinem Bett und versuchte zu schlafen. Allerdings wurde er von den vielen Gedanken in seinem Kopf wach gehalten. Die vielen Gedanken, die sich eigentlich nur um eine einzige Person drehten. Gellert Grindelwald wollte Albus' Gedanken nicht einmal verlassen. Die ganze Zeit wiederholte sich seine Stimme in Albus' Kopf.
'Was würdest du davon halten, wenn wir zusammen übernachten?'

Und nun bereute Albus, dass er Gellert nicht mit zu sich genommen hatte. Es wäre der perfekte Abschluss ihres wundervollen, gemeinsamen Abends gewesen. Es wäre alles so schön gewesen.

Er stellte sich vor, wie es wohl wäre, wenn Gellert jetzt bei ihm sein würde. Vermutlich würden sie nebeneinander im Bett liegen und reden. Über alles mögliche. Nach einer Weile würden sie wahrscheinlich anfangen zu kuscheln.
Albus gab ein zufriedenes Geräusch von sich, als er sich auf die Seite legte und sich vorstellte in Gellerts Armen zu liegen. Gellert würde dicht hinter ihm liegen, über seinen Arm kraulen und beruhigend in seinen Nacken atmen.

Wieso hatte er nein gesagt? Wieso hatte er ihn nicht mit ins Haus genommen? Morgen würde er ihn zu sich einladen. Das nahm er sich ganz fest vor. Morgen um diese Zeit würde er nicht alleine in seinem Bett sein. Albus lächelte sanft, zog die Decke höher, kuschelte sich in sein weiches Kissen und schlief mit dem Gedanken an Gellert ein.








"Albus! Albus, wach auf, schnell!"

Am nächsten Morgen wurde Albus von einem wilden Klopfen an seiner Zimmertür begleitet von einer aufgeregten Stimme geweckt. Schlaftrunken öffnete er kurz die Augen. Er sah, wie sein Zimmer von Sonnenstrahlen erhellt wurde, stöhnte genervt auf, drehte sich auf die andere Seite und schloss die Augen wieder.

"Albus!", rief Aberforth erneut und riss nun die Tür auf. "Albus, Ariana, sie... Es geht ihr gar nicht gut! Bitte komm schnell!"

Sofort war Albus hellwach und riss die Augen auf. Er schlug die Bettdecke zur Seite und war sofort auf den Beinen. Ohne sich etwas mehr anzuziehen, lief er seinem Bruder hinterher, der sich bereits wieder auf den Weg in den Flur machte.

"Wo ist sie?!", fragte Albus aufgebracht, doch er erwartete keine Antwort.

Er folgte Aberforth durch den Flur und in Arianas Zimmer, wo er seine kleine Schwester auf dem Boden vor ihrem Bett vorfand. Offenbar hatte sie eine Panikattacke. Sie versuchte hörbar ihren Atem zu kontrollieren, welcher laut rasselte. Sie hatte ihre Hand auf ihre Brust gelegt, in der Hoffnung so die Kontrolle zu behalten, doch in ihren Augen stand der pure Horror geschrieben. Ihre Pupillen waren so sehr geweitet, dass ihre normalerweise blauen Augen tief schwarz wirkten. Tränen liefen über ihr Gesicht.

"Ich habe Mum umgebracht", murmelte sie immer wieder. "Ich habe Mum umgebracht. Es ist alles meine Schuld. Alles meine Schuld."

"Ari!", rief Albus und stürzte neben sie, während Aberforth an ihre andere Seite huschte. "Es ist alles gut. Wir sind da. Wir passen auf dich auf. Du bist sicher!"

Ariana, die bis dato ins Leere gesehen hatte, sah nun ihre Brüder an. "Ich habe solche Angst! Es geht wieder los!", rief sie. "Ich spüre es. Es geht wieder los!"

"Alles wird gut, Ari. Beruhig dich", sagte Albus und versuchte so ruhig wie möglich zu bleiben.

"Keine Angst. Wir sind bei dir. Wir beschützen dich", versuchte Aberforth ihr gut zu zu reden. "Atme tief ein und aus."

"Ich kann nicht! Ich kann nicht!", rief Ariana und ihr Atem beschleunigte sich; ihr Herz raste und sie bekam Schweißausbrüche. "Bitte nicht, bitte nicht! Ich habe solche Angst. Ich will das nicht! Nicht schon wieder!"

"Ariana, alles ist in Orsnung! Denk an die grüne Wiese voller bunter Blumen", redete Aberforth auf sie an. "An die Vögel, die Bienen und die Schmetterlinge."

Erised (Grindeldore FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt